Ludwig hatte lange überlegt, was er seinem Freund als Wiedergutmachung schenken konnte. Ein Kleidungsstück wäre zu auffällig gewesen, das hätte ihm die Gräfin sofort wieder weggenommen. Das Messer war ein Geschenk des Grafen gewesen, der offenbar hoffte, dass Ludwig doch noch einmal Interesse an der Jagd entwickeln würde. Bis jetzt hatte der Junge sich aber nicht dafür begeistern können, Tiere zu töten, und er hatte die Waffe nie benutzt. Es war ein ausgesprochen schönes Stück aus echtem Stahl, mit einem Griff aus geöltem Holz.
Michi nahm das Messer zögernd und betrachtete es. Dann sah er seinen Freund an. »Danke«, sagte er und lächelte.
»Sind wir wieder Freunde?«, fragte Ludwig.
»Das sind wir immer gewesen«, antwortete Michi.
Ludwig atmete erleichtert auf. »Das ist gut. Sollen wir uns morgen miteinander dieses Bild näher anschauen?«
»Morgen reisen doch die von Höwarths an und du feierst Verlobung. Wirst du da überhaupt Zeit haben?«
»Ach, stimmt ja«, seufzte Ludwig. »Das habe ich ganz vergessen. Keine Ahnung. Dann müssen wir wohl abwarten, was sich meine Eltern für mich ausdenken. Sie haben bestimmt jede Menge Aufgaben für mich. Oh Mann, ich wünschte, diese Friederike würde gar nicht existieren!«
Michi lachte. »Na, es gibt Schlimmeres, als die eigene Braut zu begrüßen. Vielleicht ist sie ja ganz nett!«
Ludwig sah seinen Freund zweifelnd an. »Das kann ich mir kaum vorstellen.« Er hatte die Tochter der von Höwarths als langweiliges, ängstliches Mädchen im Gedächtnis, das mit den rauen Spielen, die Michi und er bevorzugten, wenig anfangen konnte.
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