Aktuelle Herausforderungen für die Zukunft Europas. Amer Albayati. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Amer Albayati
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Изобразительное искусство, фотография
Год издания: 0
isbn: 9783904123440
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nur gegen unsere Moral und Ethik, sondern auch gegen die Freiheit der Frauen generell gerichtet. Solche Heuchelei muss endlich gestoppt werden.

      Die Frauen müssen gegen jeglichen Verschleierungszwang unterstützt werden; sogar im Koran ist eine Verschleierung dieser Art nicht explizit erwähnt. In den islamischen Ländern dient die religiös-staatliche Verfügung der Schleierpflicht der Unterdrückung und Versklavung der Frauen. Dort versuchen Frauen, sich gegen den Zwang der Verschleierung zu wehren, und riskieren dabei ihre Freiheit oder gar ihr Leben, wie die iranische Menschenrechtlerin und Sacharow-Preisträgerin Nasrin Sotudeh erklärt. Im Europa der Religionsfreiheit wird leider von manchen Firmen das Gegenteil angestrebt, welche aus Profitgründen die Verschleierungen propagieren und vergessen, dass der Schleier ein Symbol des politischen Islam und der Ideologie der Muslimbrüder ist.

       Als Vorstand der Liberalen Muslime Österreich hoffe ich, dass die Menschen hier (und in ganz Europa endlich) aufwachen!

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      Amer Albayati (ILMÖ) zum sogenannten Islamophobie-Report: »Dieses Machwerk von Farid Hafez ist ein Propagandawerk Erdoğans«

       https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20191024_OTS0195/ilmoe-amer-albayati-zum-so-genannten-islamophobie-report-das-machwerk-von-farid-hafez-ist-ein-propagandawerk-erdogans

       Herausgeber SETA ist ein »Think Tank« der türkischen AKP. Ein Skandal, dass dieser Feldzug gegen missliebige Wissenschaftler und Medien heuer auch durch die EU kofinanziert wird.

      Der vom Erdoğan-Think-Tank SETA und Farid Hafez herausgegebene »Islamophobie-Report« ist nun bereits seit mehreren Jahren ein übles und unwissenschaftliches Machwerk, dessen Ziel es offensichtlich ist, Wissenschaftler und Medien, die dem politischen Islam von Muslimbrüdern, Millî Görüş und Co. kritisch gegenüberstehen, mit dem Islamisten-Kampfbegriff »Islamophobie« zu diskreditieren.

      Es ist sicher kein Zufall, dass just Farid Hafez, der unter anderem in einem Gastkommentar die Muslimbrüder ungeniert verteidigte (https://www.derstandard.at/story/1371172114314/demokratie-und-islam-schon-am-ende), seit Jahren versucht, diesen Kampfbegriff in Europa zu etablieren. Und es ist auch kein Zufall, dass der von Hafez selbst verfasste Österreich-Teil durch besonders skandalöses und unwissenschaftliches Anprangern von renommierten Experten (auffälligerweise kommen viele dieser Islamismuskritiker aus Deutschland und anderen Ländern ausschließlich im Österreich-Teil vor) noch einmal aus dem Gesamtreport heraussticht.

      Vor einigen Jahren hat bereits das »Profil« das hinter diesem »Report« stehende Netzwerk rund um SETA und Farid Hafez aufgedeckt: https://www.profil.at/oesterreich/thinktank-erdogan-umfeld-islamophobie-oesterreich-7578190

      »Ich bin zutiefst erschüttert, dass diese Fakten offensichtlich noch nicht bis nach Brüssel durchgedrungen sind, denn seit heuer rühmen sich SETA und Farid Hafez, dass dieses gegen Wissenschaftler und Medien gerichtete Machwerk sogar großzügig von der EU mit einer hohen Eurosumme kofinaziert wurde«, so Amer Albayati, Präsident der Initiative Liberale Muslime Österreich (ILMÖ).

      »Gerade die jüngsten Entwicklungen rund um Erdoğans völkerrechtswidrigen Angriff auf Kurdengebiete in Syrien machen diesen Skandal einmal mehr deutlich. Denn SETA-Mann (und Co-Herausgeber dieses Reports) Bayrakli erdreistete sich sogar vor wenigen Tagen, dem Präsidenten der EU-Kommission Juncker Trunkenheit zu unterstellen, weil dieser Erdoğans Feldzug kritisierte«, empört sich Amer Albayati.

      »Ich fordere die EU-Kommission auf, diese Förderung für dieses unwürdige Machwerk sofort zurückzuverlangen und sicherzustellen, dass SETA und Hafez in Zukunft keinerlei Finanzierung der öffentlichen Hand mehr für ihre Propagandaarbeit für Erdoğan bekommen«, so Albayati abschließend.

      Weitere Informationen: Partei zahlte Studie – Finanzieren Wiener Grüne Erdoğans Muslimbrüder? (https://www.krone.at/522384)

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      Erdoğans langer Schatten

       Allahu Akbar statt Grüß Gott in Wien-Favoriten.

      Erdoğans langer Schatten reicht bis nach Favoriten, seine Propaganda mobilisiert junge türkische Nationalisten und verwandelt den Wiener Bezirk tagelang in ein Schlachtfeld der Grauen Wölfe. Erdoğan-treu, radikal islamisch, nationalistisch.

      Eine Demonstration von kurdischen Frauenvereinen und ihren Unterstützerinnen gegen den Mord an der Aktivistin Zehra Berkel durch Drohnen der türkischen Luftwaffe ist der Auslöser der Zusammenstöße. Jeder Grund ist den Grauen Wölfen willkommen, um gegen Kurden gewaltsam vorzugehen. Ein gemeinsamer Feind vereint bekanntlich. Die Liste der Feinde der Grauen Wölfe ist lang. Neben Kurden sind es Juden, Kommunisten, Armenier, Griechen, Kommunisten, Freimaurer, Israel und die »Zionisten«, die EU, der Vatikan und nicht zuletzt die Vereinigten Staaten. Kurz, all jene, die nicht Erdoğans Meinung unterstützen oder schlicht nicht in sein starres Weltbild passen.

      Doch wer sind die Grauen Wölfe? Die vom deutschen Verfassungsschutz als rechtsextrem und verfassungsfeindlich eingestuften Grauen Wölfe, bezeichnen sich selbst als »Idealisten« (»Ülkücüler«) und haben ihren Ursprung im türkischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts, der sich nach dem Zerfall des Omanischen Reiches entwickelte.

      Der Wolfsgruß, das Erkennungszeichen der Grauen Wölfe, wird gerne auch von Anhängern Erdoğans verwendet, so geschehen bei seinem Deutschlandbesuch 2018. Auffällig war hier, dass Erdoğan zuerst das Rabiazeichen, das Symbol der islamistischen Muslimbrüder, verwendete und seine Anhänger mit dem Wolfsgruß antworteten. Eine Momentaufnahme der unheilvollen Allianz zwischen den von Katar unterstützten Muslimbrüdern und Anhängern Erdoğans.

      Eine Allianz, die sich langsam, aber stetig festigte. Nach dem gescheiterten Staatsstreich gegen Erdoğan im Sommer 2016 kam Katar, das wohlhabende Emirat und Schutzbefohlener der Muslimbruderschaft, der türkischen Lira zu Hilfe, indem es der türkischen Zentralbank vorerst 3 Milliarden Dollar überwies.

      Als Saudi-Arabien, unterstützt von den Vereinten Arabischen Emiraten (VAE), Bahrain sowie Ägypten im Juni 2017 Katar mit einem beispiellosen Boykott belegte, deren Handelsbeziehungen beendete und diplomatische Beziehungen auf ein Minimum reduzierte, war Erdoğan sofort zur Stelle und forderte die sofortige Beendigung des Boykotts, vertiefte die Handelsbeziehungen mit Katar und wurde so zum loyalsten Partner.

      Katar und Erdoğan fördern aufgrund der gemeinsamen ideologischen Basis den politischen Islam in Europa und werden beschuldigt, dieselben extremistischen Netzwerke zu unterstützen, um ihre regionale Agenda voranzutreiben.

      Die türkisch-katarische Achse dreht sich um die Verteidigung des politischen Islam, nicht zuletzt in Europa, und hat eine Kluft in der arabisch-muslimischen Welt geschaffen. Der Boykott, den Saudi-Arabien und seine Koalitionspartner Katar wegen seiner Unterstützung von Islamisten und Terrorismus auferlegt haben, hat das Bündnis zwischen Katar und Erdoğan gefestigt und die türkische Position am Golf gestärkt.

      Und Erdoğan wähnt sich der Wiederauferstehung des Osmanischen Reichs einen Schritt nähergekommen.

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      Islamophobiekeule ist niederträchtiges Werkzeug radikaler Islamisten

       Radikale Islamisten erfanden »Islamophobie« zur Imagepolitur. Islamophobie-Lüge schützt radikale Islamisten.

      Die Initiative Liberale Muslime – ILMÖ ist der Meinung, Islamkritik und Meinungsfreiheit können niemals Islamophobie oder Rassismus sein. Vielmehr verstecken sich radikale Islamisten