Gegen Ende der ersten globalen Sars-CoV-2-Welle Ende Juni 2020 meldete die Fachzeitschrift „Medical & Clinical Research“ im Ergebnis einer Pilotstudie gleich fünf Beispiele. Alle verwendeten Präparate haben Effekte auf den Speichel oder auf biologische Bedingungen im Mund und im Rachen. Speichel ist die Basissubstanz, in der Viren wie das Coronavirus im Rachenraum als Brutkasten sich vermehren, ehe sie in Primärzielorgane einwandern, in die Luftröhre, die Bronchien und die Lunge. Dort mit virenabtötenden Stoffen anzugreifen, erweist sich als einfache, kostengünstige Möglichkeit, die Gefährlichkeit von Viren zu reduzieren. Eine kleinere Präsenz in der Mundhöhle kann für die meisten Patienten die Ansteckungsgefahr verringern. Die Forscher unternahmen ihre Versuche an COVID-19-Patientinnen und Patienten, die infiziert waren, jedoch noch ohne Symptome. Sie erreichten signifikant gute Ergebnisse innerhalb von drei Tagen.
In der erwähnten Pilotstudie bewährte sich am besten eine Lutschtablette mit Granatapfelextrakt, der mit Ingwer und Kurkuma angereichert wurde. Das Ergebnis war ein stark antivirales Naturprodukt. Ähnlich überzeugten Eukalyptus, sowie entzündungshemmende und gegen Bakterien, Hefen und Pilzen gerichtete Lösungen, die seit Langem für Mundspülungen bei akuten Entzündungszeichen verwendet werden, beziehungsweise zwei Mundgels mit Wirkstoffen einerseits aus Tantum Verde und andrerseits mit Glyzerin, Aloe, Sorbitol und Lactoferrin. Das Eiweiß Lactoferrin verbessert die Aufnahme von Eisen und wird nicht selten als wahrer Alleskönner wegen der Stärkung des Immunsystems bezeichnet, da es die Darmflora schont (Quelle: „Pomegranate lozenge reduces COVID-19 presence in asymptomatic patients, says study“. NutritionInsight. 23. Juni 2020).
Wissenschaftler waren nicht überrascht, denn sie wissen: Das körpereigene Immunsystem ist besonders wirkungsvoll, wenn es natürlich unterstützt wird.
Es wacht über unsere Gesundheit in jedem einzelnen Augenblick.
Das ist auch gut und notwendig. Jede Sekunde bilden sich in unserem Körper neue Zellen, vermutlich etwa 50 Millionen. Sie müssen nicht nur aus hochwertiger Materie hergestellt werden. Ihnen muss auch ihre Aufgabe im Heer der insgesamt grob geschätzten 30 000 000 000 000 000 Körperzellen zugewiesen werden – die Zahl 30 mit 15 Nullen kann nur eine Schätzung sein, niemand kennt die Wirklichkeit (Quelle: „How Many Cells Are in the Human Body? Fast Facts“. Healthline, 2020). Ein großer Teil aller Zellen ist mit Leistungen im Immunsystem verbunden. Jede einzelne ist auf Nährstoffe bester Qualität angewiesen.
Antivirale Arzneistoffe haben ganz andere Funktionen. Vor allem töten und hemmen. Die größte Schwierigkeit beruht darin, gesunde Zellen aus diesem Wirkungsspektrum herauszuhalten, was ebenso wenig gelingt wie bei der Chemotherapie in der Krebsbehandlung.
Unbeantwortete Fragen sind nicht weniger wichtig: Welcher Zeitpunkt im Verlauf einer Erkrankung eignet sich optimal für den Beginn einer Behandlung mit Killerpotenzial? Wie kann eine individuell angepasste Dosis ermittelt werden? Welche Patienten haben die größten Chancen, davon zu profitieren, leicht oder schwer erkrankte? Welche Behandlungsdauer kann dem angegriffenen Organismus zugemutet werden? Die meisten klinischen Versuche dauern fünf oder zehn Tage.
Einzelne Universitäten engagieren sich erfreulicherweise gleichzeitig in beiden Ansätzen.
In Deutschland war das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Ende März 2020 eine von rund 50 Forschungseinrichtungen weltweit, die Patientinnen und Patienten mit moderaten und lebensbedrohenden COVID-19-Erkrankungen das Antivirusmittel Remdesivir als medikamentöses Angebot machen konnten.
Drei Wochen später, am 8. April 2020, suchte dasselbe Wissenschaftsteam unter dem Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Professor Dr. Stefan Schreiber, 1.300 Personen, die mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert sind und erste Symptome zeigen. Sie sollten freiwillig der Einnahme von Kapseln entweder mit Vitamin B3 oder mit dem mikronisierten Spurenelement Silizium über einen Zeitraum von 30 Tagen zustimmen.
Ein Versuch in letzter Minute. Die Erwartung des Klinikchefs: „Unsere Annahme ist, dass mindestens eines der Präparate – oder beide – das Immunsystem von Betroffenen gezielt derartig stärkt, dass sie nicht ins Krankenhaus müssen.“
Das Ergebnis wird mit 1.300 anderen Krankheitsfällen in der Anfangsphase verglichen, die ohne klinisch überprüfte Nahrungsergänzung bleiben.
Vitamin B3 wird in Tabletten mit 250 Milligramm und in Kapseln mit 400 Milligramm angeboten.
Warum gerade Vitamin B3 und Silizium? Der Sprecher des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein blieb eine konkrete Antwort schuldig: „Da müssen Sie den Professor fragen.“
Die Überlegung der Forscher ist jedoch nachvollziehbar.
Am 20. März 2020 hatte die Fachzeitschrift „Cell Death & Differentiation“ der angesehenen Nature Publishing Group, London, unter der Überschrift „COVID-19-Infektion: Die Betrachtungsweisen bezüglich Immunantwort“ die aktuellste positive Einschätzung von Vitamin B3 in Bezug auf Lungenschäden publiziert. Darunter diese Kernsätze: „Es ist wichtig zu erwähnen, dass verschiedene Studien in Tierversuchen … gezeigt haben, dass Vitamin B3 höchst effektiv in der Verhütung von Lungengewebeschäden ist. Es könnte eine kluge Annäherung (wise approach) sein, mit dieser Nahrungsergänzung COVID-19-Patienten zu versorgen“ und „Da Vitamin B3 in hohem Maße lungenschützend ist, sollte es verwendet werden, sobald das Husten beginnt.“
Vitamin B3, einer der klassischen 13 lebenswichtigen Vitalstoffe aus dieser Gruppe, ist im Fokus der Notfallmedizin spätestens seitdem 2012 am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles mit hohen Dosen, wie sie in Lebensmitteln nicht vorkommen, die Todesgefahr durch multiresistente MRSA-Keime abgewendet werden konnte. Nach Daten der Europäischen Seuchenbehörde European Antimicrobial Surveillance System ist Deutschland die europäische Nation mit der größten Zunahme von MRSA. Die ÄrzteZeitung bezifferte die jährliche Todesrate in Europa mit 33.000 (Quelle: ÄrzteZeitung, 6. November 2018).
Noch erstaunlicher und erfreulicher ist die Erkenntnis, dass die Wissenschaftler am Campus Kiel auch auf das Spurenelement Silizium setzen.
Mikronährstoffe erleben in Deutschland von der offiziellen Medizin eindeutig weniger Wertschätzung als fast überall anderswo, was eine Analyse der Herkunft der Studien im monatlich erscheinenden wichtigsten Fachjournal „Nutrients“ belegt. Universitäten mit Berichten über den Einfluss der Mittelmeerdiät auf Bluthochdruck, über Mikronährstoffe für Kleinkinder mit Asthma oder über die optimale Ernährung für Gehirnzellen befinden sich in Tampere, Finnland, Portland, USA, Toronto, Kanada, Parma, Italien, Yokohama, Japan, Sevilla, Spanien, Bydgoszcza, Polen, Jeonbuk, Korea, oder Concepción, Chile … jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in der Bundesrepublik.
Dennoch waren die Kieler Ärzte beeindruckt von einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Nature“, basierend auch auf Ergebnissen am Institut für Molekulare Biotechnologie an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, von 2012. Demnach können entscheidende negative Einflüsse auf das Immunsystem schon von einem Mangel an einem einzigen Mikronährstoff verursacht werden. Das führt zu dem Umkehrschluss, dass der Ausgleich einen Heilungsprozess verbessern würde.
Silizium ist ein Spurenelement, dessen Namen die meisten der an dem Coronavirus Erkrankten in ihrem ganzen Leben noch kein einziges Mal ausgesprochen haben. Dann wissen sie auch nicht, dass es an den wichtigsten Stoffwechselprozessen des Menschen beteiligt ist. Als Taktgeber für die biologischen Prozesse. Essenziell und lebensnotwendig wie zum Beispiel das Vitamin C (Quelle: „The Nutritional Essentiality of Silicon“. Professor Dr. Edith Muriel Carlisle, University of California, Los Angeles, Juli 1982.) Dafür muss es allerdings in ausreichender Dosierung im Körper vorhanden sein. Das ist ein Riesenproblem. Zwar muss nur die wirklich winzige Menge von bis zu 45 Milligramm täglich zugeführt werden, aber da wir von der Hauptsubstanz des Quarzes, der Kieselerde, des Kieselsteins sprechen, ist schnell klar, wie herausfordernd das ist. Fleisch enthält so gut wie fast kein Silizium. Wer außerdem frische Wurzelgemüse und Vollkornnahrung vernachlässigt, wird umso mehr mit hochprozessierter Nahrung und Weißmehlprodukten seine Siliziumversorgung