Weit von zu Hause sich entfernen:
Durch Sau und Eber ging ein Ruck!
Denn Amors Pfeil flog daneben,
Statt „Zielobjekte beide Schweine“
Zerplatzte jetzt der Traum vom Leben:
Die Wolken tanzten nun alleine.
So stürzte der Ballon nach unten
Auf ein Feld mit Zuckerrüben.
Das Licht verschwand und es war dunkel,
War dies der Weg nach „drüben“?
Ein leises Grunzen hier und da,
Dann ein Überlebens-Schmatzen!
Der Himmel strahlte, wurde klar,
Doch Bertl brach sich alle Haxen!
Zu Haus’ gepflegt von Lenchen
Ging es bald besser Stück für Stück.
Mit Bouquet und einem Krönchen
Genossen sie ihr Schweineglück!
Udo Brückmann, geb. 1967, lebt als Dozent und Autor im ländlichen Niedersachsen. Zahlreiche Veröffentlichungen in den Bereichen Kinder- und Jugendliteratur, Lyrik und Belletristik. Für den Geest-Verlag Vechta entstanden u. a. die Kriminalsatiren „Ewig blüht das Leben“ (2015) sowie „Mords-Hochschule – Bildung für alle“ (2017). Seit 2019 Kindergedichte für den Kinderradiokanal „KiRaKa“, Produktion: WDR Köln. In Papierfresserchens MTM-Verlag sind bisher drei Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlicht. Weiterführende Informationen sind auf der Webseite udo-brueckmann.de zu finden.
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Klick!
Liebe auf den ersten Blick?
Nein, auf den ersten Knopfdruck!
Monatelang gechattet, gechattet und gechattet …
Nett, lustig und lieb waren die meisten ja,
aber der heiß glühende Funken nicht durch die Leitung sprang.
Bis ich durch Zufall in einem anderen Portal landete
und plötzlich und unerwartet strandete!
Suchte ich dort doch aus ganz anderen Gründen Rat,
kam von Dir Fremdem die einfühlsame Schreib-Tat!
Dein Text mich sehr berührte,
ich mich sofort in Dich verliebte …
– „Enter(e)“ das Glück!
Juliane Barth: geboren 1982, lebt im Südwesten Deutschlands. Schreibt als Hobby seit jeher sehr gerne, u. a. Lyrik, Kurzgeschichten und Sachtexte. Veröffentlichungen in diversen Anthologien: sacrydecs.hpage.com
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Der Igel Igor
Der kleine Igel Igor sucht im Obstgarten nach Futter. Er will sich, für den Winterschlaf, einen dicken Bauch anfressen. Emsig sucht er nach allerlei Insekten im Boden. Mmh, die kleinen Würmer hier schmecken ihm besonders gut und auch eine Schnecke, die ihm in die Quere kommt, wird verputzt. Plumps, da fällt plötzlich ein Apfel mitten auf Igors Rücken.
„Aah, huch“, schnaubt der Igel, das hätte ihn jetzt beinahe erdrückt. Als er sich wieder etwas sammeln kann, merkt er, dass der Apfel ziemlich schwer ist. Er versucht mit kräftigem Schütteln, die Last auf seinem Rücken abzuwerfen, doch der Ballast hat sich so sehr auf seine Stacheln gebohrt, dass es ihm nicht gelingt, ihn loszuwerden. Er überlegte, wer ihm helfen könnte, so stapft er schwerfällig in der Gegend umher.
Ein schöner Schmetterling fliegt an ihm vorbei. Igor ruft nach ihm, aber der Schmetterling kann ihm auch nicht helfen, er hat es sehr eilig und der Apfel ist für ihn viel zu schwer.
Eine Maus kommt gerade des Weges, der kleine Stachelige bittet sie um Hilfe. Die Maus versucht, an seinen Stacheln hochzuklettern, jedoch der Apfel ist auch ihr zu schwer, sie bekommt ihn einfach nicht runter. Igor wirkt inzwischen ganz erschöpft von dem vielen Herumlaufen mit seiner schweren Last auf dem Rücken.
Er liegt schon, alle viere von sich gestreckt, im Gras und muss erst einmal verschnaufen, als zu seinem Glück die Henne Henriette geradewegs auf ihn zukommt und ihn findet. Sie ist auch unterwegs, um nach Würmern und Käfern zu scharren. Die Henne ist nett und fragt den entkräfteten Findling, ob sie ihm helfen kann. Igor schildert ihr seine Lage. Froh, dass jemand ihn nicht im Stich lässt, nimmt er ihre Hilfe gerne an.
Für Henriette ist das kein Problem, sie pickt den Apfel einfach von Igors Rücken und lässt sich einen Teil davon schmecken. Auf das Angebot, auch ein Stück des Apfels zu naschen, muss der Igel leider dankend ablehnen, der bekommt ihm nicht, er würde davon nur Bauchschmerzen bekommen.
Der Igel bedankt sich herzlich bei der Henne. Weil Henriette des Öfteren in den Obstgarten kommt, beschließen sie von nun an, dicke Freunde zu werden.
Eva Prinz wurde 1968 geboren. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Als abendliche Freizeitbeschäftigung lässt die Landwirtin ihrer Fantasie gern freien Lauf und bringt sie zu Papier.
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Der Teddybär
Es war einmal ein Teddybär,
der hatte es im Leben schwer.
Noch sehr jung und unerfahren,
fingen die Probleme an:
Ganz wild und struppig war sein Fell,
ihn zu verkaufen, ging nicht schnell.
Irgendwann, nach langer Zeit,
war es dann endlich so weit.
Eine Frau sah ihn am Fenster draußen
und entschied sich, ihn zu kaufen.
Sie wollt’ ihn ihrer Tochter geben –
für den Bären ein neues Leben!
Doch auf dem Weg zum neuen Heim,
fiel ein Knopf von seinem Leim.
Nur ein Auge blieb ihm übrig,
das fand die Tochter gar nicht niedlich.
Das Kind, das wollt’ ihn nimmer mehr
und gab ihn dann gleich wieder her.
Der Bär, der kam schnell auf den Müll,
und weinte, weil ihn keiner will.
Doch plötzlich, niemand hätt’s gedacht,
hat das Glück ihn angelacht!
Ein junges Mädchen fand ihn dort
und sprach gleich zu ihm vor Ort:
„Süßer Bär, du heißt nun Klaus,
und ich nehm’ dich mit nach Haus!“
Die Freude, die war riesengroß,
und schon gingen beide los.
Im neuen Haus sah er sich um,
vor lauter Staunen blieb er stumm.
Denn Klaus bekam ’nen schönen Platz,
behütet wie ein großer Schatz.
In einem Zimmer voller Teddybären –
der schönste Ort zu