»Sie müssen wissen, ich stehe hier schon über eine Stunde, aber bei diesem Scheißregen, oh Entschuldigung, ich meine natürlich bei diesem …« Sie suchte nach einem adäquaten Ausdruck, aber es schien ihr auf die Schnelle keiner einzufallen.
»Mistwetter?«, bot Mark ihr an. Einen Moment verwirrt, blickte sie ihn an.
»Oh, Sie können ja auch normal reden,« meinte sie dann lächelnd. »Ich darf mich vorstellen: Ich heiße Julia und möchte nach Italien zu meinen …« – sie stockte einen Moment, bevor sie fortfuhr – »… Großeltern. Sie wohnen in Como. Sie wissen aber nicht, dass ich komme. Es soll eine Überraschung sein.«
Mark kratzte sich hinter dem rechten Ohr. Das tat er unbewusst immer dann, wenn er überlegte. Sollte er seinem Grundsatz untreu werden? Nun ja, passieren konnte wohl nichts und ein wenig Unterhaltung auf der langen Fahrt konnte eigentlich auch nicht schaden. Ein letztes Zögern von ihm, ein aufmunterndes Lächeln ihrerseits, dann nickte er und erwiderte auf ihre stumme Frage: »Also gut, ausnahmsweise. Geben Sie mir Ihr Gepäck und steigen Sie drüben ein!«
Er legte ihre kleine Reisetasche in den Kofferraum und setzte sich auf den Fahrersitz. Julia hatte es sich daneben schon – so weit es mit dem angelegten Sicherheitsgurt eben ging – bequem gemacht. Ihr Regenmantel? Rasch schaute Mark nach hinten, wo sein zweitbestes Jackett lag. Gott sei Dank, der Regenmantel lag nicht darauf, sondern knapp daneben. Er beugte sich nach hinten und beförderte ihn auf den Boden. Dort konnte er auf dem Teppichboden trocknen, ohne seine teure Jacke zu beschmutzen.
»Können wir?«, fragte er seine Begleiterin. Diese schaute sich neugierig im Auto um und blickte dann unternehmungslustig nach vorn.
»Ich bin bereit!«, meinte sie dann. »Und vielen Dank erst mal, dass Sie mich erlöst haben!«
Mark spürte, dass er ein wenig verlegen wurde. Er kannte sich selbst nicht mehr, aber schon schien er Julias Gegenwart zu genießen, und das irritierte ihn, war sie doch noch ein halbes Kind.
Während sie die Auffahrt hinauffuhren und beschleunigten, musterte er seine Beifahrerin verstohlen von der Seite. Sie gefiel ihm, ohne Zweifel. Sie hatte eine angenehme Stimme, brachte eine gewisse jugendliche Unbekümmertheit in seinen heutigen Tag und außerdem war sie trotz ihrer Jugend – oder gerade deswegen? (Mark war sich darüber noch nicht im Klaren) – attraktiv. Nein, das war das falsche Wort. Sie war …
Julia wandte ihm ihr noch regenfeuchtes Gesicht zu, strahlte ihn mit blitzenden Augen an und eröffnete ihm: »Heute ist mein Glückstag. Das habe ich schon heute früh gewusst.« Sie ließ allerdings offen, was sie damit meinte. Dann lehnte sie sich entspannt in ihren Sitz zurück und rekelte sich wohlig.
»Wie heißt du eigentlich?« Unbekümmert war Julia zum »Du« übergegangen.
Mark war es nicht gewohnt, von Jüngeren geduzt zu werden, er schluckte. »Mein Name ist Kempfert. Mark Kempfert. Du … du kannst ruhig Mark zu mir sagen!«, versuchte er noch, die Situation zu retten. Ein bisschen albern kam er sich schon vor, aber Julia schien es nicht zu stören.
»Prima!«, sagte sie. »So heißt mein Lieblingssänger auch. Der Name gefällt mir gut.«
Sie lehnte sich im Sitz zurück und schloss die Augen. Mark musste immer wieder hinüberschauen. Eine feine Linie führte von ihren Augenbrauen bis zum rechten Mundwinkel. Regenspuren, dachte Mark. Sie trug ein einfaches weißes T-Shirt, außerdem eine blaue, etwas weiter geschnittene Jeans. Ihre bloßen Füße steckten in Sandalen. Den rechten Fuß zierte ein kleines, schlichtes Goldkettchen, das die zarte Bräune ihrer Haut betonte. Ihre noch kleine Brust hob und senkte sich bei jedem Atemzug. Mark bemerkte, dass sie keinen BH unter dem T-Shirt trug, denn ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich ab.
Verlegen wandte er den Blick wieder ab. Es war nicht seine Art, Frauen anzustarren, Machotypen konnte er nicht ausstehen. Er selbst war geschieden – eine Jugendliebe, die nicht zu einem guten Ende hatte führen können. Seitdem hatte er hin und wieder Frauenbekanntschaften, aber nichts Ernstes. Mark wollte sich einfach nicht festlegen. Ein trautes Heim und womöglich Kinder. Nein, das entsprach nicht seiner Vorstellung von einem erfüllten Leben. Lieber war er mit seiner Firma verheiratet, einer großen, bundesweit agierenden Hoch- und Tiefbaufirma, in deren Auftrag er im Moment unterwegs war, um günstige Gelder lockerzumachen.
Diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf, während er sein Auto über die Autobahn jagte. Ab dem Karlsruher Kreuz, an dem viele Autos Richtung Stuttgart abgebogen waren, waren die Spuren wesentlich freier geworden, hinzu kam, dass der Regen endgültig der Sonne Platz gemacht hatte und die Fahrbahn wieder trocken war.
Er schielte hinüber zu seiner Beifahrerin. Sie hatte die Augen wieder geöffnet und schaute ihn ihrerseits an. Er fühlte sich verunsichert durch ihre ruhige, so gar nicht mehr jugendliche Art.
»Wie alt bist du und hast du eine Familie?« Ihre Stimme klang entspannt und nur eine Spur neugierig.
»Ich bin mindestens doppelt so alt wie du und noch ein bisschen älter«, erwiderte Mark. »Für Familie habe ich keine Muse, ich bin ständig unterwegs, das würde nicht gut gehen. Ich habe auch keine Freundin, einfach keine Zeit für Frauen.« Es klang fast ein wenig wehmütig, wie er das sagte. »Aber du bist ganz schön neugierig, erzähl mal ein bisschen von dir.«
»Ach, weißt du,« meinte Julia. »Von mir gibt es nicht viel zu erzählen. Im nächsten Jahr mache ich Abitur, und dann weiß ich noch nicht genau, was auf mich zukommt. Erst mal die Sommerferien genießen.« Sie streckte die Arme nach oben und dehnte ihren schlanken Körper, dabei reckte sie ihre kleinen Brüste heraus, sodass Mark nicht anders konnte, als hinzustarren. Julia schienen Marks Blicke nichts auszumachen – im Gegenteil: Sie ließ ihre Arme eine Idee länger oben und reckte ihre Brüste ein wenig weiter als nötig heraus.
Mark verspürte ein leichtes Ziehen in seinem Schritt. Erschrocken stellte er fest, dass er sich Julia in Gedanken ohne das T-Shirt vorstellte. Er konnte förmlich ihren kleinen, festen Busen mit seinen steil nach oben gerichteten Warzen sehen. Das durfte nicht sein, er könnte ihr Vater sein. Jetzt wurde ihm auch bewusst, wie frisch sie roch, seine Sinne schienen an Wahrnehmungskraft zugenommen zu haben. Sein Blick richtete sich nach unten, zu Julias Hüften. Ihr T-Shirt war etwas nach oben gerutscht und gab ein gebräuntes, mit zartem, hellem Flaum bedecktes Stück Haut frei. Im Bauchnabel hatte sie ein kleines Piercing – etwas, was er noch nie aus der Nähe gesehen hatte und was ihn ziemlich erregte. Es fiel ihm schwer, sich auf die Straße zu konzentrieren. Ob sie etwas von seinen Gedanken ahnte?
Plötzlich spürte er eine Hand in seinem Schritt. Vor Schreck wäre er beinahe auf die Bremse getreten. Er schaute nach unten und sah Julias zarte, kleine Hand, die leicht seine schon sichtbare Schwellung massierte. Einen Moment war er fassungslos, dann holte er tief Luft und stotterte fast mehr, als dass er vernünftig sprechen konnte: »Bitte, lass das. Ich finde das nicht gut, ich habe … ich bin …«
Julia legte ihm einen Zeigefinger auf die Lippen. »Pscht,« flüsterte sie. »Ich bin alt genug, du musst dich nicht schämen oder Angst haben. Ich weiß, dass du es auch willst. Ich nehme auch die Pille, lass mich einfach machen.«
Mark spürte, wie sie langsam den Reißverschluss seiner Hose öffnete. Er stöhnte. Das fühlte sich verdammt gut an. Ihre Finger tasteten sich unter seinen fast steifen Penis und holten ihn vorsichtig aus seinem Versteck. Gleich würde er fest und prall in voller Pracht stehen.
Julia beugte sich nun nach unten und vergrub ihr Gesicht in seinem Schritt. Mark wagte es nicht, den Blick von der Straße zu nehmen. Gott sei Dank war er im Moment das einzige Auto weit und breit. Jetzt