GARTENREISEN
Karl Ploberger und Fergus Garrett, Headgardener Great Dixter.
Fotos © Karl Ploberger
# therealplogardentour
Mein allererster Garten, den ich in England besuchte, war Great Dixter. Nicht nur die herrlichen Blumenbeete, die üppigen Blumenwiesen, die kleine nostalgische Gärtnerei, sondern auch der geniale Gemüsegarten zogen mich in den Bann. Jahre später durfte ich in diesem Garten mit dem Headgardener Fergus Garrett gärtnern: Gehölze schneiden, Stauden teilen und – obwohl es nicht im Studienprogramm stand – immer wieder einen Blick in den Gemüsegarten werfen. Ein Gemüsegarten wie aus dem Bilderbuch – mit langen Reihen von Kohl, Mangold, Pferdebohnen, Zwiebeln, Lauch und vielem mehr.
DIE SEELE DES GARTENS
Genau das macht für mich dieses Anwesen aus: Es ist mehr als ein herrlicher Garten. Mehr als üppige, überquellende Blumenbeete. Es ist die Tatsache, dass Gärtnern Menschen aus aller Welt verbindet, denn der Vater dieses Gartens, Sir Christopher Lloyd, wollte der Jugend aus der ganzen Welt die Chance geben, hier in diesem Haus gärtnern zu lernen.
Great Dixter House and Gardens
Northiam, Rye TN31 6PH,
Vereinigtes Königreich
Geöffnet von März bis Oktober
(Montag geschlossen)
GARTENFRAGEN
ZUM GEMÜSEGARTEN
Im Biogarten Gemüse ernten denn selbst geerntetes Gemüse aus dem Biogarten schmeckt unvergleichlich gut.
Foto © Marian Weyo/Shutterstock.com
Foto © Werner Schneider/shutterstock.com
# livegartentipps
Das können Sie absolut ohne Sorge machen. Richtig aufbauen – mit Gehölzschnitt, frischem Kompost, abgelagertem Kompost und als oberste Schicht Gartenerde (Hochbeeterde). Dann wird es bald das erste Gemüse geben.
Zwiebelpflanzen beginnen im zweiten Jahr zu blühen. Steckzwiebeln dürfen daher niemals kalt gelagert werden, weil sie sonst vermuten, dass der Winter schon vorbei ist und ihr zweites Jahr anbricht. Nur im ersten Jahr investieren sie ihre Kraft in die Zwiebelbildung. Übrigens: Die kleinsten Steckzwiebeln liefern die besten Erträge.
Gerade der ganz niedrige Bauerngartenbuchs (Buxus sempervirens ‘Suffruticosa’) wird extrem vom Pilz befallen. Gamander (Teucrium) ist ein idealer Ersatz, kann geschnitten werden oder man lässt ihn blühen – rosarot, ähnlich dem Lavendel.
Das hängt vor allem vom Klima ab. In einigen milden Gegenden wird es vielleicht gehen, aber generell ist Rosmarin nicht ganz winterhart. Das Wichtigste: extrem durchlässiger Boden (Kies, Sand zu gut 60 %), denn meist friert er nicht ab, sondern geht an Staunässe zugrunde.
Ganz einfach: 2–3 cm Quarzsand in ein Marmeladeglas geben, Karottensamen dazu. Ein wenig Wasser, dann gut schütteln und verschließen und im Zimmer in die Wärme stellen. Nach acht bis zehn Tagen in die Saatrillen leeren. So müsste es klappen.
Paradeisersämlinge, die zu lang werden, kann man „schrumpfen“. Die Pflanzen aus der Saatschale nehmen. Die zu langen Stängel um einen Finger wickeln und dann diese zusammengedrehten Triebe in Töpfe unter die Erde setzen. Die Pflanzen bekommen dort sofort Wurzeln und wachsen, wenn sie nun genug Licht haben, kompakt weiter.
Offenbar war die Saattomate eine sogenannte Hybridsorte. Die Originaltomate ist perfekt, vermehrt man sie aber, dann entstehen Pflanzen der eingekreuzten Vorgänger. Manchmal solche, die nur für den Wuchs zuständig sind und nicht für die Früchte. Vermehren lassen sich nur samenfeste Sorten.
Nein, die sollten sie nicht verwenden. Grauschimmel entsteht immer dann, wenn die Luft zu feucht war. Daher gilt: Wenig gießen, mulchen (damit keine Feuchtigkeit