Die Krimizimmerei. Martina Meier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Meier
Издательство: Bookwire
Серия: Die Krimizimmerei
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743033
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ist das überhaupt?“

      Max sah der Lehrerin frech ins Gesicht. „Das sollen Sie sein, Frau Rosenblau!“

      „MAX, setz dich an deinen Platz, ich habe mit dir zu reden“, befahl die Direktorin streng. Max schüttelte den Kopf. Frau Tulpengrün wandte sich an die Klasse: „So, jetzt ab in die Pause.“ Alle Kinder rannten nach draußen, unter ihnen auch Max. „Max, du bleibst hier! Ich möchte dir jemanden vorstellen.“

      Der Junge blieb stehen und kam zu ihnen herüber, aber nicht, ohne einige Schüler anzurempeln. „Und?“, fragt er.

      „Max, das ist Kommissar Kartuschke. Ich habe ihn eingeladen und er soll wie du ihn ganzen Sätzen sprechen!“, erklärt Frau Tulpengrün.

      „Hallo Max, ich bin Kommissar Kartuschke. Deine Lehrerin hat mich eingeladen“, sagt er freundlich und streckt Max die Hand hin.

      „’n langweiligen Tag“, nuschelte der Junge. Frau Tulpengrün sah ihn mit hochgezogenen Brauen an und schüttelte den Kopf. Der Junge fragte. „Und wieso soll ich jetzt mit diesem Mann reden, Frau Lilienrot?“

      „Weil du vielleicht mehr über die unschönen Diebstähle und Verwüstungen in den Klassen unserer Schule weißt. So kann kein Schüler lernen, Füller verschwinden, Radiergummis und Schuhe ebenso!“, erwiderte die Direktorin.

      Max Paukenschlag sagte: „Na und, dafür kann ich ja nix.“

      Kommissar Kartuschke fragte ihn: „Wo warst du denn zum Beispiel, als in der letzten Woche in der 1c der Klassenraum während der Pause verwüstet wurde?“

      Max wurde blass: „Beschuldigst du etwa mich?“

      Ernst blickte der Kommissar ihn an: „Na ja, wie ich dich hier gerade so kennenlerne, spricht ja viel dafür. Im Übrigen erwarte ich, dass du mich ab jetzt siezt. So, und nun erzählst du mir, wo du letzte Woche gewesen bist!“

      Max stammelt: „Entschuldigen Sie, ich muss überlegen … letzte Woche war ich krank. Frau Tulpengrün, Sie haben doch die Entschuldigung meiner Mutter bekommen?“

      Zum ersten Mal wirkte die Direktorin verlegen: „Äh, tja, nun das ist eine unschöne Situation …, aber ich fürchte, der Junge hat recht.“

      In dem Moment hörten sie unter dem geöffneten Fenster ein lautes Rascheln. „Pst!“, flüsterte Kommissar Kartuschke. „Das könnte unser Täter sein, wir ertappen ihn auf frischer Tat!“

      Alle drei schlichen auf leisen Sohlen zum Fenster und sahen erwartungsvoll hinaus ... und sahen … einen Waschbären, der gerade auf einem Pausenbrot herumkaute. Unter seiner Pfote lugte ein Bleistift hervor. Der Kommissar begann zu lachen. Der Waschbär erschrak, sah zum Fenster und ergriff die Flucht, das Pausenbrot nahm er allerdings mit.

      „Da haben wir ja den Übeltäter. Ich befürchte nur, dass hier die Polizei nichts ausrichten kann. Sie, liebe Frau Direktorin, verständigen am besten den Tierschutzverein und lassen sich beraten, was in so einem Fall zu tun ist.“

      Max wollte sich gerade leise davonschleichen. „Max!“, rief der Kommissar. „In Zukunft benimmst du dich wohl besser, damit wir uns möglichst nicht wiedersehen.“

      Frau Tulpengrün guckte säuerlich auf die Stelle, an welcher der Waschbär seine Schätze gehortet hatte. „Max, da habe ich dir unrecht getan, bitte entschuldige.“

      Max grinste erleichtert.

      „Aber die Aufgaben, die du heute nicht gemacht hast, wirst du trotzdem bis morgen nachholen! Verstanden?“

      Max’ Grinsen erlosch.

      Der Kommissar zwinkerte ihm zu und sagte: „Das war ja mal ein Fall, der sich gewaschen hat!“

      Jette, 10 Jahre, aus Oldenburg, Deutschland

      *

      Die verschwundenen Schularbeiten

      Frau Kluge, die Lehrerin der 4c, kam in die Klasse, legte ihre Tasche auf den Lehrertisch und fing mit dem Unterricht an. „Guten Morgen, Kinder, heute bekommt ihr eure Schularbeiten zurück. Ich habe es gestern noch geschafft, sie zu korrigieren“, sprach die Lehrerin. Sie öffnete ein Fach des Lehrertisches, doch sie konnte die Tests nicht finden. Dann schaute sie in ihre Lehrertasche, doch da waren sie auch nicht. Die Kinder guckten schon verwirrt, dann sagte Frau Kluge: „Ich kann die Prüfungen nicht finden. Sie sind verschwunden.“

      Alle waren geschockt. Wie konnten 22 Schularbeitenhefte einfach verschwinden? Die Lehrerin grübelte und flüsterte noch etwas von einem Schlüssel, dann setzte sie den Unterricht fort und meinte, sie würde der Sache auf den Grund gehen.

      In der Hofpause liefen alle Kinder in den Garten. Lisa und Lana gingen zu einem Platz, an dem sie gemütlich sitzen konnten, dort plauderten sie: „Ich kann noch immer nicht glauben, dass unsere Schularbeiten einfach jemand aus unserer Klasse gestohlen hat.“

      „Ich auch nicht. Dabei war ich schon so gespannt, welche Note ich haben würde.“

      Plötzlich stand vor den Mädchen eine junge, schöne, braunhaarige Dame, die einen braunen Mantel anhatte. Sie räusperte sich und begann zu reden: „Hallo, ich bin die Schwester von Frau Kluge und würde gerne zu ihr. Könnt ihr mich hinbringen?“ Die Freundinnen begleiteten sie zu ihrer Lehrerin und gingen dann wieder.

      „Hallo Kathrin, danke, dass du so schnell gekommen bist. Also die Schularbeiten, die unsere Klasse geschrieben hat, wurden gestohlen und ich bin mir sicher, dass es jemand aus der Klasse war. Anders kann ich mir das nicht erklären“, meinte Isabella zu ihrer Schwester.

      „Nichts zu danken, ich bin immer gerne für meine kleine Schwester da. Also fangen wir an. Du hast mir am Telefon schon drei Verdächtige genannt, die werden wir nach der Reihe zu uns holen und sie befragen. Fangen wir mit Nico an.“

      Als der Junge hereinkam, setzte er sich schüchtern vor die beiden Damen und wurde von der Privatdetektivin gefragt: „Wo warst du gestern nach der 5. Stunde?“

      „Ich war draußen im Schulhof und habe mit Lea Verstecken gespielt“, meinte er ängstlich.

      Der Nächste war Leon. Ihm wurde die gleiche Frage gestellt und seine Antwort war: „Ich bin aufs Klo gegangen, und als ich rauskam, habe ich den Lukas gesehen. Ich habe ihn dabei beobachtet, wie er die Schularbeiten und das Blatt mit den Noten, das Frau Kluge im Schreibtischfach hatte, in seinen Rucksack eingepackt hat und davongelaufen ist.“

      Also wurde Lukas geholt und ebenfalls befragt: „Ich bin gleich nach Hause gegangen und meine Mutter kann das bestätigen.“

      „Der Fall ist gelöst“, erklärte die Detektivin selbstbewusst.

      Am nächsten Tag musste Leon die Schularbeiten zurückgeben und die Kinder fragten verblüfft: „Wie seid ihr dahintergekommen, dass es Leon war?“

      „Nico, Leon und Lukas hatten ein Motiv, weil sie eine schlechte Note geschrieben haben. Deshalb kamen sie infrage, aber Nico und Lukas hatten ein wasserdichtes Alibi und Leon nicht. Und wer andere beschuldigt, macht sich immer auch selbst verdächtig.“

      Amina, Graz, Österreich

      *

      Die räuberischen Feen

      Ganz in Schwarz gekleidet waren die kleinen Feen Brietta, Fiona und ihre Freundinnen, als sie im Morgengrauen vor einem Haus standen. Geräuschlos flogen sie durch das offenstehende Fenster des rosafarbenen Hauses in der Rosenallee.

      „Wir machen alles, wie besprochen!“, flüsterte Brietta noch, bevor alle auf das teure Klavier in der Mitte des Wohnzimmers flogen. Der riesige schwarze Flügel war ein Steinway und Sons-Flügel. Die Feen verteilten sich unter dem Klavier und an den Seiten. Dann hoben sie es mit vereinten Kräften hoch und fingen an, langsam auf