Schreck und Freude überfielen sie. Vor Verwirrung wußte sie im ersten Augenblick nicht, was sie tun sollte, und fuhr sich unwillkürlich mit der Hand übers Haar – Gott sei Dank! Sie hatte ihre Perücke nicht auf.
»Helga, ja, was ist?« sagte draußen Frau Reimers. »Willst du mich nicht hineinlassen?«
Kitty nahm die Kette ab, öffnete die Tür, und die beiden Frauen fielen sich in die Arme.
»O Mutti, was für eine Überraschung! Warum hast du denn nicht geschrieben? Ja, woher hast du überhaupt meine Adresse? Ich wollte sie dir mitteilen, aber dann . . . ich bin einfach nicht dazu gekommen . . .«
»Du bist aber schwer zu finden«, sagte Frau Reimers. »Warum hast du denn kein Türschild? Ich mußte erst bei der Hausmeisterin nach dir fragen.«
»Ach, das Schild kommt noch. Ich hab’s schon lange bestellt, aber du weißt doch, die Handwerker . . . Komm herein, Mutti, schau dich um . . . Soll ich dir eine Tasse Kaffee machen?«
»Hübsch hast du es hier«, sagte Frau Reimers und sah sich anerkennend in der kleinen Diele um. »Also, nach dem, was Vati mir erzählt hat . . . Er war nämlich in Frankfurt, mußt du wissen . . .«
Kitty nahm der Mutter den Mantel ab. »Was hat er dir erzählt?« fragte sie scharf und konnte nur mühsam ihren Schrecken verbergen.
»Daß du nicht mehr bei Maak arbeitest . . .«
»Und sonst?«
»Nichts weiter. Aber du kannst dir vorstellen, wie böse er deswegen war. Du hättest uns das wirklich mitteilen sollen.«
Kitty nahm ihre Mutter in die Arme. »Ach, Mutti, das ist alles so kompliziert . . . Ich bin richtig froh, daß du jetzt hier bist, daß ich dir alles zeigen kann! Weiß du, das ist nämlich so . . . Ich bin verlobt, aber wir können jetzt noch nicht heiraten, weil . . . ich werde dir alles erzählen! Er ist ein wunderbarer Mann, er würde dir auch gefallen, ein Industriemanager, Heinz, ein großes Tier . . .«
»Verheiratet?« fragte Frau Reimers.
»Aber nein, Mutti, dann könnten wir doch nicht verlobt sein!
Es ist etwas ganz anderes, nämlich . . . komm doch erst mal in die Küche!«
Wieder klingelte es an der Tür.
Verdammt, dachte Kitty, das wird doch nicht Irma sein? Na, die werde ich aber abschieben, schneller, als sie es je für möglich gehalten hätte!
Sie öffnete. Heinz Schlüter-van Dorn stand da, strahlend, gepflegt, selbstsicher, einen Strauß roter Rosen in der Hand.
»Heinz . . . du?«
»Ich habe dir doch versprochen . . .«
Helga wußte eine Sekunde lang nicht, was sie tun sollte. Er war schon eingetreten und sah mit leichtem Erstaunen von Kitty auf Frau Reimers.
»Ja, willst du uns denn nicht bekannt machen, Helga? Ich bin nämlich Helgas Mutter, müssen Sie wissen . . . und Sie, Sie können ja wohl niemand anders sein als ihr Verlobter!«
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