»Oh Fuck, Sam, du hast mir eine Scheißangst gemacht«, entflieht es mir, als Sam mit Mitchs Waffe aus dem Raum auftaucht und vor mir steht. Ich fahre fort: »Ist er …?«
Mit einem knappen »Ja« unterbricht mich Sam. Er schaut mich recht ratlos an. Klar, einen Menschen zu ermorden, ist die eine Sache, was danach geschehen soll, eine andere.
»Hör zu, Sam, ich gebe dir das Geld aus dem Safe und dann musst du verschwinden. Flieg zurück nach L.A. Ich werde der Polizei erzählen, dass hier ein Einbrecher war, der mich gezwungen hat, den Safe aufzumachen. Mitch hat er ermordet und dann ist er abgehauen.«
Ich gehe zum Safe. Es sind zweihunderttausend Pfund und Schmuck von mir drin.
»Hier, nimm alles mit, Sam und fahr mit dem Bentley nach Heathrow.«
Sam schaut mich skeptisch an und fragt, ob ich mir sicher bin, dass es klappt.
»Natürlich wird die Polizei mir glauben. Ich überlege mir die Geschichte ganz genau. Glaub mir, Sam, ich bin eine sehr gute Lügnerin. Schau zu, dass du wegkommst und überlass alles mir. Ich melde mich bei dir.«
***
Ich warte, bis Sam weggefahren ist, dann gehe ich in die Küche. Ich schaue mich um und nehme eine Teigrolle. Ich halte kurz inne, bevor ich mich damit kräftig an mehreren Stellen meines Körpers schlage. Es kommen mir Tränen, so sehr schmerzen die Schläge. Ich räume die Teigrolle wieder auf. Erste Blutergüsse werden sichtbar. Dann kratze ich mich mehrmals an meiner Muschi. Das Blut vermischt sich mit Sams Sperma, das überall an meiner Pussy und den Innenseiten meiner Oberschenkel klebt. Ich wähle die Nummer des polizeilichen Notrufs und grinse dabei.
***
Drei Monate sind nun seit der Ermordung von Mitch vergangen. Obwohl ich alles zigmal durchgespielt habe, bin ich angespannt und nervös. Mein schwarzer Hosenanzug sieht schick aus, aber ich habe ihn heute nicht wegen des Styles angezogen, sondern als Untermauerung meiner Trauer als Witwe des amerikanischen Milliardärs Mitch Morgan, der in seinem englischen Landhaus hinterlistig aus Gier ermordet worden ist. Wenn man im eigenen Haus in der Anwesenheit seiner Familie nicht sicher sein kann, wo dann? Die Kaltblütigkeit dieses abscheulichen Mordes beschäftigt seit Monaten genauso die britische wie die amerikanische Regenbogenpresse.
***
Ich höre, wie meine Stimme gerufen wird und trete vor den Richter des High Courts. Ich schwöre, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen, dann berichte ich detailtreu alles, was ich bereits vor drei Monaten der Kriminalpolizei erzählt habe. Ja, mein eigener Stiefsohn Samuel M. Morgan hat mich auf brutalste Weise mehrfach vergewaltigt. Er vergewaltigte mich vor und erneut nachdem er meinem geliebten Ehemann, seinen eigenen Vater, erschossen hat. Das Motiv für den Mord an seinem Vater war klar. Sam hatte erhebliche Schulden und da beschloss er, von den Staaten nach Großbritannien zu fliegen, um Mitch zu bestehlen. Die zweihunderttausend Pfund sowie die gestohlenen Schmuckstücke, die bei Sams Verhaftung am Londoner Heathrow Airport bei ihm gefunden worden waren, waren der eindeutige Beweis.
***
Während des Verlaufs der Verhandlung und auch im Vorfeld hatte Sam abstruse Behauptungen aufgestellt, wonach ich bei der Ermordung an meinem geliebten Ehemann involviert gewesen wäre. Natürlich glaubte kein Mensch die perversen Behauptungen eines notorischen Spielers. Die kriminaltechnischen Untersuchungen belegten eindeutig, dass Sam mich vergewaltigt hatte. Meine Verletzungen am Körper, die Risse im Schambereich und sein Sperma – die Beweislage war so eindeutig.
***
Im Laufe meiner Zeugenaussage würdige ich den angeklagten Sam keines Blickes. Warum auch? Glaubte er wirklich, dass ich ihm die Hälfte meines Erbes überlassen würde? Es gehört schon sehr viel Naivität dazu, zu meinen, nur weil man gut fickt, dass ich auf viele Milliarden verzichten würde. So gut kann kein Mann sein. Jetzt, nachdem die Verurteilung zu lebenslanger Haft sicher ist, werde ich mein Leben ausschweifend genießen und mir so viele junge Kerle wie Sam holen, die mich sexuell befriedigen werden, wann ich will und so oft ich will. Eigentlich kann sich Sam glücklich schätzen, dass die Gerichtsverhandlung in Großbritannien ist – in Amerika hätte er die Todesstrafe bekommen. Aber da ich kein Unmensch bin, hätte ich ihm das selbstverständlich auch nicht gewünscht.
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