Die folgenschwere Konsequenz des Körpers lautet: Der Fettaufbau wird weiter vorangetrieben und der Zeiger der Waage geht unweigerlich nach oben. Diese Entwicklung kann unseren Stoffwechsel nachhaltig schädigen und das sogenannte metabolische Syndrom bewirken. Dieses wird nicht umsonst als tödliches Quartett bezeichnet, da es durch die vier Faktoren Adipositas, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Diabetes mellitus gekennzeichnet ist. Da mit zunehmendem Fettgewebe auch die Entzündungsbotenstoffe steigen, führt dies zu einer chronischen Entzündungsreaktion – und die Insulinempfindlichkeit wird dabei weiter gesenkt. Neuere Forschungs- und Therapieansätze beschäftigen sich damit, diesen Teufelskreis mit dem Einsatz entzündungshemmender Medikamente wie zum Beispiel Kortison oder Dexamethason zu bekämpfen. Erste Laborversuche waren dahingehend schon vielversprechend. Welche Möglichkeiten Sie selbst in der Hand haben, Ihre Insulinsensitivität zu verbessern, lesen Sie ab >.
Ein hoher Insulinspiegel hat weitere besorgniserregende Auswirkungen: So begünstigt er zudem das Auftreten von Krebserkrankungen, da Insulin die Zellteilung anregt. Insulin regt außerdem eine erhöhte Produktion von Testosteron bei Frauen an, was zu Haarverlust am Kopf und Barthaarwuchs führen kann. Die erhöhten Testosteronwerte beeinträchtigen zudem die Fähigkeit, schwanger zu werden, und begünstigen den Fettansatz am Bauch. Auch können vermehrt Hitzewallungen bei einer Insulinresistenz auftreten. Die Ursache ist noch nicht ganz klar, jedoch konnte man nachweisen, dass die Nervenzellen im Hypothalamus, die für die Wärmeregulation verantwortlich sind, auch Insulinrezeptoren haben. Somit könnten die hohen Insulinspiegel diesem Gehirnabschnitt im wahrsten Sinne des Wortes einheizen.
Fettstoffwechselstörungen
Erhöhte Blutfette, sogenannte Hyperlipidämien, können einerseits aus selten vorkommenden, angeborenen oder andererseits aus häufiger vorkommenden erworbenen Störungen des Fettstoffwechsels entstehen. Hyperlipidämien stellen einen der Hauptrisikofaktoren für Gefäßverkalkungen, also Arteriosklerose, dar. Besonders anfällig dafür sind die Herzkranzgefäße, die Halsschlagader sowie die Beingefäße. Verengt sich das Gefäßvolumen durch zu viele Kalkablagerungen, kann es zu einer koronaren Herzerkrankung und im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt kommen. Oder sie führen zu einer verminderten Durchblutung des Gehirns, die einen Schlaganfall zur Folge haben kann. Auch die sogenannte Schaufensterkrankheit kann durch Gefäßverkalkungen auftreten. Was lustig klingt, ist leider alles andere: Menschen, die daran erkrankt sind, müssen aufgrund starker Schmerzen in den Beinen beim Gehen oft Pause machen – wie wenn sie einen Schaufensterbummel machen würden. Das Gefährliche: Fettstoffwechselstörungen verursachen über viele Jahre keine Beschwerden. Erst wenn sie längere Zeit bestehen, machen sie durch Folgeerkrankungen auf sich aufmerksam. Manchmal kommt es zu Fetteinlagerungen in der Haut, insbesondere bei angeborenen Fettstoffwechselstörungen. Diese Fetteinlagerungen können als weißlich-gelbe Plaques unter dem Auge, als trüber, grau-weißer Ring um die Hornhaut oder als flächige oder knotige Erhebungen am Ellenbogengelenk, der Achillessehne, der Gesäßfalte oder an den Händen in Erscheinung treten.
Diagnostiziert wird eine Fettstoffwechselstörung durch eine Blutabnahme in nüchternem Zustand.
Hierbei werden das Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin sowie die Triglyzeride bestimmt. Um eine Fettstoffwechselstörung nicht zu übersehen, sollten Sie die Blutfette unbedingt jährlich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung beim Arzt bestimmen lassen. Ab 35 Jahren wird diese Testung von den Krankenkassen alle drei Jahre übernommen. Sofern Sie unter Übergewicht oder Bluthochdruck leiden oder familiäre Vorerkrankungen vorliegen, sollten Sie Ihre Blutwerte auch schon früher testen lassen. Ursachen hierfür sind in seltenen Fällen angeborene Gendefekte. DieHauptursache allerdings liegt in einem ungesunden Lebensstil: Übergewicht durch eine stark kalorienreiche Ernährung, der Konsum von zu vielen Süßigkeiten sowie von zu viel Fruktose und Alkohol, eine hohe Zufuhr von gesättigten Fettsäuren und Cholesterin sowie ein zu geringer Verzehr von Ballaststoffen. Aber auch Bewegungsmangel und Stress können die Blutfettwerte negativ beeinflussen. Darüber hinaus können andere Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion oder Nierenerkrankungen, oder auch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Betablocker, Entwässerungsmittel, die Antibabypille oder Kortison, die Blutfette erhöhen. Mindestens die Hälfte der Deutschen haben zu hohe Blutfettwerte. Gehören Sie auch dazu? Was Sie selbst tun können, um Ihre Blutfette in normale Bahnen zu lenken, erfahren Sie ab >. Jetzt geht‘s erst einmal darum, was beim Auf- und Abbau von Körperfett passiert.
WAS SIND FETTSTOFFWECHSELSTÖRUNGEN?
Unter Fettstoffwechselstörungen, im Fachjargon als Hypertriglyzeridämien bezeichnet, versteht man erhöhte Blutfett- und Triyglyzeridwerte. Etwa die Hälfte der Deutschen weisen Studien zufolge zu viel Cholesterin im Blut auf, jeder Siebte erhöhte Triglyzeridwerte. Da sie keine Beschwerden versuchen, bleiben sie lange im Verborgenen.
Die positive Nachricht: Fettstoffwechselstörungen lassen sich über die Ernährung beeinflussen. Der Hebel lautet hier einmal mehr: Auf die guten Fette achten, Bewegung in den Alltag integrieren und ein vorsichtiger Umgang mit Alkohol.
Wie funktioniert der Aufbau von Fett?
1. Unsere Verdauung beginnt bereits im Mund: Nahrungsenzyme durchtränken das Essen. Kurzkettige Fettsäuren werden abgespalten und gehen ins Blut über.
2. Im Magen wird die Nahrung weiter zerkleinert und abgespalten.
3. Im 12-Finger-Darm kommen Pankreas- und Gallensaft dazu. Kleinste Fettpartikel werden in der Darmwand des Dünndarmes aufgenommen.
4. In den Darmzellen werden Fette mit Eiweißen verpackt und als Lipoproteine in das Lymphsystem, später ins Blut abgegeben.
5. In der Leber werden nicht benötigte Fette gesammelt, zur Lagerung ins Fettgewebedepot geschickt und als Triglyzeride gespeichert.
6. Jede Fettzelle kann sich bis aufs 200-Fache aufblähen.
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