Trotz seiner vielen Erfolge bei den Frauen misstraute Kaiser Maximilian der Liebe: »Ich hab sehr tantzen und gestochen und gefaschangt, heist hie gemynnet, und grossen dankh von den frawen verdient, zum meisten erlich gelacht. aber mich will keine allein von herzten lieb habn. und ist es fastn und weiss nicht, was ich peichtn soll. das alles, was ich gethan hab in dieser fassnacht, hatt sich selbst gepeicht«, schrieb er 1485 aus Antwerpen an Prüschenk. Als er alt war, hatte er genug von den Frauen. 1509 schrieb er an seine Tochter Margarete: »Wir haben vielmehr beschlossen, niemals mehr eine unbekleidete Frau anzusehen, und Wir senden morgen den Bischof von Gurk nach Rom zum Papst, um mit ihm zu verhandeln, daß er Uns zu seinem Coadjutor ernenne, auf daß Wir gewiß seien, nach seinem Tode das Papsttum zu erlangen … sodaß Ihr gezwungen sein werdet, zu Mir zu beten, wenn Ich mich in der himmlischen Glorie befinden werde. Euer guter Vater Maximilian, künftiger Papst.«
Maximilian heiratete am 22. Juli 1515 aber doch noch einmal, wenn auch nur als Stellvertreter für einen seiner Enkel, Karl oder Ferdinand – der dann später als Ehemann eintrat. Die Braut war die zwölfjährige Anna von Ungarn, deren Bruder Ludwig gleichzeitig mit Maximilians Enkelin Maria vermählt wurde. Die war mit Ludwig schon verlobt worden, als er noch im Mutterleib war. Nach dem Hochzeitsmahl in der Burg wurde auf dem Neuen Markt in Anwesenheit der Damen turniert, abends erfolgte die Trauung der dritten Braut: der »natürlichen« Tochter, Barbara von Rottal, danach wurde gespeist, getanzt, getrunken und geliebt. Die ganze Stadt war auf den Beinen, die Könige und Fürsten hatten ein riesiges Gefolge mitgebracht. Im Sinne guter Gastfreundschaft gewährten die »Hübschlerinnen« ihre Dienste – nach mittelalterlicher Sitte auf Kosten des Kaisers. Dies war ihr letzter großer Auftritt, bald sollten ganz schlechte Zeiten für sie kommen. Ein Zeitalter ging zu Ende und ein neues, für das an diesem Tag die Weichen gestellt worden waren, begann.
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