Erzherzogin Sophie. Anna Ehrlich. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anna Ehrlich
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783903083103
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glücklich zu werden. Und ich werde glücklich sein.« Ende Oktober brachen Sophie und ihre Mutter gemeinsam mit Franz Karl nach Wien auf, wo sie am 1. November eintrafen. Die Damen wurden in Schönbrunn einquartiert. Offiziell zog Sophie am 3. November in die Stadt ein, der Festzug führte von der Theresianischen Akademie in der heutigen Favoritenstraße über die Steinerne Brücke und durch das Kärntnertor, danach über die Kärntner Straße, den Graben und den Kohlmarkt bis in die Hofburg. Entlang der gesamten Strecke standen Soldaten Spalier, die Salut schossen.

      Sophie machte einen ausgezeichneten Eindruck, sie war sehr hübsch anzusehen, frisch, reizend und vor allem gesund. Der Frauenkenner Metternich schrieb über sie: »Die kleine oder vielmehr große Braut (denn sie ist größer als ich) ist eine schöne Erscheinung, und noch mehr als das, sie ist einnehmend.« Sophie war nach der damaligen Mode in ein mit Schleifen und Bändern verziertes rosafarbenes Kleid gehüllt und trug eine typische Biedermeierfrisur, mit zu Locken frisierten Haaren, die von einer Pomade aus nicht besonders appetitlichen Zutaten wie Knochenmark und Eiern zusammengehalten wurden.

      Finanzielles und Geschenke

      Als Hochzeitsgeschenk für das Paar ließ Kaiser Franz von der Wiener Porzellanmanufaktur das Habsburger-Service anfertigen, das heute in der Hofsilber- und Tafelkammer in der Wiener Hofburg ausgestellt ist. Außerdem verfügte der Kaiser eine Erhöhung der Apanage Franz Karls von 4800 Gulden auf 45 000 Gulden C. M. (Conventionsmünzen, circa 1,02 Millionen Euro)22 pro Jahr, um seinen neuen Stand als verheirateter Mann und die damit verbundenen Ausgaben finanzieren zu können. Franz Karl erhielt noch zusätzlich 30 000 Gulden (circa 680 000 Euro), um sie Sophie als Morgengabe nach der Hochzeitsnacht zu überreichen. Sophie selbst erhielt ein Nadelgeld in Höhe von 20 000 Gulden (circa 453 000 Euro) pro Jahr, um ihre persönlichen Ausgaben zu bestreiten. Aber auch Sophies Aussteuer konnte sich sehen lassen. Ihr Vater hatte sie mit Schmuck im Wert von rund 80 000 Gulden (circa 1,8 Millionen Euro) versehen. Dazu kam eine umfassende Garderobe, darunter 49 Kleider, Strümpfe aus Leinen, Seide und Baumwolle sowie Haushaltstextilien wie 60 Schlafhäubchen, Taschentücher, Bettwäsche und sogar Binden für den Aderlass.

      Die Hochzeit

      Am 4. November 1824 fand in der Augustinerkirche in der Hofburg die Vermählung des Paares statt. »Die Vermählungsfeier Sr. kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz Carl mit der königl. Prinzessin Sophie von Baiern ist Donnerstag, den 4. d. M. auf folgende feierliche Art vor sich gegangen: Um 5 Uhr Nachmittags hat sich der gesammte k. k. Hofstaat in der Hofburg versammelt. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften begaben Sich mit dem gesammten Hofstaate um 6 Uhr aus den Appartements in feierlichem Zuge nach der Augustiner-Hofkirche. Se. Majestät der Kaiser und Se. Majestät der König von Baiern geleiteten den durchlauchtigsten Bräutigam, Ihre Majestät die Kaiserinn und Ihre Majestät die Königinn von Baiern die durchlauchtigste Braut. Am Eingange der Kirche erhielt das hohe Brautpaar die Einweihung; die Trauungs-Ceremonie wurde von Sr. kaiserl. Hoheit und Eminenz, dem Erzherzoge Rudolph, Cardinal und Erzbischof von Olmütz, vollzogen, und nach derselben das feierliche Tedeum angestimmt, während welchem die gewöhnlichen Kanonen- und Infanterie-Salven gegeben wurden. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften begaben Sich sodann, in Begleitung des gesammten Hofstaates, in die Appartements zurück, und es erfolgte die Vorstellung und Ablegung der Glückwünsche des Adels an die neu vermählte Frau Erzherzoginn im Ceremonien-Saale.«23

      Hochzeitstafel im großen Redoutensaal in der Wiener Hofburg

      Die Hochzeit Franz Karls und Sophies wurde in vielen Liedern und Gedichten verherrlicht, die unserem heutigen Geschmack nicht alle unbedingt entsprechen, wie das Gedicht Auf das Beylager Seiner Kaiserlichen Hoheit Franz Carl mit Ihrer Königlichen Hoheit Sophie von Johann Ludwig von Deinhardstein zeigt. Hier die erste Strophe:

      Wie Nacht und Nebel vor der Sonne schwinden,

       Wenn sie verbreitet ihren Flammenstrauß,

      Geh’n, wenn die Fürsten liebend sich verbinden,

       Stets Lust und Segen in die Welt hinaus.

       Du lässest, Herr, sie solche Wonnen finden;

       Die Fürstinn aus Bavaria’s Königshaus

       Führst Du ins Brautgemach, und freudig schaut

       Die Welt den Bund, von Lieb’ und Macht erbaut.

      Obwohl Franz Karl und Sophie so unterschiedliche Persönlichkeiten waren, ließ sich die Ehe sehr gut an. Franz Karl war unübersehbar verliebt in seine junge Frau, er behandelte sie zuvorkommend, fürsorglich und zärtlich. Ihre Gefühle für ihn waren sicher nicht annähernd so tief, aber sie hatte ihn gern, und er machte – verglichen mit seinem älteren Bruder und auch mit anderen männlichen Mitgliedern der kaiserlichen Familie, die sie nach und nach kennenlernte – gar keine so schlechte Figur. Auch Königin Karoline hatte nun einen besseren Eindruck von ihrem Schwiegersohn, der in seiner gewohnten Umgebung gelassener und selbstsicherer auftrat als bei seinen Besuchen in Bayern: »Ich bin glücklich, Ihnen sagen zu können, dass Sophie völlig zufrieden ist, tausendmal über meine Erwartungen hinaus«, und weiter: »Sophie ist mit ihrem Mann so glücklich von ihm begeistert, wie sie als Verlobte unzufrieden war«24, schrieb sie an ihre Mutter.

      Heimweh

      Trotz der herzlichen Aufnahme durch ihre neue Familie litt Sophie besonders in ihrem ersten Wiener Jahr unter heftigem Heimweh – sie vermisste ihre Eltern: »Mein Herz, meine Liebe, ja, ich kann sagen, mein Enthusiasmus gehören noch ganz München. Ich bete Dich an, meine liebe gute Maman, und ich sage das, weil ich Sie so unheimlich liebe. Seht, meine ausgezeichneten Eltern, ich würde es vorziehen, vor Euch in das andere Leben hinüberzugehen, denn in dieser Welt ohne Euch zu sein, würde für mich viel viel schlechter sein als der Tod«, schrieb sie am 22. Jänner 1825. Aber auch die Eltern machten sich Sorgen um sie, um ihr Wohlbefinden und ihre Ehe. Großmutter Amalie schrieb ihr regelmäßig, und Sophie versuchte in ihren Antworten, ihre Besorgnis zu zerstreuen: »Meine liebe Großmutter! Ich bin sehr glücklich, und es wäre auch schwierig, es nicht zu sein. Man kann nicht besser sein als mein Ehemann, und er liebt mich zärtlich. Der Kaiser überschüttet mich mit seiner Güte und versucht, mir meinen gütigen Vater zu ersetzen. Die ganze Familie bezeugt mir ihre rührende Zuneigung und das einzige, was ich daran auszusetzen habe, ist, dass sie mich zu sehr verwöhnen, vor allem meine gute Charlotte [Kaiserin Karoline Auguste], die ich meinen Schutzengel nennen kann.«

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