»Nach Hause«, sagte sie. »Es ist schneller gegangen, als ich dachte.«
*
Achim kam persönlich nach Sophienlust, um Isolde und Micki abzuholen.
»Vati«, jubelte Micki. »Tante Isolde ist jetzt meine Mutti. Weißt du das schon?«
Achim hob das kleine Mädchen empor und küsste es zärtlich. »Ja, Micki, sie hat es mir schon verraten«, flüsterte er dem kleinen Ding ins Ohr.
Die Koffer wurden gebracht, die Abschiedsstunde schlug. Alle Kinder von Sophienlust bildeten ein Spalier, wobei sie blaue Luftballons in den Händen hielten. Das hatte sich Nick ausgedacht.
»Viel Glück, Micki Luftballon«, riefen die Kinder. »Vergiss uns nicht.«
Nein, das würden weder Achim noch Isolde noch die kleine Micki tun. Wer einmal zur Gemeinschaft von Sophienlust gehört hatte, fühlte sich für alle Zeit dazugehörig.
Der Wagen fuhr langsam an. Micki hielt Renatas Teddy auf dem Schoß und winkte eifrig durch das Heckfenster des Wagens.
Achim nahm Isoldes Hand ganz rasch in die seine, ehe er Gas gab. »Wir hätten das andere Kind auch genommen«, flüsterte Isolde ihm zu. »Es tut mir sogar ein ganz kleines bisschen leid.«
»Dass du gar nicht eifersüchtig bist«, gab er zurück. »Du beschämst mich sehr.«
»Lassen wir das Vergangene ruhen, Achim. Schauen wir in die Zukunft.«
»Kann man das Haus schon sehen?«, piepste Micki aufgeregt.
»Aber nein, wir müssen ein paar Stunden fahren«, erklärte Achim.
»Fein, ich fahr’ gern mit euch.«
Doch es dauerte nicht allzu lange, bis das kleine Mädchen eingeschlafen war. Wie ein Kätzchen zusammengerollt, lag Micki auf dem rückwärtigen Sitz.
»Süß sieht sie aus«, lächelte Isolde. »Ich bin sehr, sehr glücklich.«
»Sophienlust ist ein Zauberreich«, antwortete Achim strahlend. »Es hat uns alles, was wir verloren hatten, zurückgegeben. Weißt du, mir war gleich seltsam zumute, als ich sah, wie ähnlich du Frau von Schoenecker bist.«
»Dabei ist das nichts als ein zufälliges Spiel der Natur.«
»Genau weiß man so etwas nie. Frau von Schoenecker ist eine wirklich außergewöhnliche Frau – und du bist es auch.«
Isolde errötete. »Oh, Achim, sag das bitte nicht. Ich habe so schrecklich versagt.«
»Wenn das Anhalten auf der Autobahn nicht verboten wäre, würde ich jetzt an den Rand fahren und dich so lange küssen, bis du mich um Gnade bittest, Isolde.«
Während in Sophienlust eine Luftballonpolonaise durch sämtliche Räume des Herrenhauses veranstaltet wurde, fuhr der Wagen, in dem sich die neu vereinte Familie von Rettwitz befand, heimwärts ins Glück.
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