Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740954628
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»Ugalla ist nur eine Randfigur. Die wahren Mörder laufen noch frei herum.«

      »Zwei Weiße, die mit Affenmasken auftreten, – falls man Ugalla Glauben schenken kann«, faßte Sue Weston zusammen.

      »Klingt sehr unwahrscheinlich«, sagte Joan Christie spöttisch, »diese Afrikaner lügen, wenn sie nur den Mund auftun. Sie haben zuviel Phantasie.«

      »Finden Sie?« fragte Rander lächelnd.

      »Ich meine das natürlich allgemein«, sagte Joan hastig, »aber überlegen Sie doch mal! Tarzan-Brothers – Masken wie Menschenaffen … Das ist entweder handfest gelogen oder klingt nach einem Märchen!«

      »Warum sollen sich zwei Weiße nicht Masken überstreifen?« gab der Butler zu überlegen, »zwei Weiße, die so bekannt sind, daß sie auf keinen Fall erkannt werden wollen!«

      »Hagerty und Brooks«, sagte Maudling in einem Ton, als sei ihm plötzlich ein Licht aufgegangen, »Henry Brooks!«

      »Wer, bitte, ist dieser Henry Brooks?« erkundigte sich Mike Rander.

      »Brooks hat ein kleines, schmieriges Hotel in Nairobi. Er macht ziemlich undurchsichtige Geschäfte.«

      »Heißt sein Hotel etwa Masai-House?« fragte Rander.

      »Genau«, bestätigte Maudling.

      »Worauf warten wir eigentlich noch?« sagte Rander zu seinem Butler, »wollten wir nicht ohnehin nach Nairobi?«

      *

      Als Mike Rander, Sue Weston und Josuah Parker aus ihren kleinen bungalowähnlichen Rundhäusern kamen und hinüber zum Landrover gingen, sahen sie die Staubwolke am Himmel, die schnell größer wurde.

      »Sieht nach Besuch aus«, meinte Rander.

      »Vielleicht die Reisegesellschaft, die Maudling für sein Hotel erwartet«, sagte Sue, »sie soll heute ankommen.«

      Nun, es handelte sich nur um Les Patterson, der in einem VW-Bus erschien.

      Nach ihm stieg zu Parkers Überraschung, die er sich allerdings nicht anmerken ließ, Ron Maudling aus, der Sohn des Hotelkönigs.

      Zwei Weiße, dachte Parker unwillkürlich und beantwortete den schnellen Blick, den Rander ihm zuwarf. Auch sein junger Herr schien diese Gedankenverbindung gehabt zu haben.

      »Wir haben einen Abstecher gemacht«, sagte Ron zu seinem Vater der aus dem langgestreckten Steinhaus gekommen war und seinen Sohn sehr distanziert ansah. »Die Buschtrommel hat uns was von einer Schießerei gesagt.«

      »Die Buschtrommel?« Sue wunderte sich und sah Ron irritiert an.

      »Oder Buschtelefon«, sagte Ron Maudling, ein großer, schlanker, sportlicher Mann, der fast zu gut aussah. Er mochte dreißig Jahre alt sein und hätte als Dressman in jedem einschlägigen Magazin Furore gemacht.

      »Was auch passiert, es spricht sich mit Windeseile hier herum«, erläuterte Les Patterson lächelnd, »Geheimnisse bleiben nie ungenannt.«

      »Wie ungemein erfreulich«, schaltete sich Josuah Parker in diesem Moment höflich ein, »demnach wird das von Ihnen erwähnte Buschtelefon mit Sicherheit auch in Erfahrung bringen können, wer die Tarzan-Brothers sind.«

      »Die Tarzan-Brothers? Wer ist denn das?« fragte Ron Maudling überrascht.

      »Zwei Weiße, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Ihren Herrn Vater umzubringen«, redete der Butler weiter und sah Ron an.

      »Ach so … Die Geschichte«, meinte Ron lächelnd und etwas abfällig.

      »Sie glauben sie nicht?« wunderte sich Mike Rander.

      »Man kann sich auch eine Menge einbilden«, sagte Ron Maudling.

      »Von Einbildung kann keine Rede mehr sein«, erklärte der Butler, »es handelt sich inzwischen um Tatsachen. Das erwähnte Buschtelefon wird Ihnen sicher auch mitgeteilt haben, daß ein gewisser Joe Ugalla nach Nairobi geflogen wurde. Schwer verletzt, wie ich hinzufügen möchte. Er legte bereits ein umfassendes Geständnis ab und erklärte glaubwürdig, daß er für die Tarzan-Brothers tätig war.«

      »Man will mich umbringen! Und meine Gäste aus Chikago dazu«, sagte Paul Maudling nachdrücklich. »Zwei Weiße sind es, die hinter mir her sind.«

      »Warum siehst du Patterson und mich so anzüglich an?« meinte Ron lächelnd.

      »Ich will Sie auf keinen Fall umbringen«, sagte Les Patterson ironisch.

      »Auch ich habe nicht diese Absicht«, fügte Ron hinzu.

      »Lassen wir das Thema!« Paul Maudling legte seinen Arm um die Schulter von Joan Christie.

      »Zumal dieses Mordthema sich ohnehin bald durch sich selbst erledigen wird«, fügte der Butler hinzu, »ich besitze erfreulicherweise einen Film, den ich in der vergangenen Nacht mittels Blitzlicht belichten konnte. Auf diesem Film sind die beiden Weißen immerhin in etwa zu erkennen. Wenigstens einer davon.«

      »Ach nee!« Les Patterson wunderte sich sichtlich. »Sie besitzen Aufnahmen von den beiden Weißen?«

      »Dann müssen Sie ja wissen, daß Patterson und ich nicht diese beiden Weißen gewesen sind«, fügte Ron Maudling hinzu.

      »Selbstverständlich nicht«, sagte Parker höflich.

      »Na also, dann sind wir ja wenigstens aus dem Schneider«, meinte Patterson lächelnd, um sich dann an Maudling senior zu wenden, »wenn man Sie wirklich ermorden will, Maudling, wer könnte ein Interesse daran haben? Die beiden weißen Mörder müssen dafür doch handfeste Gründe haben, oder?«

      »Eben«, schaltete sich Ron Maudling ein, »warum sollst du umgebracht werden, Daddy? Wem hast du mal wieder auf die Füße getreten?«

      Paul Maudling sah seinen Sohn starr an, drehte sich dann um und ging zurück zum Steinhaus. Joan Christie zögerte einen Moment, um ihm dann zu folgen.

      »Tja, dann wollen wir mal«, unterbrach Rander das peinliche Schweigen und nickte seinem Butler zu.

      »Sie verlassen Tabora Lodge?« erkundigte sich Patterson.

      »Nur für ein paar Stunden«, sagte Rander, »wir werden in Nairobi erwartet. Wir wollen Inspektor Moshi die Aufnahmen meines Butlers übergeben.«

      *

      Sie waren etwa eine Stunde im Landrover unterwegs, als sie plötzlich das einmotorige Flugzeug ausmachten, das ihnen direkt entgegenkam.

      Parker, der am Steuer des Wagens saß, hielt an und ließ das Flugzeug, das im Zebramuster gestrichen war, nicht aus den Augen.

      »Warum fahren Sie nicht weiter?« fragte Rander, während Sue Weston sich vorbeugte, um besser sehen zu können.

      »Dieses Flugzeug scheint uns anzusteuern«, stellte der Butler fest.

      »Na und?«

      »Könnten Sie freundlicherweise ermitteln, Sir, wie das Kennzeichen lautet?« bat der Butler seinen jungen Herrn.«

      »Natürlich.« Rander griff nach dem Fernglas und versuchte die Registriernummer am Höhenleitwerk auszumachen.

      Parker sah sich nach einer Baumgruppe um, nach einem Buschstreifen oder nach einer Geländefalte. Dieses Flugzeug, das schnell näher kam, gefiel ihm nicht.

      »Nichts«, meldete in diesem Augenblick Mike Rander. »Kein Kennzeichen. Scheint alles überpinselt worden zu sein.

      Parker nickte. Genau das hatte er irgendwie erwartet. Er legte den ersten Gang ein, ließ die Kupplung unten und wartete mit ruhigen Nerven ab.

      Das einmotorige Flugzeug war jetzt sehr groß geworden. Es hielt nach wie vor auf den Landrover zu und wackelte mit den Tragflächen, als wollte es sich zusätzlich bemerkbar machen.

      »Vielleicht irgendeine wichtige Nachricht für uns«, sagte Sue Weston arglos.

      »Möglicherweise«, gab der Butler