Jede/r kann sich von einem Tablett eine Frucht oder ein Gewürz oder einen anderen Duftstoff nehmen.
Bevor du daran riechst,
gib deiner Nase ein wenig Zeit.
Schließe die Augen und atme tief.
Lass die Luft aus- und einströmen
und spüre, was sich im ganzen Körper tut.
Spüre, was sich in der Seele tut,
wenn du atmest.
Du riechst das Leben.
Rieche nun an der Frucht, an dem Gewürz oder Duftstoff.
Genieße den Wohlgeruch.
Lass ihn zu einem Gebet werden.
Instrumentalmusik
Hören
Jesus sagt im Evangelium:
„Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das alles seht, dass das Ende der Welt nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Mt 24,32–35)
Sobald es duftet nach Kerzen, Zimt, Früchten und Gewürzen, wisst ihr, dass eine heilige Zeit nahe ist. Es ist die Zeit des Advents. Christus kommt. ER selbst mahnt uns zur Wachsamkeit:
„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. (…)
Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.“ (Mt 24,42.44)
Die erste Kerze am Adventskranz wird angezündet.
Instrumentalmusik
STATION 3: WIE WEIHRAUCH STEIGE MEIN GEBET VOR DIR AUF
Alle versammeln sich um den Altar. Auf dem Altar stehen eine Weihrauchschale und unterschiedliche Weihrauchkörner.
Beten
Weihrauch ist der Duft der Hingabe. Während er sich hier verströmt, sprechen wir gemeinsam das Weihrauchgebet nach Psalm 141:
Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; /
höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
Wie Weihrauch steige mein Gebet vor dir auf;
als Hingabe gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.
Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, /
behüte das Tor meiner Lippen!
Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht
zuneigt,/
dass ich nichts tue, was verwerflich ist,
zusammen mit Menschen, die Unrecht tun.
Gott, meine Augen richten sich auf dich; /
bei dir berge ich mich. Bewahre mein Leben!
Frei formuliert nach Versen aus Psalm 141
Impuls
Lassen wir uns in der Stille Zeit zum Riechen. Vergessen wir dabei die schlechten Gerüche nicht. So viele Menschen leiden unter ihnen: Menschen in Krisen und Kriegsgebieten, Menschen in den Slums oder auch jene, die in Krankenhäusern und Altenheimen leben. Mit aushalten und das Leid vor Gott tragen – auch das ist eine Art der Solidarität. Wer will, kann auch ein Gebet der Verbundenheit aufschreiben und zum Adventskranz legen.
Hier an dieser Station sind Sie eingeladen, mit verschiedenen Weihrauchsorten zu räuchern. Unser stilles Gebet mag sehr verschieden sein, so verschieden wie die Namen dieser Weihrauchkörner:
Kyrie eleison – Herr erbarme dich
Gloria Dei – Gott gebührt Ehre
Te deum – Dich, Gott, loben wir
Magnificat – Meine Seele preist Gott
Resurrexit – Christus ist auferstanden
Pax tecum –Der Friede sei mit dir.
Bitten
Gott des Lebens,
der Geruch der Zerstörung und des Todes erfüllt uns mit Angst und Schrecken. Er liegt uns in der Nase und erinnert uns an die gequälte Schöpfung. Der Duft des Lebens erfüllt uns mit Dankbarkeit für deine Gegenwart in unserer Schöpfung.
Lass uns selbst ein Wohlgeruch sein, der ein Zeichen deiner Gegenwart in der Welt ist. Lass uns wachsam und bereit durch diese Adventszeit gehen und die Ankunft Jesu, deines Sohnes, freudig erwarten.
Vaterunser
gemeinsam beten
Segnen
Gott öffne seinen Himmel
und lasse den Tau des Gerechten auf uns
herabkommen.
Er tränke die Saat unserer Hoffnungen
und erfrische unseren müden Glauben.
Er wecke uns aus gleichgültiger Müdigkeit
und lass uns bereit sein für den Tag, an dem er
kommt.
Das gebe uns Gott, Vater und Mutter.
Das gebe uns Jesus Christus, Bruder und Freund.
Das gebe uns die Heilige Geistkraft, Leben und Atem.
Amen.
Singen
nach Psalm 141
Zum Himmel heb ich meine Hände
und suche, Gott, dein Angesicht.
Ich danke dir, du warst auch heute
mein Fels und meine Zuversicht.
Ich will dir frohe Lieder singen
mit Herz und Zunge lob ich dich:
Ich weiß mich bei dir aufgehoben,
in deinen Armen birgst du mich.
Leg deine Hand auf meine Lippen,
stell eine Wache an mein Ohr.
Entmachte alle dunklen Kräfte,
verschließ dem Bösen Tür und Tor.
Dein Engel steh an meinem Lager,
er nehme weg, was mich bedrückt,
freu sich mit mir an allem Guten
und bring vor dich, was mir geglückt.
Gott, sei mir in der Nacht zugegen,
gib meinem Körper Stille Ruh,
schenk meiner Seele bunte Träume,
deck mich mit deinem Frieden zu.
Helmut Schlegel | © Dehm Verlag
JEMAND MUSS ZUHAUSE SEIN, WENN DU KOMMST
GOTTESDIENST IM ADVENT