Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740948870
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Manöverfeld geraten zu sein.

      Der ganze Spuk dauerte wenige Sekunden, dann war das Magazin leergeschossen. Parker schaute zum Bungalow hinüber. Durch das dichte Gestrüpp konnte er Einzelheiten schon nicht mehr feststellen, aber er merkte doch, daß sich auf der Rückseite des Hauses die Verfolger zusammenzogen, um dann im Haus zu verschwinden. Das Dauerfeuer hatte sie restlos verwirrt. Und wahrscheinlich waren sie der Ansicht, sie müßten das Haus zur Straße hin verteidigen.

      Der Mann, dessen Gesicht von einem Ast und einigen Pfund Laub gestreichelt worden war, rührte sich und stöhnte leise.

      »Ich möchte Ihnen versichern, daß Sie auf keinen Fall gesundheitliche Schäden davontragen werden«, tröstete der Butler seinen Gegner, »Sie werden gewiß verstehen, daß die Umstände mich zu meiner Handlungsweise zwangen.«

      Der Mann wollte aufspringen und den Butler anfallen, doch er merkte erst jetzt, daß seine rechte Hand mit dem linken Fußknöchel mittels einer Handschelle verbunden war.

      »Sie werden sich mit Sicherheit bald wieder auf freiem Fuß befinden«, sagte Parker, »vorher möchte ich aber einige Fragen stellen, auf deren Beantwortung ich Wert lege …«

      »Wenden Sie sich an den Chef«, sagte der Mann mürrisch.

      »Auch dies wird mit Sicherheit noch geschehen. Ich hörte, um auf meine Fragen zu kommen, daß Miß Hazel Sharon Gast bei Mister Wesson war. Könnte ich in Erfahrung bringen, wo sie sich zur Zeit befindet?«

      »Weiß ich nicht.«

      »Wenn ich sie richtig verstanden habe, verweigern Sie also die Aussage?«

      »Darauf können Sie Gift nehmen.«

      »Sie werden verstehen, daß ich dies nicht tun werde. Aber vielleicht hilft uns ein wenig Juckpulver weiter!«

      Parker öffnete den Kragen des Mannes unterhalb der langen Schädelhaare und träufelte ein wenig Juckpulver auf die Haut. Der Mann begriff zuerst überhaupt nicht, was Parker gemeint hatte. Vielleicht hielt er den Butler sogar für senil, doch als das Juckpulver wirkte, das der Butler aus einer seiner Spezialzigarren herausgeklopft hatte, als dieses Pulver also wirkte, da glaubte sich der Mann in der Hölle.

      Zuerst zuckten nur seine Schultern, dann geriet sein ganzer Körper in Bewegung. Er hüpfte auf seiner Kehrseite herum und ließ sich anschließend auf den Rücken fallen. Er stöhnte, kicherte, grunzte und schnaufte. Der überwältigende Juckreiz schuf ihm Höllenqualen, die einfach kaum auszuhalten waren.

      »Mann – Mann, kratzen Sie doch. Jucken Sie! Ich halte es nicht mehr aus …!«

      »Ich werde Ihnen gern behilflich sein, falls Sie meiner Wenigkeit mit einigen Informationen dienen würden. Wo befindet sich Miß Sharon?«

      »Wie – wie sie heißt – weiß ich nicht! Mann, kratzen Sie doch endlich! Sie ist runter ins Atelier gebracht worden. Da, ja da zwischen den Schulterblättern …!«

      Parker hatte sich mit einem kleinen Ast versehen und bekämpfte damit den Juckreiz seines Informanten. Er tat es nicht besonders ausgiebig, um den Strom der Nachrichten nicht zu unterbrechen.

      »Wo befindet sich das Atelier?« fragte Parker und kratzte nur mäßig mit dem kleinen Aststück.

      »Unten im Bungalow. Mann, kräftiger! Kratzen Sie doch endlich mal richtig! Ich werde noch verrückt.«

      »Welche Art von Aufnahmen werden dort gedreht?«

      »Ich war noch nie da unten. Ehrlich nicht! Wesson läßt uns da hie hinein.«

      »Wen außer Ihnen läßt er niemals ins Atelier?«

      »Die Hauswache …«

      »Die aus wieviel Männern besteht?«

      »Wir sind mit vier Mann. Kratzen Sie doch, ich werde sonst wahnsinnig!«

      Parker kratzte und stellte seine nächsten Fragen.

      »Ja, der Lift geht hinauf bis ins Haus. Und zwischendurch kann man vor dem Atelier aussteigen. – Ehrlich, ich war noch niemals da unten. Da läßt uns der Chef nicht rein!«

      »Und was geschieht mit den jungen Damen, nachdem sie gebracht wurden?«

      »Die werden wieder weggeschafft, sobald Wesson sie nicht mehr braucht. Kratzen Sie! Tiefer, da unten, Jaaa…! Sooo …! Mann, tut das gut!«

      »Sind Ihnen die Herren Dave und Joe bekannt?«

      »Nur so vom Ansehen. Sie zeigen ihre Marken und dann dürfen sie ins Haus!«

      »In dem auch Sie und ihre drei Partner wohnen?«

      »Wir haben ein Gartenhaus rechts vom Tor …«

      »Ist der Drahtzaun elektrisch gesichert?«

      »Nicht direkt, aber wir sehen es am Licht, wenn er berührt wird.«

      »Wer wohnt außer Mister Wesson und Mrs. Mary noch im Bungalow?«

      »Noch zwei Männer. Ja, und eine Frau… Ja, da müssen Sie noch einmal kratzen. Ja …! Mann, ich könnte verrückt werden. Das ist ja schlimmer als eine Folter!«

      »Sagt ihnen der Name Tuscon etwas?«

      »Nie gehört. Ehrlich nicht. Ich würde es doch sonst sagen. Ich sage, was Sie wollen, aber kratzen Sie! Ja, rechts von der Schulter. Ahhh …!«

      Parker hätte zu gern noch weitere Fragen gestellt, aber die Verfolger rückten erneut an und hatten sich jetzt mit Schrotgewehren ausgerüstet, wie Parker erkannte.

      »Nehmen Sie ein heißes Bad«, riet Parker seinem Schutzbefohlenen, »der Juckreiz wird sich im Lauf des kommenden Tages wieder geben, dessen bin ich gewiß.«

      Parker verschwand im dichten Gestrüpp, hütete sich aber, es lautstark zu durchbrechen. Er wartete, bis der nach wie vor vom Juckreiz gepeinigte Mann schrie und sich verständlich machte…

      Parker erreichte den Plattenweg, der um den Bungalow herumführte und prallte an der Hausecke mit einem Mann zusammen, der ein Schrotgewehr hielt.

      Der Mann erschrak mächtig, war aber dennoch geistesgegenwärtig genug, den Lauf seines Gewehres auf den Butler zu richten.

      Parker reagierte auf seine Art und Weise.

      Er lächelte mild und deutete gleichzeitig mit seinem schwarz behandschuhten Finger hinauf zum nächtlichen Himmel, an dem sich bereits das Licht der Morgensonne abzuzeichnen begann.

      Der Mann folgte mit seinen Augen dem steil aufgerichteten Zeigefinger und beging den Fehler, ebenfalls hinauf zum Himmel zu schauen.

      »Verdammt…!« stieß er anschließend hervor. Er hatte gemerkt, daß man ihn psychologisch überrumpelt hatte. Er wollte sein aus der Richtung gekommenes Schrotgewehr auf den Butler richten, doch dazu kam es nicht mehr.

      Aus naheliegenden Gründen war der Butler dagegen, von einer Schrotladung getroffen zu werden. Um dem vorzubeugen, klopfte er mit dem Bambusgriff gegen die Oberarmmuskulatur des Mannes, der daraufhin derart schwach wurde, daß er den betreffenden Arm nicht mehr hochbekam.

      Als er es dennoch zwingen wollte, nahm Parker ihm das Gewehr einfach ab und richtete die Mündung auf den leicht verdutzten Mann.

      »Ich rate und empfehle dringend, das zu suchen, was man in Ihren Kreisen wahrscheinlich das Weite nennt«, sagte Parker in seiner höflichen Art und Weise, »ich möchte nicht hoffen, daß Sie meine bescheidene Person reizen wollen …«

      Obwohl Parker sich äußerst barock ausgedrückt hatte, verstand der Mann ihn sofort. Doch dies hing wohl einzig und allein mit dem Schrotgewehr zusammen, das auf ihn gerichtet war. Aus dem Stand heraus spurtete er los und verschwand hinter der Rückseite des Bungalows.

      Parker benutzte den Rasen, um hinunter zum Tor zu gelangen. Das Tor war verschlossen, wie er es erwartet hatte. Und eine Art Torwache stand neben einem der beiden Pfosten und sicherte das Gelände zur Straße hin ab.

      Parker bemühte