Aber damit das geschehen kann, müssen wir unser Unterbewusstsein anschauen, denn es spielt eine wichtige Rolle in dem Ganzen. Es kann zum Beispiel sein, dass Person A in ihrem Tagesbewusstsein gegenüber Person B keine Wut und keinen Hass verspürt. Aber aufgrund irgendeines früheren Ereignisses bestehen im Unterbewusstsein von Person A noch eine verdrängte Wut oder ein verdrängter Hass gegen Person B. Damit die bedingungslose Liebe ins Fließen kommen kann, ist es notwendig, dass die im Unterbewusstsein eingelagerten Verknüpfungen und Emotionen bewusst gemacht und dann entweder aufgelöst oder mit einer konstruktiven Energie überschrieben werden.
Wichtig dabei ist, dass wir das Vergangene und Veraltete zwar bewusst machen und anschauen können, dass wir uns aber nicht mehr damit identifizieren sollten. Denn solange wir meinen, wir seien noch immer identisch mit der Person, die in der Vergangenheit dieses oder jenes erlebt hat, solange können wir es nicht wirklich auflösen. Stattdessen können wir in eine Beobachterperspektive wechseln und erkennen, dass in unserer Vergangenheit zwar dieses oder jenes Ereignis stattgefunden hat, dass wir selbst aber längst an einem anderen Punkt in unserer Entwicklung angekommen sind. So werden wir die alten Programme und Muster mit unserem neuen Bewusstsein überschreiben.
Selbstliebe
Bedingungsloses Lieben beginnt bei der Selbstliebe. Solange wir zu uns selbst keine Liebe haben, ist es schwierig für uns, Liebe im Außen zu finden oder Liebe nach außen zu tragen. Denn alles, was wir in unserem Inneren tragen, strahlen wir mit unserer Schwingung nach außen in die Welt. Und das, was wir ausstrahlen, erscheint dann in unserem Leben. So sind die kosmischen Gesetze. Solange wir also keine Selbstliebe haben, strahlen wir keine Liebe aus, und so kann die Liebe, die zwar überall in der Welt vorhanden ist, nicht zu uns gelangen, da sie in uns keinen Andockpunkt findet.
Das Höhlenbeispiel
Man kann sagen, dass es heute zwei verschiedene Gruppen von Menschen auf der Erde gibt. Die erste Gruppe sind diejenigen, die noch der Meinung sind, dass man Gewalt nur mit Gewalt aufhalten könne und dass man Kriege brauche, um Frieden zu schaffen. Die zweite Gruppe sind diejenigen, die bereits verstanden haben, dass das nicht funktioniert. Denn indem man Gewalt, Wut, Hass und Verurteilung mit Gegengewalt, mit noch mehr Wut, Hass und Verurteilung begegnet, stärkt man diese niedrigen Energien, so dass sie nie aufhören werden.
Die Lösung besteht darin, auf Gewalt und Krieg mit einer anderen Energie zu reagieren – mit einer Energie, die eine höhere Frequenz aufweist als das Problem: mit Liebe! Denn jeder Krieg, den es auf der Welt gibt, ist aus einem Mangel an Liebe entstanden. Und es ist ein Gesetz, dass ein Problem und die Lösung für dieses Problem nie auf derselben Schwingungsfrequenz liegen. Die Lösung eines bestimmten Problems liegt immer auf einer höheren Frequenz als das Problem.
Ich gebe euch ein Beispiel dafür: Stellen wir uns vor, wir stehen irgendwo im Gebirge vor einem dunklen Höhleneingang, aus dem schwarze Wolken kommen. In dieser Höhle leben Menschen, die Manipulation, Gewalt und Krieg für eine gute Idee halten, die Feindbilder nähren und die alle möglichen unlichten Dinge tun. Diese Menschen sehen und kennen nichts anderes als ihre dunklen Wolken. Nun gibt es unter diesen Menschen einige, die spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist, und die nicht mehr in der Höhle gefangen bleiben wollen. Das Problem dabei ist, dass sie zwar denken können, dass sie gerne anders leben würden, dass sie aber nicht wissen, wie. Auch erkennen sie vor lauter Dunkelheit nicht, wo der Ausgang aus ihrer Höhle ist und wie sie rauskommen könnten. Ich bin mir sicher, dass es solche Menschen, die aus der dunklen Höhle raus wollen, überall gibt, in jedem Konflikt.
Unsere Verantwortung und Aufgabe als diejenigen, die draußen vor der Höhle im Hellen stehen und die nicht in einem Bewusstsein von Feindbilddenken, Manipulation oder Gewalt leben, besteht darin, Licht in die Höhle zu senden. Das heißt, wir schicken positive Energien in Form von goldenen Wolken hinein. Das können zum Beispiel gute Gefühle sein wie Hoffnung, Freude, Zuversicht, Leichtigkeit, Optimismus und Vertrauen, vor allem aber die beiden Energien Vergebung und Liebe. Ohne Vergebung wird weiterhin eine Atmosphäre von Unfrieden herrschen. Erst wenn wir in der Lage sind, mit der Vergangenheit Frieden zu schließen und den Dunkelwesen ihr Tun zu verzeihen, wird es uns möglich sein, ihnen mit bedingungsloser Liebe zu begegnen. Es ist eine große Herausforderung, auch jenen unlichten Wesen unsere Liebe zukommen zu lassen, die ihrerseits uns gegenüber keinerlei Liebe empfinden. Doch jeder Mensch und jedes Wesen – auch das Unlicht – sollte immer und immer wieder die Chance bekommen, sich dem Göttlichen zuzuwenden und sich ins Licht zu begeben.
Wir können dem Unlicht am besten vergeben, indem wir uns bewusst machen, dass wir dankbar für alles sein dürfen, was wir sowohl individuell als Seele als auch kollektiv als Menschheit in der Vergangenheit erleben durften. Das ist unsere Meisterprüfung als Erdenmensch: zu lernen, unsere Liebe zu allen Wesen fließen zu lassen, auch wenn die Umstände noch so schwierig sind.
Unsere Goldwolken der Vergebung und der bedingungslosen Liebe sollten dabei größer und stärker sein als die Dunkelwolken im Inneren der Höhle, damit die Menschen in der Höhle sie überhaupt sehen und – sofern sie das wollen – auch annehmen können. Die goldenen Wolken werden denjenigen in der Höhle, die bewusst oder unbewusst nach dem Ausgang suchen und die bereit sind, unser Geschenk anzunehmen, wie ein heller Lichtstrahl den Weg in die Freiheit zeigen. Andere werden sich dafür entscheiden, unser Lichtangebot nicht anzunehmen und weiterhin in der Höhle gefangen zu bleiben. Auch das gilt es zu respektieren. Wir können ja die goldenen Wolken unserer Liebe auch in der Höhle stehen lassen, so dass jeder, der es möchte, irgendwann später darauf zurückkommen und sich wandeln kann. Liebe hat Geduld, ganz viel Geduld.
Bedingungslose Liebe als kollektive Lernaufgabe der Menschheit
Liebe besitzt eine sehr starke Kraft zu transformieren, das heißt negative Dinge zum Positiven umzuwandeln. Dasselbe gilt übrigens auch für Humor. Und doch kann ein einzelner Mensch allein die Welt nicht transformieren; eine große Menge von Menschen hingegen schon. Je mehr Leute anfangen, goldene Liebeswolken in die Dunkelheit unserer Zeit auszusenden, desto schneller wird es geschehen, dass Krisensituationen nicht mehr mit Gewalt, sondern mit Liebe gelöst werden. Dies ist unser gemeinsamer Lernprozess, an dem wir alle seit Jahrtausenden dran sind – unabhängig von den jeweiligen individuellen Lernprozessen in unseren verschiedenen Inkarnationen. Bedingungslose Liebe ist das, was wir kollektiv als Menschheit lernen dürfen, und erst diese bedingungslose Liebe wird nachhaltigen Frieden auf dieser Welt ermöglichen.
Unser persönliches Lernthema, die persönliche Lernaufgabe in unserem Leben erkennen wir daran, dass sie immer und immer wiederkommt. Wenn du immer wieder in ähnliche unangenehme Lebenssituationen gerätst, dann liegen deine Lernaufgaben genau dort. Dasselbe gilt auch kollektiv. Wenn wir die Menschheitsgeschichte der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende betrachten, sehen wir, dass die Menschheit immer und immer wieder Hass und Gewalt geschürt und Kriege geführt hat. Denn die übergeordnete kollektive Lernaufgabe der Menschheit ist es, bedingungslose Liebe gegenüber allen Wesen zu entfalten.
Jeder einzelne von euch hat jetzt die Aufgabe, ein Leuchtturm und ein Liebespionier zu sein. Liebespioniere zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie irgendwelche Seminare geben oder Bücher schreiben, sondern dadurch, dass sie in ihrem Dasein