Kinder mit besonderen Bedürfnissen
Die Schwierigkeiten mancher Kinder gehen über das hinaus, was wir eine Persönlichkeit mit starken Bedürfnissen nennen würden. Sie werden eventuell mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) diagnostiziert, Autismus oder anderen Entwicklungs- oder Verhaltensstörungen. Attachment Parenting hilft diesen besonderen Kindern, sich besser zu entwickeln, da die Baby-B’s Babys sowohl angemessene Stimulation geben als auch den Betreuern dabei helfen, ihre Reaktionen zu ordnen. Attachment Parenting in der frühen Kindheit fördert ruhige Aufmerksamkeit – der ruhige, neugierige Zustand, der das sich entwickelnde Gehirn des Babys organisiert und zu besser organisiertem Verhalten führt. Einfach gesagt hilft Attachment Parenting dem sich entwickelnden Gehirn dabei, die richtigen Verknüpfungen anzulegen. Ein besserer neurologischer Aufbau bedeutet weniger Verhaltensprobleme im späteren Leben – weniger Ablenkbarkeit, Impulsivität und Hyperaktivität. Zusätzlich macht es das gegenseitige Vertrauen, das Eltern und Kind aufbauen, einfacher für das Kind, Selbstkontrolle zu lernen. Das ist ein großer Vorteil, wenn es in die Schule kommt, an einen Ort, an dem seine Verhaltensprobleme ein Nachteil für das Lernen sein können.
Unser neun Jahre alter Ryan hat das Asperger-Syndrom, welches eine Form von hochfunktionalem Autismus ist. Die Diagnose war eine Erleichterung nach Jahren des Kampfes mit einem Baby, Kleinkind und Kind mit sehr starken Bedürfnissen und dem Wundern, was wir falsch gemacht haben könnten. Ich denke, ich wusste als er klein war instinktiv, dass Ryan genau das brauchte: die Möglichkeit, nach Bedarf zu stillen, in seiner eigenen Geschwindigkeit abzustillen, in unserem Bett zu schlafen und im Tragetuch getragen zu werden. Wenn ich ihn hätte weinen lassen, wäre er jetzt nicht das gutfunktionierende, kluge und ausdrucksstarke Kind, das er ist. Er hat immer noch soziale und emotionale Probleme, aber man stelle sich nur vor, wie viele Schwierigkeiten er haben würde, wenn sein offensichtliches Bedürfnis nach Körperkontakt abgelehnt worden wäre. Ich weiß zweifelsfrei, dass wir jetzt kein Kind mit vielversprechender Zukunft hätten, wenn ich nicht Attachment Parenting angewandt hätte, trotz aller Kämpfe. Wir würden ihn lange verloren haben. Es ist eine Belohnung für mich, dass ich neun Jahre später nicht bereue, Ryan und seine beiden Schwestern auf verbundene Weise erzogen zu haben. Tatsächlich preise ich das.
Ich versuche Kinder zu finden, die ein Risiko für Probleme durch Desorganisation in der frühen Kindheit zu haben scheinen. Ich rate ihren Eltern, ihr Kind zu studieren, seine Persönlichkeit, seine Bedürfnisse, seine Vorlieben und Abneigungen, auf was es reagiert und vor was es Angst hat. Sie müssen der Experte für Ihr Kind werden. Sie müssen, denn niemand anders wird es. Über die Jahre hinweg wird Ihr Kind die Ärzte wechseln, die Lehrer, die Freunde, aber Sie werden immer die Mutter oder der Vater Ihres Kindes bleiben – die Menschen, die mehr als sonst jemand über Ihr Kind wissen.
Ein Grund, warum ich so darauf aus bin, dass Eltern und gefährdete Kinder eine Verbindung eingehen, ist, dass diese Eltern sich in den kommenden Jahren auch nach außen für ihr besonderes Kind einsetzen müssen. Wenn ein Kind ADHS hat oder andere Verhaltens- oder Lernprobleme, bieten Lehrer, Psychologen und andere Spezialisten viele Ratschläge an. Aber es liegt an den Eltern, den Ton anzugeben. Wenn Sie Ihr Kind gut kennen, können Sie den Experten dabei helfen, Ihr Kind besser kennenzulernen, und sie können bessere Lösungen zum Unterrichten und Arbeiten mit Ihrem Kind anbieten. Ihr Wissen über Ihr Kind wird Ihnen auch dabei helfen, Disziplintechniken und verhaltensändernde Programme zurechtzuschneidern, die die Bedürfnisse Ihres Kindes erfüllen.
Mein mittleres Kind, Eliza, hat das Downsyndrom. Sie war den Großteil ihrer zehn Jahre in der Schule, im Kindergarten oder zumindest in der Sprachtherapie. Oftmals habe ich eingegriffen und mein Wissen über Eliza mit den Lehrern geteilt, die mit ihr arbeiten. Als sie ungefähr vier Jahre alt war, dachte die neue (und relativ unerfahrene) Sprachtherapeutin an der Schule, dass Eliza vielleicht nicht richtig atmen würde, um ihre Sprache zu unterstützen, da sie in den Sitzungen immer sehr leise redete. Ich musste sehr lachen, als ich diese Nachricht des Sprachlehrers las – jeder in unserem Zuhause weiß, dass Eliza sehr laut sein kann, wenn sie es will. Eine Woche später erzählte ich der Lehrerin während eines Eltern-Lehrer-Gesprächs, dass ich dachte, dass sie auf dem falschen Weg ist. Als ich mit ihr redete, bemerkte ich, dass diese junge Frau sehr aufgeweckt und lebhaft sprach. (Ich denke, ein gewisser Grad an Frechheit ist fast eine Voraussetzung, um Sprachtherapeut zu werden.) Zum Vergleich: Ich hatte immer eine viel entspanntere Art, mit meinen Kindern zu reden. Mir wurde klar, dass Eliza vielleicht einfach damit zufrieden war, sich während ihres Sprachtrainings zurückzulehnen und unterhalten zu werden, oder vielleicht war sie auch überfordert. Ich fand eine taktvolle Möglichkeit, der Lehrerin meine Bedenken mitzuteilen. Sie fuhr ihre Anstrengungen zurück und schnell hatte Eliza deutlich mehr zu sagen.
3. Benennen Sie Ihr Kind positiv
Kinder sind empfänglich für Etiketten. Versiehst du dein Kind mit einem negativen Etikett, wird es sich danach verhalten. Nennen Sie es »weinerlich« und Sie werden vermutlich mehr Weinen hören, nicht weniger. Sie werden auch gegenüber den wirklichen Bedürfnissen hinter dem Weinen desensibilisiert. Dem Kind ein liebenswerteres Etikett zu verpassen (auch in weniger liebenswerten Momenten) kann verändern, wie Sie Ihr Kind sehen, wie andere Menschen Ihr Kind sehen, und schlussendlich auch, wie es sich selbst sieht. Es ist einfacher, mit einem Kind mitzufühlen, wenn Sie innehalten und sagen »es fühlt sich alleingelassen« statt »sie weint schon wieder«.
Verbundene Eltern sind gut darin, die Schwierigkeiten eines Kindes so umzuformulieren, dass sie als positiv verstanden werden. Die Oma bemerkt: »Dieses Baby ist dickköpfig«, wenn ihr kleiner Enkelsohn darauf besteht, mit den Autos zu spielen statt mit dem Stofftier. Ein verbundener Vater wird antworten: »Er weiß, was er mag. Er möchte gerade das Spielzeug für die großen Jungs!« Wenn der Lehrer in der zweiten Klasse kommentiert: »Sie ist während des Unterrichts die ganze Zeit am Schwätzen«, sagt eine verbundene Mutter: »Meine Tochter baut gerne eine Verbindung zu anderen Menschen auf«.
Diese Eltern erkennen, dass das, was in einigen Umgebungen problematisch ist, zu anderen Gegebenheiten und an anderen Orten eine positive Eigenschaft sein kann. Das »dickköpfige« Kind hat die Hartnäckigkeit, die es später vielleicht benötigt, um in seinem Beruf der oder die Beste zu werden oder um ein Heilmittel für Krebs zu finden. Das Plappermaul hat die sozialen Fertigkeiten, ein Freund von Menschen in Not zu werden. Diese positiven Beobachtungen dienen nicht nur der Veränderung der Einstellung, sie weisen auch auf Lösungen eines akuten Problems hin. Das wachsende Baby benötigt interessantere Spielzeuge. Die Zweitklässlerin braucht vielleicht mehr Gelegenheiten, sich außerhalb der Schule mit Freunden zu verabreden (oder sie braucht vielleicht weniger ablenkende Nebensitzer im Klassenzimmer). Eines unserer beliebtesten Beispiele positiver Etikettierung kommt von Eltern, die, anstatt ihr Kind als »anhänglich« zu bezeichnen, es einfach als ein Kind ansehen, das gerne seine Zeit mit ihnen verbringt.
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Anpassungsfähigkeit
Studien über die Langzeitwirkungen frühkindlicher Erziehung zeigen, dass eine bindungsorientierte Erziehung Kinder hervorbringt, die in höchstem Maße anpassungsfähig sind. Anpassungsfähige Kinder können leicht umgelenkt werden von nicht-so-gutem Verhalten auf bessere Arten, Dinge zu tun. Sie überstehen die Herausforderungen des Lebens besser. Sie sind gewillter, Korrekturen durch andere zu akzeptieren und zu lernen, sich selbst zu korrigieren. Sogar ein Kind, das aufgrund seines angeborenen Temperaments stur ist oder einen starken Willen hat, wird flexibler, wenn verbundene Eltern, die es gut kennen, ihren Erziehungsstil anpassen, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Wie ein Elternteil eines Kindes mit starkem Willen sagte: »Je stärker der Wille meines Kindes ist, desto stärker muss unsere Verbindung sein«. Verbunden zu sein vermittelt Eltern und Kindern gleichermaßen Selbstsicherheit und macht es den Kindern möglich, sich zu ändern und anzupassen.
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Unser Begriff »Kind mit starken Bedürfnissen« hat vielen Eltern geholfen, ihre Einstellung gegenüber Kindern mit herausforderndem Temperament zu verändern. Eltern finden tatsächlich heraus, dass Kinder mit starken Bedürfnissen