Perry Rhodan 3104: Der herrliche Diktator. Susan Schwartz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Susan Schwartz
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845361048
Скачать книгу
das gefiel dem Allianz-Kommissar. Bei aller Emotionalität verloren seine Leute ihre Pflicht nie aus den Augen.

      »Kapitän Rha-Don hier«, beschwerte er sich derart überzeugend, dass ihn einige verwunderte Blicke trafen. »Was sind das für Zustände? Was für einen ungepflegten, schlechten, unebenen Platz hat man uns zugewiesen? Wir hätten uns alle den Hals brechen können! Und nicht auszudenken, wenn es zu einem Hüllenbruch gekommen wäre! Ich überlege, sofort wieder zu starten und mir anderswo Hyperkristalle zu suchen!«

      Kurze Stille, dann: »Hyperkristalle?«

      »Ja, natürlich, was denn sonst? Wir wollen schließlich die Weiterreise nicht in den drei Sonnen enden lassen! Wir sind Händler, habe ich das nicht deutlich genug gemacht? Und wir brauchen eine Generalüberholung, dazu benötigen wir ...«

      »Wir haben Hyperkristalle, genau wie in unserer Einladung mitgeteilt«, unterbrach die Stimme. »Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und gratulieren, dass die Landung so ausgezeichnet gelungen ist, trotz der widrigen Umstände. Selbstverständlich wird sich eine Gelegenheit für einen Termin mit der Handelsbehörde ergeben. Bis dahin hoffen wir auf einen angenehmen Aufenthalt!«

      Rhodan ließ den Gesprächspartner ein wenig zappeln. Dann sagte er gnädig: »Na gut, da wir schon mal da sind ... aber haltet mir bloß diesen verrückten Yat vom Leib!«

      »Ich denke nicht, dass er an einer Kontaktaufnahme interessiert ist. Die Yats sind bedeutende Spediteure.«

      »Ah. Ja, wir übernehmen den Transport lieber selbst. Rha-Don Ende.«

      Rhodan drehte sich zu Yaradua um. Mit einladender Geste wies er zum Zentraleschott. »Wenn ich bitten darf ...«

      3.

      Erste Erkundung

      Erst als sie beim Anlegen der SERUN-SR-Monturen waren, konnte Yaradua sich vor Lachen kaum mehr halten.

      »So eine einwandfrei hingelegte Stümperlandung habe ich noch nie erlebt. Das sind die richtigen Leute, Perry!«

      »Davon bin ich überzeugt. Über kurz oder lang werden sie solche gewieften Profis sein, dass sie uns Alten noch was vormachen können.« Rhodan grinste zufrieden.

      »Apropos junge Leute. Was unsere Begleiter betrifft ...«, fuhr der Mutant fort. »Ich würde gerne Damar Feyerlant und Shema Ghessow empfehlen – das ist übrigens auch in Guckys Sinne.« Gucky war der Leiter des neuen Para-Korps. »Er meint, die beiden wären bereit für ihren ersten Einsatz, weshalb er sie mitgeschickt hat. Als meine Unterstützung, sozusagen.«

      Rhodan schüttelte den Kopf, während er den Gürtel seines Anzugs schloss. »Nein, ihr Einsatz ist noch nicht notwendig. Vorerst begleiten uns zwei andere Personen, die für eine Ersterkundung passender sind.«

      Wie aufs Stichwort kamen besagte zwei Personen hinzu: der Kosmopsychologe Anesti Mandanda und der stellvertretende Leiter des Raumlandebataillons, der Topsider Hroch-Tar Kroko. Sein Letztname wirkte auf Terraner meist ein wenig befremdlich, aber das ließ er an sich abprallen. Es sei kein Spitzname, sondern sein echter Name, und das sei keineswegs ein Scherz: »Ich habe weder Angst noch Husten noch Humor!«, betonte er bei solchen Gelegenheiten.

      Phylax sollte ebenfalls mit von der Partie sein. Vielleicht konnte der Okrill mit seinen ausgezeichneten Sinnen bei dem Aufspüren des Zyu helfen.

      Mittels des Camouflage-Modus ihrer SERUNS-SR verliehen sie sich das Outfit deutlich in die Jahre gekommener Phantasie-Uniformen in Beige, mit hellgrünen Streifen, und dazu schöne bunte Abzeichen, um den Rang oder die Abteilung deutlich zu machen.

      Donn Yaradua bedurfte keiner aufwendigen Maske, Anesti Mandanda und Perry Rhodan ebenso wenig: Sie färbten lediglich ihre Haare dunkelbraun mit einem programmierbaren Wechselfarbpulver, das sie darüberstreuten, legten beim Teint eine Nuance dunkler nach, und trugen braune Kontaktlinsen – so konnten sie problemlos als Tefroder durchgehen. Kroko als Topsider verzichtete vollkommen auf kosmetische Veränderungen.

      Rhodans »Uniform« prangte nur so mit bedeutend aussehenden Abzeichen. Als Kapitän Rha-Don legte er Wert darauf, dass man in ihm eine Person erkannte, die sich sehr wichtig nahm. Umso schneller würden andere nämlich Reißaus nehmen, ohne zu viele Fragen zu stellen.

      So vorbereitet machten sie sich auf den Weg zur Mannschleuse, die unterhalb des Ringwulstes lag.

      Kurz bevor das Schott sich öffnete, kam ein Anruf aus der Zentrale. »Perry, soeben ist noch jemand gelandet – ein riesiger Kugelraumer, der einen merkwürdigen Eindruck macht. Er ist nah an der Stadt geparkt.«

      »In Ordnung«, sagte Perry. »Den werden wir uns später genauer ansehen. Behaltet ihn solange im Blick!«

      Sie stiegen aus.

      Eine klare Luft mit angenehmer Temperatur erwartete sie. Das Licht war weich, mit intensiv gezeichneten Farben.

      Auf dem Raumhafen war einiges los, und Rhodan beschloss, sich zuerst in Hapejire gründlich umzusehen, bevor sie Kjeteti durchforsteten.

      Mit einem flüchtigen Blick entdeckte er in einiger Entfernung den Neuankömmling, der wirklich unübersehbar riesig war, doch der war momentan für ihn nicht von Interesse. Das Zyu musste in jedem Fall vor ihm angekommen sein, also waren die anderen Raumer zuerst an der Reihe.

      Als Metabolist war Donn Yaraduas Chance, das Zyu aufzuspüren, größer als die aller anderen – und dennoch verschwindend klein, sofern es nicht in unmittelbarer Nähe war. Er musste das Wesen zwar nicht unmittelbar sehen, aber die Distanz durfte dennoch nicht zu groß sein. Bei den parkenden Raumschiffen wurde der Abstand zum Glück nicht zu groß, sofern er nahe genug daran vorbeiging und unmerklich für andere seinen Parasinn forschen ließ.

      »Falls es überhaupt hier ist«, bemerkte der Mutant.

      »Wir werden nichts unversucht lassen«, sagte Rhodan. »Diese aufstrebende Welt könnte durch die geschickte Marketingpolitik und die Vielzahl der Besucher schon bald zu einem wichtigen Knotenpunkt innerhalb der Handelsrouten in Cassiopeia werden. Bei der Gelegenheit können wir daher mehr über die anderen Raumer und ihre Besatzungen erfahren.«

      »Wer Freund und wer Feind im Sinne von Gefolge FENERIKS ist«, ergänzte Mandanda.

      Kroko kam seiner Aufgabe als Schutzbegleiter nach, indem er die Umgebung permanent in den beweglichen, runden Augen behielt. Ab und zu züngelte er, als würde er wittern.

      Sie fielen nicht weiter auf, denn Raumfahrer waren permanent in alle Richtungen unterwegs, teilweise begleitet von Antigravplattformen mit Einkäufen oder Warenproben. Alles Mögliche wurde mithilfe von mobilen Kränen aus- und eingeladen und mit motorenbetriebenen Rollwagen transportiert. Die fajemidische Technik mochte im Standard noch nicht sonderlich hoch sein, aber sie funktionierte.

      Ab und zu trafen Besatzungsmitglieder unterschiedlichster Art zusammen und tauschten sich aus, wobei nach der Begrüßung mitunter auch Streit ausbrach, der von reinen Verbalinjurien bis zu Handgreiflichkeiten reichen konnte.

      »Konkurrenten, die sich ausgebootet fühlen«, erläuterte Mandanda. »Die anderen tun so, als würden sie Bündnisse schließen, um leichter an die Hyperkristalle zu kommen, nur um sich dann gegenseitig übers Ohr zu hauen. Mit demselben Ergebnis, das wir hier vorgeführt bekommen, wenn sie sich wiederbegegnen.«

      Teilweise stolzierten besonders fein herausgeputzte Wesen mit großem Gefolge herum, manche ließen sich sogar in Sänften tragen – von Untergebenen.

      »Gute Händler müssen ihren Reichtum zur Schau stellen, sonst nimmt man ihnen den Erfolg nicht ab«, erklärte Mandanda. »Das bedeutet, sie haben sehr wichtige Verhandlungen vor sich, bei denen sie den größten Gewinn herauszuschlagen gedenken.«

      Die Galaktiker bewegten sich über eine Stunde lang über den Raumhafen, an den Tefrodern vorbei und den Gaids und weiteren, die ihnen unbekannt waren; die benachbarten Yat-Pauken hatte Yaradua gleich zu Beginn sondiert.

      Bei den Fajemiden ergab sich nichts, aber das hatten sie ohnehin nicht erwartet, da diese nicht