Allgemeine Sicherheitsvorkehrungen
Nach dem heutigen Stand der Technik sind die meisten Onlinebanking-Verfahren als sehr sicher oder zumindest als sicher einzustufen. Insofern können Sie Ihre Bankgeschäfte ohne Bedenken über das Internet tätigen.
Auch hinsichtlich der sogenannten Cyberkriminalität gibt es eine gute Nachricht: Durch die vorgeschriebene Zwei-Faktor-Authentifizierung nützt die Kenntnis beispielsweise eines Passwortes oder einer PIN inzwischen wenig. Um Zugang etwa zu Ihrem Konto zu erlangen, müssten Cyberkriminelle einen zweiten Faktor, etwa Ihr Smartphone, Ihren TAN-Generator oder Ihr biometrisches Merkmal besitzen.
Vorsicht ist dennoch angebracht. Viele, aber nicht alle Banken fordern bei jedem Log-in die Eingabe des zweiten Faktors. Laut EU-Vorgabe genügt es, dies alle 90 Tage zu tun. So sollten Sie darauf achten, sich
Info
Sicheres Passwort erstellen: Ein beispielhaftes, sicheres Passwort wäre: SHBello=16am. Mindestens zehn Zeichen – darunter Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Aber wie soll man sich das im Zeitalter der Onlinekonten-Flut merken? Als Eselsbrücke hilft der Blick in die eigene Agenda. Nehmen Sie am Anfang oder Ende die ersten Buchstaben des betreffenden Anbieters, fügen Sie die Anfangsbuchstaben eines Ereignisses, Ortes oder einer Romanfigur sowie den Namen einer Ihnen vertrauten Person beziehungsweise eines Haustieres hinzu und setzen Sie dazwischen beispielsweise mit einem = oder einem anderen Sonderzeichen eine Zahl, die Sie inhaltlich damit verknüpfen. In diesem Fall ist die Auflösung: S (herlock) H (olmes) Bello (Name des Haustieres) = 16 (Geburtsjahr des Haustieres) am (Abkürzung für amazon). Wenn Sie noch einen Schritt weitergehen wollen, können Sie einen Passwortmanager nutzen (siehe S. 109).
Hinzu kommt, dass nicht alle Bezahlverfahren von der Regelung betroffen sind. So änderte sich im Onlinehandel etwa bei Zahlungen via Lastschrift nichts. Aufgrund der Erlaubnis des Käufers darf die Bank des Shop-Betreibers die Lastschrift ohne weitere Hürde einziehen.
Wie bisher hat aber jeder Kunde die Möglichkeit, diese innerhalb von acht Wochen ohne Angabe eines Grundes zu widerrufen. Insfern bleibt die Lastschrift für den Onlinekunden nicht nur die bequemste, sondern ebenso eine der sichersten Zahlungsmethoden.
Bei Onlinebezahldiensten wie PayPal, Paydirekt oder Amazon Pay kommt es auf die Bezahlart an. Erforderlich ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung im Grunde nur bei Kreditkartenzahlungen. Zwar wird sie von einigen Bezahldiensten auch für den Zahlungsverkehr über Bankeinzug angeboten. Aktivieren müssen Sie diese Option in der Regel jedoch selbst. Inwieweit ein Bezahldienst empfehlenswert ist, lesen Sie in Kapitel 5, ab Seite 127.
Für mehr Sicherheit beim Shoppen im Internet können Sie persönlich sorgen:
Der Umgang mit Phishing-Mails
Man sollte verinnerlichen, dass seriöse Institute und Unternehmen Ihre Kunden niemals telefonisch oder per E-Mail auffordern, persönliche Daten, die Eingabe von PIN, TAN oder anderen Kontoinformationen preiszugeben. Üblicherweise erhalten Sie etwa nach einer Änderung der Konditionen oder Ihrer Daten eine rein informative E-Mail.
Finden Sie eine ungewöhnliche Mail in Ihrem Postfach, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:
Die Absender-E-Mail-Adresse und der Link scheinen vertrauenswürdig, das Deutsch ist entsprechend – Sie möchten aber Gewissheit haben? Mit mehr Aufwand lässt sich der wahre Absender über seine IP-Adresse ermitteln. Unter „So lesen Sie den Mail-Header“ zeigt die Verbraucherzentrale auf ihren Internetseiten, worauf