Weiter auf der Strecke von Issaguen nach Fès kommt man nach ca. 90 km in der hübschen Kleinstadt Taounate an. Unterkunft bietet das preiswerte, ordentliche Hotel Du Lac
Bei Taounate endet das Rif-Gebirge, Polizeikontrollen nach Rauschgift sind möglich. Auf breiter Straße geht es durch eine sanfte Hügellandschaft mit Olivenbäumen und Getreidefeldern in Richtung Fès bergab.
Bei ca. km 100 erreicht man Aïn Aïcha, einen großen Ort in schöner Lage am Fluss Ouerrha (Werra). Nach rechts (Westen) führt ein Abzweig nach Ourzarh und zur Barrage Al Wahda, dem größten Staussee Marokkos (siehe vorhergehende Route). 2 km hinter Aïn-Aïcha führt eine Brücke über die Ouerrha.
Bei km 125 zweigt links eine Straße nach Tissa ab, das für sein Pferdefest mit Reiterspielen bekannt ist (Festival traditionnel du Cheval, Oktober). Die Straße führt durch hügelige Landschaft am Fluss Inaouen bzw. später Sebou entlang (viele Vögel im Frühjahr).
Bei km 159 kann man zwei eindrucksvolle Norias (Holzwasserräder) im Fluss Sebou entdecken, ein weiteres folgt 5 km darauf. Bei km 165 bzw. 167 geht es an einer Kreuzung links nach Taza und Oujda, geradeaus weiter nach Fès. Nach 3 km ist die Stadtmauer im Norden bzw. nach 5 km das nördliche Stadttor Bab Guissa (Parkplatz) bei km 170 erreicht. Stadtbeschreibung Fès vgl. Kapitel „Der Mittlere Atlas, Fès und Mèknes)“.
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Karge Landschaft auf dem Weg nach Nador
In den Landesteil östlich von Al Hoceima verirren sich ausländische Touristen nur selten. Neben Baden an den schönen Mittelmeerstränden kann man im ursprünglichen Hinterland – z.B. in den Beni-Snassen-Bergen – auf Entdeckungstour gehen.
2 Der Nordosten
Al Hoceima – Nador und Melilla
ÜBERBLICK
Mit der Ausweisung des Nationalparks Al Hoceima im Jahr 2004 wurde die Berg- und Küstenlandschaft zwischen Kalah Iris und Al Hoceima – eine der schönsten Regionen an der nordafrikanischen Mittelmeerküste – unter Schutz gestellt. Die langsame Erschließung mit Wanderwegen und Herbergen soll die Region für Touristen interessanter machen (vgl. Kapitel „Tanger, Rif und Mittelmeerküste“). Auch die Gegend weiter östlich bis Nador und südöstlich bis hinunter nach Figuig sollte ab 2011 mit Hilfe der deutschen GIZ für den Ökotourismus gerüstet werden, doch leider verliefen die meisten Projekte im Sand oder blieben im Anfangsstadium stecken. Der Nordosten Marokkos bietet somit noch viel Potenzial für Entdecker, die abseits der Touristenströme unterwegs sein möchten.
NICHT VERPASSEN!
Diese Tipps erkennt man an der gelben Hinterlegung.
Al Hoceima ist im Sommer ein beliebter Badeort der Marokkaner und lohnt vor allem wegen seiner herrlichen Badebuchten in der Umgebung einen Besuch. Die Region um Nador und Saidia ist durch die Fähranbindung von Almeria nach Melilla (span.) bzw. Nador und von Sète nach Nador gut an Europa angebunden. Auch eine Bahnlinie verbindet Tanger, Casablanca und Fès mit Nador, sodass man schnell und bequem in den Nordosten gelangen kann. Nador hat sich in den letzten Jahren unglaublich entwickelt. Die moderne Küstenstadt verfügt über eine gute Infrastruktur und ist noch weitgehend vom Tourismus unberührt geblieben. Ein riesiges Problem sind jedoch die gestrandeten schwarzafrikanischen Flüchtlinge, die in der Umgebung Nadors bis zum Grenzort Beni Enzar in notdürftigen Verschlägen, Höhlen oder Zelten hausen – in der Hoffnung, eines Tages mit einem Boot über das Mittelmeer überzusetzen oder den Sprung über den Zaun in die spanische Exklave Melilla zu schaffen. Die Kriminalität wächst, da die Flüchtlinge keinerlei Unterstützung vom Staat oder der ansässigen Bevölkerung erhalten. Die touristische Vermarktung der schönen Gebiete rund um das Gabelkap fällt daher schwer und Wohnmobiltouristen werden von der Polizei bzw. dem Militär häufig von der Küste vertrieben.