Ebenso wie die Lernphasen der Singvogelmännchen verschieden lang sind, so ist auch die jeweilige Gesangsaktivität der Vögel von unterschiedlicher Dauer. Das sollten wir im Frühjahr bei unseren Vogelstimmenwanderungen beachten:
Einige Männchen singen fast ganzjährig, etwa Rotkehlchen und Zaunkönig; andere singen von Februar bis Juli, zum Beispiel Amsel, Buchfink und Grünfink. Fast alle Zugvögel beginnen meistens unmittelbar nach ihrer Ankunft im Brutgebiet zu singen. Einige von ihnen singen während der ganzen Brutperiode recht ausdauernd, etwa die Mönchsgrasmücke. Manche singen bis nach dem Ausfliegen der Jungvögel, und wenige, wie die Rohrsänger, hören schon bald nach Beginn der Brut auf. Und andere haben bis zur Eiablage des Weibchens eine ausgeprägte Gesangsaktivität, werden dann stiller, um kurz nach dem Schlüpfen der Jungen eine zweite Singphase anzuschließen (etwa die Singdrossel).
Zahlreiche unserer guten Sänger haben eine ausgeprägte melodische Komponente, beispielsweise Fitis, Rotkehlchen, Mönchs- und Gartengrasmücke, Baumpieper, Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper oder Pirol; die Gesangsstrophen der Meisen haben dagegen rhythmischen Charakter.
Da «das Gefühlsleben der Vögel eine verhältnismäßig hohe Stufe der Entwicklung erreicht hat und da sie nur in Tönen ausdrücken, was sie bewegt, können die Triebfedern ihres Singens nicht zu einseitig veranschlagt werden» (Tiessen 1989).
*Zu den erstaunlichen Imitationsfähigkeiten der Singvögel siehe W. Streffer (2009), Klangsphären. Motive der Autonomie im Gesang der Vögel. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, S. 159-237.
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