Mit der Bibel ist es nicht anders: Das Ewige Leben erhältst du nicht durch eigene Leistung, wie sehr du dich auch abrackerst. Die Schätze im Himmel bekommen nur Errettete, aber nicht geschenkt, sondern als Lohn für gehorsamen, liebevollen Dienst. Das gefällt dir nicht? Du magst voller Wut darüber sein, aber das ändert nichts daran, dass es so ist, wie JESUS und auch Paulus es uns gesagt haben.
Wie dieser gehorsame Dienst, unser Einsatz für die Schätze im Himmel, aussieht, darüber schreibe ich in den folgenden Kapiteln. Zunächst wollen wir einmal schauen, ob sich unser Einsatz überhaupt lohnt. Was also gibt es für Schätze im Himmel zu verdienen?
Wer sich nur das Märchen ausgedacht hat, dass es im Reich Gottes eine sozialistische Gleichheit gäbe? Warum sollten im Reich Gottesc alle gleich sein? Was wäre das für ein langweiliger Haufen?! Dafür soll JESUS sein Blut vergossen haben? Wenn schon JHWHs gefallene Schöpfung, unsere vergängliche Erde, vor Vielfalt strotzt, dann wird das Reich Gottes kaum ein Reich gleichgeschalteter Wesen sein, die alle mit einer Spielzeugharfe in der Hand auf einer Wolke sitzend Hallelujah singen!
Hier zwei Unwahrheiten, die zu vielen Missverständnissen führen:
1. Lüge: Wer einmal errettet war, kann das Ewige Leben wieder verlieren, wenn er sich nicht anstrengt, ein ordentlicher Christ zu sein.
2. Lüge: Es ist völlig egal, wie du als Christ lebst, im Reich Gottes sind sowieso alle gleich.
NTR, 1. Korinther 3:10ff, <IKK>, (ergänzt zum besseren Verständnis):
Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich wie ein kluger Architekt ein Fundament gelegt; ein anderer aber baut darauf auf; ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf aufbaut. Denn ein anderes Fundament kann niemand legen, neben dem, das schon gelegt ist: JESUS CHRISTUS. Wenn aber jemand auf dieses Fundament Gold, Silber, kostbare Steine, (oder aber) Holz, Heu, Stroh aufbaut – eines jeglichen Werk wird offenbar werden, denn der Tag (des Jüngsten Gerichtes) wird es offenkundig machen, weil er (dieser Tag) sich in Feuer manifestiert. Und von welcher Art das Werk eines jeglichen ist, wird das Feuer prüfen. Wenn jemandes Werk bleibt, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er es verlieren – er selbst aber wird bewahrt bleiben, allerdings wie durchs Feuer hindurch. Wisst ihr nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
Es ist nicht ohne Bedeutung, was wir nach der Errettung tun. Wir können ‘wie durchs Feuer hindurch’ gerettet werden und nichts von bleibendem Wert geschaffen haben.
Denken wir an unser zuvor gelesenes Gleichnis von den zehn Brautjungfern. Es ist für mich ein gutes Beispiel, dass man Aussagen aus der Bibel immer im größeren Zusammenhang betrachten sollte. Versucht man dem Öl eine symbolische Bedeutung zuzuschreiben, scheint dieses Gleichnis die irrige Auffassung zu bestätigen, dass man sich den Zugang zum Reich Gottes erkaufen oder verdienen könne. Diese Auffassung führt aber zu unlösbaren Widersprüchen mit anderen Bibelstellen, z. B. ELB, Johannes 10:27+28, <JVV>:
Jesus spricht: »Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben!«
Welch eine wunderbare Verheißung: Niemand kann uns aus der Hand JESU rauben! JESUS hat den Satan besiegt, Satan hat nicht mehr die Macht, JHWHs Familie zu zerreißen. Genauso wenig, wie wir uns das Paradies verdienen können, genauso wenig kann es uns weggenommen werden.
Nur wir selbst können uns wieder aus JHWHs Familie lossagen, z. B. durch eine bewusste Entscheidung gegen JESUS, oder durch fortgesetztes bewusstes Fehlverhalten, s. Anmerkung zu Hebräer 6:4-6 und 10:26-31 auf Seite 61.
Was meint nun Paulus, wenn er uns auffordert, um den Siegeskranz, um Schätze im Himmel zu kämpfen? Lesen wir
NTR, Markus 10:35ff, <JJK>:
Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu IHM (JESUS, AA) und sagten: »Wir wollen, dass du uns folgende Bitte erfüllst.« ER aber sprach zu ihnen: »Was soll ich für euch tun, was wollt ihr?« Sie aber sprachen zu IHM: »Gewähre uns, dass wir in deiner Herrlichkeit die Ehrenplätze einnehmen, einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken!« JESUS aber sprach zu ihnen: »Ihr wisst nicht, was ihr fordert! – könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und seid ihr bereit für die Taufe, mit der ich getauft werde?« Sie aber sprachen zu IHM: »Ja, das können wir!« JESUS aber sprach zu ihnen: »Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe erfahren, mit der ich getauft werde; aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken – darüber kann ich nicht entscheiden, sondern diese Plätze sind bereits (von meinem Vater, AA) bestimmt.«
JESUS sagt hier nicht: »Ihr törichten Leute, wisst ihr nicht, dass ihr im Reich Gottes alle gleich seid?« Sondern ER sagt, dass SEIN Vater, JHWH, schon heute weiß, wer einmal diese besonderen Plätze einnehmen wird. Überraschung: Es gibt diese Ehrenplätze also! Im Folgenden beschreibt JESUS, wie Größe im ´Reich Gottes` erreicht wird: durch freiwillige Unterordnung unter andere, durch ´Demuth`, durch gehorsamen Dienst. (Warum schreibe ich das Wort Demuth mit ‘h’ am Ende? Die Erklärung findest du im Glossar, ab Seite 409!) JESUS bestätigt damit ausdrücklich, dass man hier auf der Erde etwas dafür tun kann, im Reich Gottes eine verantwortungsvolle und angesehene Stellung zu erreichen. Also kein belangloses Einerlei im Reich Gottes. Es werden nicht alle gelangweilt und mit einer Harfe in der Hand auf der Wolke sitzen und jubilieren! Ich bin überzeugt, dass auf uns in JESU Herrlichkeit spannende Herausforderungen, viele erfüllende Tätigkeiten und Aufgaben warten! Auch wenn es sich unserer Vorstellungskraft entzieht, wie es wirklich sein wird. Und so wie die Bibel Bilder verwendet, kann auch ich nur versuchen, Parallelen aus unserer Welt zu bemühen. Das Reich Gottes wird sicher eher einem Hofstaat gleichen, wo es hohe Beamte, Minister, Statthalter usw., aber eben auch Fußvolk geben wird. JESUS bestätigt die Existenz herausragender Stellungen in dem Reich SEINES Vaters, siehe das Bibelzitat oben! ER beschreibt, wie man sich dafür qualifiziert. Paulus berichtet uns von Schätzen im Himmel, von einem Siegeskranz, und fordert uns auf, dafür mit allem Einsatz zu kämpfen! Wenn wir in dem Bild eines himmlischen Hofstaates bleiben, dann werden wohl kaum die wie durchs Feuer hindurch Geretteten die Kandidaten für verantwortungsvolle und interessante Posten sein.
Hier leuchtet ein göttlicher Maßstab in unsere Welt: Nicht die Mächtigen, nicht die Schönen und Reichen, nicht die Würdenträger in Goldbrokat, nicht die sich nach vorne Drängenden, nicht die Erfolgreichen werden zur Rechten und Linken JESU sitzen, sondern die Demüthigen und Dienenden. Das ist ja mal eine echte Ansage: Hier hat jeder die gleiche Chance, denn dienen kann jeder, wiewohl es den in der Sonne Lebenden meistens schwerer fällt. Wie so oft sind die Maßstäbe JHWHs überraschend anders als unsere weltlichen Regeln. An anderer Stelle sagt JESUS, dass die Ersten die Letzten sein werden und umgekehrt. Wenn das so ist, wieso drängeln sich dann immer alle vorne? Glauben wir das nicht? Oder ist es uns wirklich lieber, für den flüchtigen Augenblick unseres irdischen Lebens vorne mitzumischen, um dann in Ewigkeit hinten hinterherzulaufen?
Es wird nicht nur für die Verlorenen ein Zu-spät geben. JHWH schenkt