Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden. David Mack. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: David Mack
Издательство: Bookwire
Серия: Star Trek - The Next Generation
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783966583244
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zu überwachen – und darüber hinaus. Ihre Technologien und die Spezialisten, die sie bedienten, waren die nimmermüden Augen und Ohren der Vereinigten Föderation der Planeten.

      Lavelle setzte sich und rief Okonas letzten Bericht auf seinem Padd auf. Dieser enthielt auch eine Zusammenfassung der Nachbesprechung von Lieutenant Naomi Wildman – alias Exeget, Okonas taktischem Unterstützungs-, Analyse- und Nachrichtenoffizier.

      Gerade hatte es sich Lavelle bequem gemacht, als er schon wieder dazu gezwungen wurde aufzustehen, weil Bera chim Gleer, der Sicherheitsberater von Präsidentin Kellessar zh’Tarash, den Raum betrat. Der stämmige Tellarit hatte sich während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Vertreter Tellars im Föderationsrat den Ruf erworben, übellaunig zu sein, und er hatte keinen Hehl aus seiner politischen Opposition gegen die ehemalige Präsidentin Nanietta Bacco gemacht. Obwohl er Präsidentin zh’Tarash in den Wochen nach ihrer Wahl und Amtseinführung öffentlich kritisch begegnet war, hatte dies die andorianische zhen weder davon abgehalten, Gleer in dieses wichtige Kabinettsamt zu berufen, noch hatte es Gleer daran gehindert, das Amt anzunehmen. Trotz ihrer offensichtlichen ideologischen Differenzen war Gleer zu einem der vertrauenswürdigsten Berater von zh’Tarash geworden – eine Partnerschaft, die sich in Form verbesserter politischer Beziehungen zwischen ihren beiden Welten, die zuvor Jahrhunderte als erbitterte Rivalen verbracht hatten, ausgezahlt hatte.

      Gleer ließ sich an der Spitze des Tisches nieder. »In Ordnung, setzen Sie sich.« Jeder nahm seinen Platz ein. Gleer war schroff, aber auch effizient.

      Lavelle lehnte sich zurück, in der Hoffnung, sich hinter seinen Kollegen verstecken und seinen Auftritt im Rampenlicht hinauszögern zu können. Bitte lass ihn nicht mit mir beginnen! Bitte lass ihn nicht mit …

      »Commander Lavelle«, wandte sich Gleer mit dröhnender Stimme an ihn. »Erklären Sie mir, wie einer Ihrer Leute eine Omega-Partikel-Kanone der Husnock verlieren konnte.«

       Verdammt!

      Lavelle setzte sich auf und räusperte sich. »Der abstreitbare Aktivposten Agonist verwendete eine Husnock-OPK – die von den Breen aus im letzten Jahr gestohlenen Originalplänen repliziert worden war – als Köder, um eine auf Celes II operierende Schwarzmarktzelle des Orion-Syndikats zu entlarven und auszuschalten. Darüber hinaus lauteten die Befehle von Agonist, die Husnock-Waffe zu verfolgen, nachdem sie die Hände der Orioner verlassen hatte, um potenzielle nichtstaatliche Terrorgruppen aufzuspüren und zu neutralisieren, die im Verdacht stehen, im Beta-Quadranten zu operieren.«

      Sogar aus mehreren Metern Entfernung spürte Lavelle Gleers vernichtenden Blick, als strahle dieser eine stechende Hitze aus, die seine Haut zum Prickeln brachte. »Wenn Sie bereits geplant hatten, die Waffe zu verfolgen«, erwiderte der Tellarit schnaubend, »wie hat es Ihr Agent dann geschafft, sie zu verlieren?«

      »Die Transaktion mit den Orionern wurde durch eine Bande schwer bewaffneter Nausikaaner gestört. Sie töteten die Mitglieder der Orion-Zelle – darunter auch den Kontakt von Agonist, der nach dem Scannen der Kiste einen Peilsender daran anbringen wollte –, bevor der Sender platziert werden konnte.«

      »Wo befindet sich die OPK jetzt, Commander?«

      »Daran arbeiten wir noch, Sir.«

      Gleers hageres Gesicht verzerrte sich vor Zorn. »Mit anderen Worten: Sie wissen es nicht. Eine katastrophal mächtige Waffe befindet sich innerhalb des lokalen Raums in den Händen nichtstaatlicher Akteure mit unklaren Motiven, weil Sie und Ihr Team eine absolute Routine-Operation verpfuscht haben. Sagen Sie mir, Commander: Wie soll ich das der Präsidentin erklären, ohne ihr zu sagen, dass Sie und Ihr Team in die Targ-Scheiße getreten sind?«

      Alle Augen lagen nun auf Lavelle, und er fühlte, wie sein Gesicht vor Scham rot wurde. »Ich denke, das ist vielleicht ein wenig unfair, Sir. Ich meine, wenn wir das hier auf einer Skala bewerten wollten und ganz oben die perfekte Operation stünde und ganz unten totale Targ-Scheiße, dann würde ich sagen, liegen wir …«

      »Sparen Sie sich das. Sie haben uns hier eine riesige Schüssel Plurk eingebrockt, also werden Sie sie auch auslöffeln. Denn ich werde es ganz bestimmt nicht machen. Also verraten Sie mir nur eins: Was unternimmt Ihr Team in diesem Moment, um die Waffe zurückzubekommen?«

      »Unsere Analystin, Lieutenant Wildman, arbeitet mit Agonist zusammen, um allen Aktivitäten von nausikaanischen Piraten und Unruhestiftern innerhalb von vierzig Lichtjahren rund um Celes II nachzugehen, und wir überwachen alle Subraumfrequenzen auf irgendwelche Kommunikation, die darauf hinweisen könnte, dass die Nausikaaner entweder versuchen, die Waffe zu verkaufen, oder sie als Rekrutierungsmittel nutzen.«

      »Gut. Was diesen Aktivposten von Ihnen angeht – Agonist. Bitten sagen Sie mir nicht, dass es der ist, von dem ich denke, dass er es ist.«

      »Ich fürchte schon, Sir. Aber ich versichere Ihnen, dass er der perfekte Agent für diese Mission ist.«

      »Hält sich Ihr Mann wenigstens ans Protokoll?«

      »Absolut, Sir.«

      »Und er hat dafür gesorgt, dass die Nausikaaner keine funktionstüchtige Waffe erbeutet haben?«

      »So wurde es mir berichtet«, log Lavelle, der wusste, dass ihn die Wahrheit seine Karriere kosten würde.

      Gleer wirkte zumindest ein wenig besänftigt. »Ist die Tarnung Ihres Agenten intakt?«

      »Ja, Sir. Ich habe Agonist sehr deutlich gemacht, dass Diskretion aktuell von höchster Wichtigkeit ist. Auf meinen Befehl hin tut er alles, was er kann, um unter dem Radar zu bleiben.«

      •

      Die Faust des Baldukianers traf meinen Kiefer heftig genug, um meine Zähne durchzurütteln, meine Lippe aufplatzen zu lassen und meinen Mund mit Blut zu füllen. Der Hieb warf mich gegen einen Tisch, der unter dem Aufprall zerbrach. In einem Durcheinander aus gesplittertem Holz, zerbrochenem Glas und verschütteten Drinks landete ich krachend auf dem Boden. Angeschlagen und schwerfällig versuchte ich mich wieder aufzurappeln. Das war der Moment, als die mit Stahlkappen besetzten Stiefel des Chalnoth meine Rippen trafen, Knochen brachen und mir die Luft aus den Lungen pressten.

      Ich begann langsam zu glauben, dass mich diese Typen nicht mochten.

      Ich rollte mit dem Tritt und konnte von Glück sagen, dass die Bar-Gäste, die mit eingezogenem Kopf das Weite suchten, geschickt genug waren, über mich hinwegzuspringen, als ich unter ihren Füßen hindurchkullerte wie eine misshandelte Schwarte Fleisch.

      Jeder Teil meines Körpers tat beim Aufstehen weh. Mein linkes Auge war zugeschwollen. Mein Oberkörper war eine Landkarte tiefer, dumpfer Schmerzen, gesprenkelt von den scharfen Stichen der Brüche, die sich durch die Haut zu bohren drohten. Ein Knirschen in meiner rechten Hüfte verriet mir, dass sie wieder aus der Hüftpfanne gesprungen war. Und meine Hände fühlten sich an, als würden sie jeweils hundert Kilo wiegen – egal wie sehr ich versuchte, sie zum Schutz meines Kopfes zu heben, ich konnte meine Arme nicht dazu bringen, meinen Befehlen zu gehorchen.

      Der Baldukianer, der Chalnoth und ihr anticanischer Helfer hatten ganze Arbeit geleistet, mich weichzuklopfen. Im Grunde ähnelten sich ihre Spezies nicht im Geringsten. Die Baldukianer waren wilde Wolfswesen, deren lange Gesichter aussahen, als trügen sie ihren Schädelknochen außen; die Chalnoth ähnelten zweibeinigen Löwen mit großen Mähnen und Stoßzähnen, die aus ihren Mäulern herausragten; und die Anticaner wirkten zwar hündisch, aber sie würden nie das Lob verdienen, »brave Hunde« zu sein. Trotzdem war ich aufgrund der bezogenen Prügel mittlerweile dermaßen über jede Doppelsicht hinaus, dass ich sie nicht mehr unterscheiden konnte.

      Das bedeutete, dass es Zeit für ihren feigen nausikaanischen Anführer wurde, seine Freischüsse auf mein unverteidigtes Kinn abzufeuern.

      Ich wartete darauf, dass er näher kam. Er enttäuschte mich nicht. Der große Bastard drückte mir seine beiden Reißzahnpaare direkt ins Gesicht und verpasste mir eine schwere Dosis seines fauligen Fischatems. »Dürrer Männsch! Fängt Kampf an, den er nicht beenden kann. Nicht schlau.«

      »Verzeih mir, aber du irrst