Kellergassen, das sind unbewohnte, in die Reblandschaft geduckte Dörfer mit bis zu 400 dicht an dicht stehenden Presshäusern in ländlich-naiver Zweckarchitektur, mitunter 200 bis 300 Jahre alt. Einst dienten sie der Produktion und Lagerung von Wein, im Inneren des Presshauses (mit Weinpresse) führt eine Treppe in den dunklen Keller, wo Fässer und Flaschen ganzjährig bei 10-12 °C lager(te)n.
Heute wird nur noch in wenigen Presshäusern tatsächlich Wein gepresst, viele wurden zu Heurigenlokalen und Probierstuben, einige gar zu Ferienwohnungen umgewandelt. Und manch schön revitalisiertes Keller-Ensemble bildet heute den Rahmen für ein stimmungsvolles Kellergassenfest.
Spuren aus 1000 Jahren
Erlebnis Kultur
Die Wachau und das Waldviertel prunken mit barocken Klöstern und trutzigen Burgen. Moderne Kunsttempel und Museen finden sich vor allem in Krems an der Donau und im Weinviertel. Und vom Frühjahr bis in den Dezember wartet die Region mit einem prallen Fest- und Veranstaltungskalender auf.
Seit dem Jahr 2000 steht die Wachau als Kulturlandschaft auf der Welterbeliste der UNESCO, als außergewöhnliches Beispiel für ein Flusstal, in dem in seinen Klöstern, Dörfern und im Weinbau eine viele Jahrhunderte lange Entwicklung sichtbar wird.
Historische Stadtkerne, stimmungsvolle Feste
Weitra: Um 1200 gründeten die Kuenringer an der Grenze zu Böhmen die befestigte Zollstadt, von der die Stadtmauer sowie die zum Renaissanceschloss erweiterte alte Burg noch erhalten sind. Der seit dem Jahr 1321 gepflegten Brautradition huldigt man mit dem „Bierkirtag“, während im August der Arkadenhof des Schlosses zum Spielort für Komödien aus der Operettenwelt wird. → Link
Retz: Die um 1280 planmäßig angelegte Stadt ist ein Glanzlicht im Weinviertel. Durch Weinhandel reich geworden, säumen den riesigen Hauptplatz prachtvollste Bürgerhäuser aus dem 15. Jahrhundert. Im Untergrund der Stadt breitet sich der größte historische Weinkeller des Landes aus, ein 20 km langes Labyrinth an Kellerröhren - ein ganzer Kilometer ist für Besucher zugänglich. Selbstredend wird auch in Retz ein Winzer-Weinlese-Fest gefeiert - im September. → Link
Eggenburg: Lange schon vor dem Boom der Ritterfeste wird in der alten Handelsstadt zwischen Wald- und Weinviertel seit 1995 ein Mittelalterfest gefeiert, das im September rund 30.000 Besucher anlockt. Dabei wird die ganze Altstadt zur Bühne. Aber auch sonst lohnt ein Besuch, zum Beispiel wegen der gotischen Stephanskirche und dem hervorragenden Krahuletz-Museum. → Link
Burgen, Schlösser, Klöster - Kultur für alle Sinne
Dürnstein: Das bildschöne Donau-Städtchen, überragt von der Ruine einer Burg aus dem 12. Jahrhundert, schmückt sich mit einem Barockkloster, dessen blau-weißer Kirchturm ein Wachauer Wahrzeichen ist. Bei der jährlichen Schubertiade erklingt im Klosterfestsaal erlesene Kammermusik. → Link
Burgruine Aggstein: Die aufwendig wiederhergestellte Raubritterburg auf dem schroffen Fels hoch über dem Südufer der Wachau begeistert mit ihrem faszinierenden Tiefblick zur Donau. Ab dem Frühling können ihn die Besucher genießen, bis in den November hinein, wenn der Burgadvent der Saison ein romantisch-vorweihnachtliches Ende setzt. → Link
Burg Rappottenstein: Das Juwel lugt auf einem gewaltigen Granitblock am Oberlauf des Kamp aus den Waldviertler Wäldern. Um 1150 errichtet, wurde es nie erobert und nie zerstört und zählt daher zu den besterhaltenen Wehrbauten Österreichs. Das Innere lässt sich bei einer Führung erkunden, als „Klangburg“ wird Rappottenstein jeden Sommer zu einer Konzertlocation mit einzigartiger Atmosphäre. → Link
Schloss Hof: Feldherr Prinz Eugen von Savoyen ließ ab 1725 das Festschloss im Süden des Weinviertels erbauen, prächtig geriet vor allem der Barockgarten, der über sieben Terrassen zur March hin abfällt und in Mitteleuropa seinesgleichen sucht. Nun ist er wieder in alter Schönheit zu erleben und bietet mitsamt dem Schloss den perfekten Rahmen für Familienfeste. → Link
Stift Melk, Stift Göttweig: Die beiden monumentalen Klöster markieren den Anfang und das Ende der Wachau. Das 1746 vollendete Stift Melk gilt als eine der gelungensten Barockanlagen Europas. Das etwa zeitgleich entstandene Stift Göttweig thront als „österreichisches Montecasino“ in großartiger Lage auf einem Berg am Rand des Donautals. → Link und 59
Waldviertler Stifte: Altenburg, Zwettl, Geras: Auch ins Waldviertel drang die barocke Baukunst vor und überformte in prachtvoller Weise die aus dem Mittelalter stammenden Klöster Altenburg, Zwettl und Geras. Die reich ornamentierten barocken Fest- und Bibliothekssäle werden heute bei Festivals bespielt. Gotische Bauteile sind dennoch erhalten, etwa der mittelalterliche Kreuzgang in Stift Zwettl. → Link, 144 und 207
Kunstmuseen, Weinarchitektur und ein Museumsdorf
Kunstmeile Krems: In der „Metropole“ der Region versammeln sich Museen, Galerien, Kunst- und Musikfestivals, die mit hochkarätigem Programm begeistern - und mit der spannenden modernen Architektur ihrer Schauplätze. → Link
Loisium in Langenlois: Die Gegend ist bekannt als Hochburg für zeitgenössische Weinarchitektur, ein herausragendes Beispiel ist der 2003 eröffnete, schon leicht verbeulte Aluminium-Würfel des Loisiums in Österreichs größter Weinstadt. Er bildet den Auftakt zu einer Weinerlebniswelt in historischen Weinkellern. Innovation und Tradition vereint auch die „Loisiarte“, das für den Ort maßgeschneiderte Musik- und Literaturfestival. → Link
Museumsdorf Niedersulz: Rund 80 historische Gebäude aus dem Weinviertel und aus Südmähren wurden hier zusammengetragen, originalgetreu wieder aufgebaut und zu einem bildschönen Dorf von anno dazumal vereint. Ein dichtes Veranstaltungsprogramm bringt Leben in die Idylle. → Link
Land und Natur genießen
Aktiv in der Region
Die Wachau, das Wald- und das Weinviertel sind für Aktivurlaub ideal. Vom klassischen Wandern über Radeln oder sportliches Mountainbiken bis zu Kanufahren auf der Thaya oder Golfen auf schönen, naturnahen Plätzen ist alles im Angebot.
Auch den Wintersport kann man genießen. Das nordwestliche Waldviertel ist, weil höher gelegen, relativ schneesicher und eines der ältesten Skilanglaufgebiete Österreichs. Loipenstandorte sind Gutenbrunn, Karlstift und Langschlag. Skifahrer und Snowboarder finden Lifte und Kunstschneepisten in Kirchbach, Karlstift und Harmanschlag sowie am Jauerling oberhalb der Donau.
Schritt für Schritt
Wandern und Klettern: Spaziergänge durch Weingärten und Kellergassen, leichte Touren zu Burgen, Aussichtspunkten und Naturdenkmälern, Wege entlang von Wasserfällen und Flusstälern, spannende Kletterrouten an den Felsen der Wachau, simple Gipfelstürme auf die „Tausender“ des Waldviertels - je nach Kondition stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Wahl. Wem ein Wandertag nicht genug ist, der findet bis zu 200 km lange Weitwander- und Pilgerwege, allen voran den Welterbesteig Wachau. → Link
In die Pedale, und los!
Fahrradfahren: Die bekannteste Route ist der Donauradweg (R 6), der zwischen Passau und Wien zu den vielbefahrenen (mitunter überlaufenen) Wegen Mitteleuropas gehört. Der Abschnitt Nibelungengau - Wachau von Ybbs