Die Apokalypse des Abraham. Paul Rießler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Paul Rießler
Издательство: Bookwire
Серия: Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783849659394
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      Ich sprach in meinem Herzen:

      Wenn es sich so verhält,

      wie kann dann meines Vaters Götze Merumat

      wohl einen Menschen retten

      oder eines Menschen Bittgebet erhören

      oder ihn belohnen,

      da er doch eines fremden Steines Kopf besitzt

      und selbst aus einem andern Stein gefertigt ist?

      4. Kapitel: Abrahams Gespräch mit seinem Vater

      1

      Als ich so dachte,

      gelangte ich in meines Vaters Haus;

      dann tränkte ich den Esel, gab ihm Heu

      und nahm das Geld

      und gab es meinem Vater Therach.

      2

      Bei seinem Anblick ward er froh und sprach:

      Gesegnet bist du, Abraham, von meinen Göttern;

      weil du der Götter Kaufpreis brachtest,

      war meine Arbeit nicht vergeblich.

      3

      Ich sprach zu ihm:

      Mein Vater Therach, höre!

      Die Götter sind von dir gesegnet.

      Du bist ja ihnen Gott;

      denn du hast sie gemacht.

      Ihr Segen ist Verderben

      und ihre Hilfe eitel.

      Die selber sich nicht helfen konnten,

      wie können sie dir helfen

      oder Segen mir verleihen?

      4

      Ich war in dieser Sache dir von Nutzen,

      weil ich durch meine Klugheit

      dir Geld von den zerbrochenen Götzen brachte.

      5

      Als er mein Wort vernahm,

      erzürnte er sich heftig über mich,

      dieweil ich gegen seine Götzen harte Worte ausgesprochen.

      5. Kapitel: Abrahams Verspottung der Götzen

      1

      Ich ging hinaus

      und dachte über meines Vaters Ärger nach;

      alsdann rief mich mein Vater: „Abraham!“

      2

      Ich sagte: Hier bin ich.

      3

      Er sprach:

      Lies jetzt die Späne von dem Holze auf,

      woraus ich tannene Götter fertigte,

      bevor du kamst!

      Mach mir damit ein Mittagessen fertig!

      4

      Als ich des Holzes Späne sammelte,

      fand ich darunter einen kleinen Gott,

      der in dem Kehrichte zu meiner Linken lag

      und auf der Stirn geschrieben trug: „Gott Barisat“.

      5

      Ich aber sagt es meinem Vater nicht,

      daß bei den Spänen ich den Holzgott Barisat gefunden hätte.

      6

      Als ich die Späne in das Feuer legte,

      um meinem Vater Speise zu bereiten,

      und als ich gehen wollte,

      der Speise wegen anzufragen,

      da stelle ich den Barisat ans angefachte Feuer

      und sag zu ihm:

      7

      Gib Obacht, Barisat,

      auf daß das Feuer bis zu meiner Ankunft nicht verlösche!

      Erlischt es aber,

      dann blas es an,

      damit es wieder brenne!

      8

      So ging ich weg

      und tat, was ich gewollt.

      9

      Bei meiner Rückkehr fand ich auf den Rücken Barisat gefallen

      und seine Füße eingehüllt in Feuer

      und fürchterlich verbrannt.

      10

      Ich sah’s

      und brach in Lachen aus

      und sprach bei mir:

      Du kannst ja prächtig, Barisat, das Feuer anzünden

      und Speise kochen.

      11

      Und während ich so bei mir sprach und lachte,

      verbrannte jener langsam in dem Feuer

      und ward zu Asche.

      12

      Dann brachte ich die Speise meinem Vater;

      er aß.

      13

      Ich gab ihm Wein und Milch;

      er trank und ward erfreut

      und lobte seinen Götzen Merumat.

      14

      Ich sag zu ihm:

      O Vater Therach!

      Preis doch nicht deinen Götzen Merumat!

      Rühm ihn doch nicht!

      Preis vielmehr deinen Götzen Barisat!

      Er warf sich selbst zum Kochen deiner Speise in das Feuer,

      dieweil er dich mehr liebt.

      15

      Er fragte mich:

      Wo ist er jetzt?

      16

      Ich sprach:

      Er ist zu Asche in der Feuersglut verbrannt

      und ward zu Staub.

      17

      Er sprach:

      Groß ist die Macht des Barisat.

      Ich mache heute einen andern

      und morgen macht er meine Speise.

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