Mach mich zu deiner Hure | Erotischer Roman. Jenna Norman. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jenna Norman
Издательство: Bookwire
Серия: Erotik Romane
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862777426
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      Impressum:

      Mach mich zu deiner Hure | Erotischer Roman

      von Jenna Norman

      Was macht eine Schülerin, die Autorin werden und daher Literaturwissenschaften studieren möchte? Sie trampt nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss durch das Land, lernt Leute, Museen und natürlich das Nachtleben kennen. Die Studienanmeldung überlässt sie getrost dem Vater zu Hause, zusammen mit einer allgemeinen Vollmacht. Doch die abenteuerlustige sowie sorglose Tochter bedenkt nicht, dass Eltern nur „das Beste“ für ihr Kind wollen. So entscheidet der Vater, dass ein Wirtschaftsstudium erheblich lukrativer für seine Tochter wäre. Die naive Leichtigkeit der Jugend beschert Jenna bei ihrer Rückkehr einen ziemlichen Schock und bringt ihr lehrreiche Erfahrungen sowie eine sichere kaufmännische Leitungsposition ein. Ihre Leidenschaft für das Schreiben ist jedoch bis heute ungebrochen. Jenna Norman ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Neben Ratgebertexten, biografischen Kurzgeschichten, Liebes- und Frauenromanen liegt ihr besonderer Schwerpunkt auf der erotischen Literatur. Diese Literaturform ermöglicht es, die Grenzen der erotischen Erfahrungen zu sprengen. In der Fantasie können sexuelle Spielarten ausprobiert, genossen und neu entdeckt werden. Jenna wünschte nur manchmal, neben Familie, Tieren und Job noch mehr Zeit für diese Leidenschaft zu finden.

      Lektorat: Sabine Wagner

      Originalausgabe

      © 2018 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: graphicgrow @ graphicriver.net keenarstudio @ graphicriver.net

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862777426

      www.blue-panther-books.de

       Kapitel 1

      Erschöpft, verzweifelt und am Ende ihrer Konzentrationsfähigkeit schleuderte Melinda Jayne ihren dunkelbraunen Kugelschreiber auf ihren Büroschreibtisch. Anstatt des erwarteten dumpfen Geräusches, hörte sie jedoch nur einen hellen, leisen Aufprallton. Der Kugelschreiber war auf geräuschdämpfenden Papierstapeln gelandet. Melindas Schreibtisch war übersät mit dünnen Akten, Papieren, beschriebenen, karierten Blättern und handschriftlich ausgefüllten, zweiseitigen Formularen.

      Sie kam gut mit dem Abarbeiten der Papierhaufen voran. Wäre da nur nicht das gestrige Telefonat mit ihrem Sohn Liam gewesen, das Melinda wie ein vernichtender Tornado ununterbrochen durch den Kopf jagte.

      Mit einem energievollen Schwung, der mehr aus ihren letzten noch vorhandenen Reserven als aus dem Vollen schöpfte, stieß sie sich auf ihrem rollenden Bürostuhl vom Schreibtisch ab. Es war Samstagabend. 22:35 Uhr zeigte ihre edle, silberglänzende Schreibtischuhr. Diese Uhr war ein Geburtstagsgeschenk von ihrem Ex-Ehemann Jason. Er hatte Melinda vor knapp drei Jahren verlassen, da sie ihm zu langweilig und im wahrsten Sinne des Wortes nur noch »karrieregeil« wäre.

      Melinda hasste diesen Ausdruck, zumal er umso deutlicher machte, dass zwischen ihr und Jason schon monatelang vorher im Bett nichts mehr gelaufen war. Selbst das gemeinsame Kuscheln hatte sie sich nahezu abgewöhnt, da Jason, ein angestellter Maler mit sehr viel Erfahrung und noch besserem Verdienst, meistens schon schlief, wenn sie abends müde von der Arbeit nach den vielen Überstunden nach Hause gekommen war.

      Ja, Melinda hatte ihre Karrierechance ergriffen, die sich ihr überraschenderweise angeboten hatte. Ohne Hochschulabschluss oder vorherige Zusatzprüfungen wurde sie zur kaufmännischen Leiterin in dieser Universität befördert. Das bedeutete mehr Gehalt, mehr interessante Aufgaben und vor allem viel mehr Überstunden. Jason war von allen drei Vorteilen überhaupt nicht angetan, denn nun verdiente sie mehr Geld als er und war geistig sowie körperlich fast nur noch mit ihrer Arbeit beschäftigt.

      Melinda schnaufte auf, wenn sie an diese Zeit zurückdachte. Eigentlich hatte sich nicht wirklich viel geändert, außer dass Jason sie dann plötzlich verlassen hatte und zu seiner jungen Freundin gezogen war, die er viel unterhaltsamer, interessanter, attraktiver, häuslicher und offensichtlich besser im Bett fand. Nach einem Jahr wurden Melinda und Jason dann rechtskräftig geschieden.

      Melinda kullerte eine Träne aus ihrem linken Augenwinkel. Was war ihr geblieben? Ihr wunderbarer, vierundzwanzig Jahre alter, bereits selbstständig lebender Sohn Liam, diese Schreibtischuhr und der chaotische Papierhaufen auf einer für andere Singles datingüblichen Zeit auf ihrem Schreibtisch.

      Es erschien Melinda plötzlich irrsinnig, diese Uhr nach Liams gestrigem Anruf noch auf dem Schreibtisch stehen zu lassen.

      Liam hatte sie am Vorabend angerufen, als sie gerade aus der Dusche gestiegen war. Schutzlos sowie unvorbereitet durchdrang sie seine Nachricht und peitschte den ihr bekannten, verdrängten Schmerz auf.

      »Hi, Mom, leider muss ich dir etwas mitteilen, was dich verletzen wird. Dennoch denke ich, dass du es erfahren solltest«, so hatte Liam den gestrigen Anruf am Spätabend begonnen.

      »Hi, Liam, wie schön, deine Stimme zu hören! Aber keine Sorge, so leicht bin ich nicht verletzt«, versuchte Melinda, stark zu wirken, obwohl sie bereits befürchtete, um was es sich bei dieser Neuigkeit handeln würde.

      Ihr Sohn Liam räusperte sich am Telefon. Normalerweise war er offen und direkt zu ihr, aber dieser Anruf fiel ihm hörbar schwer. »Ich habe heute eine Einladung zur Hochzeit bekommen - von Dad und -« Liam brach die Schilderung ab. Nur noch das Rauschen in der Telefonleitung war zu hören. »Bist du noch da, Mom?«, fragte er besorgt.

      »Na klar. Ich dachte, du erzählst weiter. Wann findet die Hochzeit denn statt?«, fragte Melinda und war froh, dass der Einsatz von Bildtelefonen noch nicht üblich war. Ihr flossen Tränen über die Wangen und wieder einmal merkte sie, wie wenig sie die Trennung von Jason doch verarbeitet hatte.

      »Sie heiraten in zwei Wochen, am Dienstag. Ich werde dort auch nicht hingehen, dachte aber, du solltest davon wissen.«

      »Warum gehst du da nicht hin? Dein Vater heiratet! Da sollte doch der Sohn dabei sein.« Melinda meinte es wirklich ernst. Ihr Sohn hatte immer zu ihr gestanden und seinen Vater verurteilt, dass er sie wegen einer anderen, erheblich jüngeren, 31-jährigen Frau verlassen hatte. Aber Jason war und blieb Liams Vater und er war seinem Sohn ein vorbildlicher Dad gewesen.

      »Liam, würdest du mich etwa nicht mehr besuchen, wenn ich auch einen Freund hätte?«, fragte Melinda.

      »Dad hat dich wegen einer anderen Frau verlassen und dich einsam und verletzt zurückgelassen. Das ist doch etwas völlig anderes, als wenn du jetzt eine neue Beziehung hättest.« Wumm, das saß. Plötzlich fühlte sich Melinda schwach und klein, bedauernswert und entsetzlich erbärmlich.

      »Liam, du brauchst mich auf gar keinen Fall zu bemitleiden. Mir geht es richtig gut und da bahnt sich auch gerade etwas mit einem fantastischen Mann an.« Melinda verabscheute es, zu lügen, aber noch mehr hasste sie es, dass Liam sich verantwortlich für sie fühlen könnte. Ihr Sohn sollte sich auf seine eigenen Wünsche, sein Wirtschaftsstudium und sein Leben konzentrieren. »Natürlich kannst du sehr gerne zu der Hochzeit deines Vaters gehen«, ergänzte Melinda noch betont laut.

      »Echt, wer ist denn dieser Mann, dein neuer Freund? Kenne ich ihn?« Liam schien vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen zu sein. Jedoch schwang auch große Erleichterung in seiner Stimme mit.

      »Gemach, gemach, mein junger Sohn! Wir stecken noch in den Anfängen des Kennenlernens!«, wiegelte Melinda ab.

      »Mom, das freut mich sehr für dich. Aber vergiss die Pille nicht. Ich will keine nervige Halbschwester haben, die nur mit mir angeben möchte.« Da war er wieder, Liams trockener Humor.

      »Dann sag das mal der Freundin deines Vaters, also der Frau, sozusagen deiner Stiefmutter, dass sie die Pille nehmen soll«, haspelte Melinda herum. Sie ging langsam auf und ab, um ihre Inneres während des Telefonats ruhig zu halten.

      »Hab ich schon. Dad sagte, ich solle diesen weisen Ratschlag selbst befolgen, wenn ich mal eine Freundin habe.« Liam hatte ein sehr ansteckendes Lachen und Melinda fiel es daher leicht, trotz ihres schweren Herzens mitzulachen.

      »Bei Dads Verlobter«, Liam zog das letzte