Play with me 8: Happy birthday. Julia Will. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Julia Will
Издательство: Bookwire
Серия: Play with me
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958691490
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sehen ...«

      »Ey, lass den Scheiß!«

      »Was denn? Bestimmt freut er sich.«

      »Ja klar, als ob! Komm jetzt, ich hab eine Idee!«

      »Für deinen oder meinen Falken- aua! Du Arsch, das tut weh«, jault er auf, als ich ihn jetzt doch erwische. Der Blödsack, ey, das ist überhaupt nicht komisch.

      »Komm jetzt!« Mir ist nämlich grade DIE Idee gekommen! Natürlich habe ich mir bereits den Kopf darüber zerbrochen, was ich Leon schenken soll. Und zwar ziemlich erfolglos. Das ist total blöd, wenn man diese merkwürdige Art von ... eh ... Beziehung hat. Was schenkt man sich da? Irgendwas Romantisches wäre unpassend. Zu förmlich ist auch blöd. Ich kann ihm ja schlecht nen Kugelschreiber oder so schenken. Kurz hatte ich über einen Essensgutschein nachgedacht, aber das ist auch nicht das Richtige.

      Und jetzt ist mir das perfekte Geschenk eingefallen. Es ist lustig. Vor allem auch sehr nützlich und unter Umständen können wir es zusammen benutzen. Ich bin so toll, ein wahres Genie! Ich sollte Brain sein!

      »Alter, dein Grinsen ... Würde ich nicht wissen, dass du harmlos bist, würde ich echt Angst kriegen, mit dir allein im Dunkeln durch die Straßen zu gehen.«

      »Hä? Ach, du bist blöd! Ich hab nur ne mega geile Idee für das perfekte Geschenk!«

      »Ach ja? Was denn? Wär das auch was für Alex?«, fragt er interessiert.

      »Nein, ich denke nicht. Also ausschließen kann ich es nicht, aber nope, ist er nicht der Typ dafür, denke ich.«

      »Warum nicht?«

      »Siehst du gleich, komm!« Sehr zufrieden mit mir zerre ich ihn wieder aus dem Shoppingcenter hinaus und nach rechts, raus aus der Fußgängerzone. Zweimal müssen wir noch abbiegen, dann haben wir unser Ziel erreicht und als Nick klar wird, wohin ich ihn gerade führe, bleibt er stehen und fängt schallend an zu lachen.

      »Ist das dein scheiß Ernst? Ein Sexshop? Wirklich? Von allem, was man schenken kann, willst du da was kaufen?« Mein Grinsen wird nur noch ein bisschen breiter.

      »Jep! Und ich weiß auch schon ganz genau, was!« Wir betreten zusammen den Laden und begrüßen die blonde Mittvierzigerin hinter der Kasse, die gerade in einer Zeitschrift blättert.

      »Wenn ihr Hilfe braucht, meldet euch«, bietet sie freundlich lächelnd an, aber ich schüttle den Kopf.

      »Danke, wir kommen klar!« Zielsicher gehe ich an den DVDs vorbei – wer kauft heutzutage bitte noch DVDs? - zu den Regalen mit dem Sexspielzeug.

      »Du meinst das echt ernst, oder?« Nick klingt ein bisschen fassungslos.

      »Ja, klar?«

      »Sexspielzeug. Zu Weihnachten.«

      »Ja? Warum denn nicht?« Ich verstehe gar nicht, was er hat. Es gibt keinen unpassenden Anlass, um Sexspielzeug zu verschenken!

      »Das ist doch eher was für nen achtzehnten Geburtstag, meinst du nicht?«

      »Nö, gar nicht! Als ich mit Leon Ramen essen war, hat er mir von seiner sehr traurigen kleinen Sammlung erzählt und ich wette, alles davon hat Hannah besorgt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leon sich selbst sowas kauft, also übernehme ich das für ihn!« Nick sieht immer noch so aus, als wüsste er nicht, ob ich ihn nicht vielleicht doch verarsche.

      »Du bist echt unglaublich. Und was nimmst du?«

      »Einen Plug.« Ich weiß nur noch nicht, welchen.

      »Warum gerade einen Plug?«

      »Weil er keinen hat, natürlich. Und weil mir so einiges einfällt, was man damit anstellen könnte.«

      »Das - worüber, zur Hölle, habt ihr geredet?!«

      »Über viel?« Jetzt lachen wir beide und ich greife nach zwei Plugs, die ich gar nicht schlecht finde. Der eine ist schwarz und aus dem typischen harten Gummi, aus dem die meisten Toys sind, der andere ist durchsichtig und aus Glas. Hmm. »Welchen findest du besser?«

      »Uhm ... Ich mag Glas-Toys lieber, eigentlich. Scheiße kalt am Anfang, aber hinten raus generell angenehmer.«

      »Eigentlich soll er hinten rein.«

      »Oh Gott, du bist so blöd!«, gackert er und ich lache mit, hänge den schwarzen Plug zurück und nicke zufrieden. Gleitgel wird er ja selbst haben. Nehme ich an. Sonst noch was?

      Im Vorbeigehen fällt mein Blick auf ein Würfelspiel. Es sind zwei Würfel, einer mit Sexstellungen und einer mit Orten, wobei es sich auf Zimmer in normalen Wohnungen beschränkt. Ich wollte sowas schon immer mal ausprobieren, aber ... Ne, das wäre zu aufdringlich.

      Dafür nehme ich noch eine von den Massagekerzen mit. Ich mag die voll gerne und vielleicht ... Ich meine, man kann sich ja auch einfach nur den Rücken massieren. Man muss nicht -

      »Du grinst schon wieder so bekloppt.«

      »Lass mich, ich hab Spaß mit meinem Kopfkino!«

      »Sieht man.« Gerade will ich zahlen, da vibriert mein Handy in meiner Tasche. Solange die Frau an der Kasse die zwei Sachen scannt, sehe ich schnell nach, wer mir schreibt, und bin fast gar nicht enttäuscht, dass es keine Nachricht von Chain ist. Hannah hat geschrieben.

      ›Leon will sich morgen mit mir treffen und reden! D:‹

      Bevor ich antworte, zahle ich erst mal, dann verabschieden wir uns und verlassen den Laden.

      »Wer schreibt?«, fragt Nick, schlendert neben mir her, während ich mein Handy wieder entsperre.

      »Hannah. Leon will sich mit ihr treffen.«

      Er bleibt stehen. »Warum das denn?«, fragt er, klingt genauso ratlos, wie ich mich fühle. Ich kann mir keinen triftigen Grund vorstellen, warum Leon sich mit Hannah treffen sollte. Und dann auch noch allein.

      »Keine Ahnung? Er will wohl reden, schätze ich.«

      »Okay, und worüber?«

      »Woher soll ich das wissen?« Ich schüttle den Kopf und frage mich, was es damit auf sich hat. Mir gegenüber hat Leon jedenfalls nichts erwähnt. Egal. Nicht mein Problem. Ich antworte erst mal Hannah.

      ›Okay? Ist das jetzt gut oder schlecht?‹

      »Hast du sie gefragt, was er will?« Nick ist mindestens so neugierig wie ich.

      »Nein, sie weiß es doch selbst nicht.«

      »Ah ...« Da kommt wieder eine Nachricht von Hannah.

      ›Keine Ahnung. Ich weiß auch gar nicht, worüber er reden will.‹

      ›Hm, ist auch echt komisch. Habt ihr schon was ausgemacht?‹

      ›Ja, er kommt morgen Nachmittag zu mir.‹

      ›Hm. Das klingt alles irgendwie strange ...‹

      ›Allerdings ...‹ Vor allem, wenn man bedenkt, was heute Nachmittag zwischen uns passiert ist. Und plötzlich, ohne, dass ich es verhindern kann, schleicht sich ein ziemlich ekelhafter Gedanke in meinen Kopf und beißt sich fest. Was, wenn er sie zurückwill? Was, wenn er festgestellt hat, dass Männer doch nichts für ihn sind? Dass ich nichts für ihn bin? Und eigentlich sollte mir das egal sein, aber ... Das ist es nicht. Der Gedanke sorgt dafür, dass meine Eingeweide sich schmerzhaft zusammenziehen und für einen Moment fühle ich mich seltsam hilflos und allein, obwohl mir vollkommen klar ist, dass das totaler Quatsch ist.

      ›Na ja, lassen wir uns überraschen! X3 Wenn was ist, meld dich. Zur Not hau ich ihn um!‹, schreibe ich ihr zurück, zwinge mich, heiter und positiv zu bleiben.

      ›Ne, danke, ich muss euch nicht beim Rummachen zusehen xP‹

      ›Ey! So meinte ich das gar nicht und das weißt du genau!‹

      ›Ja, ja, ja xD Ich schreib dir dann, wenn´s vorbei ist. Morgen bin ich nicht in der Uni. Hab nen Arzttermin