Dein, Sein, Mein. Lilly Grünberg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lilly Grünberg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783960000099
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auseinander. Ein Teil verschob sich in die Tiefe und verschwand dann langsam hinter der anderen. Übrig blieb eine Art Raumteiler zwischen Wohn- und Essbereich.

      Sophie erblickte eine geräumige, offene Wohnlandschaft. Halbkreisförmige Panoramafenster gaben eine großzügige Sicht über die Dächer der Stadt frei. Bei Nacht war der Ausblick bestimmt erst recht einzigartig. Ein Glücksgefühl zog auf. Ihre eigene Wohnung hatte zwar alles gehabt, was sie sich wünschte, aber diese hier war ein Traum. Das wusste sie schon, bevor sie alles gesehen hatte.

      Mit vielen Kissen bestückte bequeme Sitzgelegenheiten reihten sich unter diesen Fenster, die bis zum Boden reichten, aneinander. Mitten im Raum gab es eine zusätzliche Sitzgruppe aus drei Sesseln, die zu einem runden Glastisch gehörten. Dahinter folgte eine offene Küche mit Absauganlage und einem frei stehenden Block mit Herd und Spüle. Eine breite Schiebetür führte hinaus auf eine Dachterrasse, deren Ausdehnung Sophie von ihrer Warte aus nicht ermessen konnte.

      Wow. Der Qualität und Lage dieser Penthouse-Wohnung nach zu urteilen, war ihr Herr vermögend.

      Sophie drehte sich um. Es gab zuviel zu sehen, um es mit einem Mal zu erfassen. Aber da sie ab sofort hier wohnte, bliebe ausreichend Zeit, alles zu erkunden. Egal wie lange sie bliebe, in dieser Zeit würde sie sich wohlfühlen. Egal wie lange – sie unterdrückte ein Schmunzeln. Nichts konnte sie halten, falls dieser Dom sich doch als Fehlgriff erweisen würde.

      Sophie gab sich einen Ruck. Ich bin angekommen. Mein Traum wird wahr. Ich sollte folglich aufhören, über Eventualitäten nachzudenken und mich stattdessen fügen und meine Rolle leben.

      Ein weiterer frei stehender, schmaler Raumteiler diente als Unterbringung für einen enorm großen Plasmafernseher und eine üppige Stereoanlage. Auf der Rückseite gliederten sich Waschbecken und eine in den Boden eingelassene Wanne-Dusche-Kombination an, nur durch eine Glasscheibe an zwei weiteren Seiten vom Raum getrennt. Vergleichbares hatte Sophie noch nie gesehen.

      Über drei Stufen hinter der Sitzgruppe ging es hinauf auf eine Empore, auf der ein breites, gemütlich wirkendes Bett stand. Eine verglaste Vitrine mit Geschirr und Accessoires, mehrere gut gefüllte Bücherregale und ein antiker Sekretär entlang der Wandseite vervollständigten die Einrichtung.

      Sophie war sprachlos. Manche der Tops, zu denen sie nach Hause mitgegangen war, waren durchaus gut eingerichtet gewesen, zeigten was sie sich leisten konnten, aber das hier war der Trumpf, der Höhepunkt aller Erlebnisse. Ihr Herr schien nicht nur über Geld, sondern auch über guten Geschmack zu verfügen. Wenn er sich als Herr genauso perfekt gab – Sophie wagte nicht, den Gedanken zuende zu führen. Alles war vage, alles bedeutete ein Abenteuer noch unbekannten Ausmaßes.

      Sie sah sich weiter um.

      Nicht weniger imposant als der Raum, entpuppte sich die Decke beim Blick nach oben. In der weißen Lackspannfolie, die sich unter der gesamten Fläche spannte, spiegelte sich alles. Die integrierten Spots gaben ein schummriges, blendfreies Licht von sich.

      Leo bedeutete Sophie, ihm zu folgen. Mit den Schuhen in der Hand kehrte sie um und betrat hinter ihm das kleine Stück Flur, das auf der anderen Seite der Essbereichwand übrig geblieben war.

      »Bügelzimmer inklusive Waschmaschine und Trockner«, kommentierte Leo nüchtern, was sich hinter der Tür neben dem Eingang verbarg. »Du wirst dafür sorgen, dass meine Wäsche regelmäßig gewaschen oder gereinigt ist, perfekt gebügelt und aufgeräumt, hier in meinem Umkleidezimmer. Nebendran befindet sich die Toilette. Es handelt sich um eine Luxusausführung mit Intimdusche, die Fernbedienung erklärt sich von selbst. Ich bin pingelig, was Sauberkeit betrifft.«

      Dann stieß er die letzte Tür auf, zu einem Zimmer, das so klein war, dass darin nur ein Kleiderschrank, ein Hocker und eine auf dem Boden liegende Matratze Platz fanden. Sophies Koffer drängten sich vor dem Schrank.

      »Das ist bis auf weiteres dein Zimmer.«

      Sophie hatte keine besonderen Erwartungen an ihr eigenes Reich gestellt. Sie hatte einfach ein ganz normales Zimmer für sich als selbstverständlich erwartet, als Refugium für ihre persönlichen Dinge und Rückzucksbereich. Sie war tief enttäuscht darüber, wie klein und schlicht es war. Wie naiv sie gewesen war. Der Platz, der ihr zur Verfügung stand, entsprach eher einer Rumpelkammer, als einem Zimmer. Sogar das Fenster war winzig. Er meinte das so verdammt ernst mit ihrer Rolle als seine Sklavin, dass ihr nicht einmal ein richtiges Bett vergönnt war. Als Kind hatte sie einmal auf einer Matratze auf dem Fußboden geschlafen, danach nie wieder. Das hier war rundum eine Zumutung.

      »Das ist alles?«, stieß sie hervor und schnaubte empört. »Es kann nicht Ihr Ernst sein, dass ich hier schlafen soll, in diesem – diesem Loch!«

      Leos Blick war strafend. »Vergiss nicht, wer du bist. Der Platz in meinem Bett muss erst noch erarbeitet werden«, erklärte er streng.

      Sophie schluckte. Eigentlich hatte sie als Sklavin genau genommen gar kein Recht auf ein eigenes Zimmer, wollte er wohl damit sagen. Er könnte genauso gut verlangen, dass sie vor seinem Bett auf dem Boden schlief.

      »Und dazu noch etwas, das alles hier …«, er berührte kurz ihre Brüste, fuhr mit der Hand langsam nach unten und legte seine Hand auf Sophies Schoß, »gehört ab jetzt zu Hundert Prozent mir. Du wirst dich dort nicht anfassen, außer um dich zu waschen, und du wirst nicht masturbieren. Glaub mir, falls du es doch tust, ich werde es herausfinden.«

      Sophie fühlte sich, als würde Leo ihr die Luft zum Atmen nehmen. Unter dem sanften Druck seiner Hand begann es sofort in ihrem Schoß zu pulsieren. Der Blick aus diesen überaus hellen, einzigartigen Augen wirkte hypnotisierend und sie wollte nichts anderes, als ihm gefallen und von ihm sofort genommen werden. Jetzt. Hier. Hart.

      »Ja, Herr«, flüsterte sie ergeben.

      »Ich erwarte dich in fünf Minuten im Wohnzimmer. Nackt. Und zeig mehr Demut.«

      Sophie starrte ihm nach, wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, dann ließ sie sich auf den Hocker sinken, der abgewetzt und verschrammt war, als stamme er vom Flohmarkt oder aus einem Keller. Kaum hatte die personifizierte Dominanz den Raum verlassen und die Wirkung seiner Aura verblasste, erwachte ihr Trotz zum Leben. Für diesen nüchternen Empfang würde sie sich bei Gelegenheit rächen!

      Lustlos begann sie sich auszuziehen. Als sie ihren Slip in der Hand hielt, hob sie ihn hoch und roch daran. Er duftete nach ihr und war von der Erregung, die ihre Vagina erfasst hatte, so warm, dass er fast dampfte.

      Grimmig knüllte Sophie den Slip in der Hand. Hätte er ihr als erstes diese Bleibe gezeigt, hätte das so abtörnend gewirkt, dass sie mit Sicherheit keinerlei Lust entwickelt hätte. Nun war es zu spät. Ihr Körper ließ sich nicht so einfach auf Null herunterbremsen.

      Irgendwie musste sie ihr Verlangen vor ihrem Herrn verbergen, auch wenn sie nicht verhindern konnte, dass ihr Körper auf seine charismatische Ausstrahlung reagierte. Eine gezielte Ladung kaltes Wasser war ihre einzige Chance. Ihr Herr sollte sich nichts darauf einbilden, dass sie seinetwegen heiß war wie eine läufige Hündin.

      Nachdem Sophie sich fertig ausgezogen hatte, schlich sie leise hinüber auf die Toilette. Sie setzte sich und nahm die Fernbedienung in die Hand. Temperaturanzeige, Startknopf, Blümchen-Symbol, Frau … Kurz darauf hatte Sophie die Funktionen verstanden und kühlte ihren Schoß, noch mal und noch mal. Es wurde immer kälter. So war es gut. Sie würde ihrem Herrn ohne Erregung und ohne Lustduft gegenüber treten.

      »Wo bleibst du denn?«

      Leo hatte es sich auf einem der Sofas vor den Panoramafenstern bequem gemacht. Seine Stiefel hatte er in der Zwischenzeit ausgezogen und seine nackten Zehen spielten mit dem dicken Flor des Teppichs, der unter seinen Füßen lag. Er winkte Sophie ungeduldig, zu ihm zu kommen. Aber sie ließ sich Zeit, setzte sorgfältig einen Fuß vor den anderen, den Rücken durchgestreckt, sich ihrer körperlichen Vollkommenheit durchaus bewusst. Ein wenig enttäuscht stellte sie fest, dass Leo darauf nicht reagierte.

      »Ich werde jetzt meinen Besitz einer genauen Inspektion unterziehen.«

      »Ganz wie Sie wünschen, Herr«, erwiderte Sophie steif und emotionslos.

      Leo