Unsere Heilige Ehre. Джек Марс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Джек Марс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Ein Luke Stone Thriller
Жанр произведения: Современные детективы
Год издания: 0
isbn: 9781094342863
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am Büffet an. Am Fenster erblickte Luke die Person, nach der er gesucht hatte. Er stand zwischen Ed Newsam und Mark Swann und wirkte noch kleiner als sonst neben den riesigen Muskeln von Ed und Swann der Bohnenstange. Es war sein Sohn, Gunner.

      „Komm, Susan, da vorne ist jemand, den ich dir vorstellen möchte.“

      Sie sah plötzlich alarmiert aus. „Warte, Luke! Das ist nicht die richtige …“

      Er schüttelte seinen Kopf und packte sie am Handgelenk. „Ist schon in Ordnung. Sag einfach, du bist meine Chefin. Lüg ihn an.“

      Sie schritten durch die Menschenmenge und tauchten neben Gunner, Ed und Swann auf. Swann trug sein Haar in einem Pferdeschwanz und hatte seine gewölbte Brille auf. Er hatte ein schwarzes RAMONES T-Shirt an, verblichene blaue Jeans und gelb-schwarz karierte Chuck Taylor Sneakers.

      Ed sah in seinem schwarzen Rollkragenpullover, der beigen Anzughose und den schwarzen Lederschuhen riesig aus. An seinem Handgelenk befand sich eine goldene Rolex. Seine Haare und sein Bart waren pechschwarz und fein säuberlich gestutzt.

      Swann war für Informationssysteme zuständig – einer der besten Hacker, mit denen Luke je zusammengearbeitet hatte. Ed war Experte in Sachen Waffen und Taktik – er war wie Luke bei der Delta Force gewesen und absolut tödlich. Ed hatte ein Glas Wein in der Hand – im Vergleich zu ihm sah es fast schon lächerlich winzig aus. Swann hatte eine Dose Bier mit einem Piratenlogo in der einen Hand und einen Teller mit mehreren großen Sandwichscheiben in der anderen.

      „Hey Leute, ihr kennt doch sicherlich Susan Hopkins?“, sagte Luke.

      Ed und Swann schüttelten ihr nacheinander die Hand.

      „Madam President“, sagte Ed. Er musterte sie und lächelte. „Schön, Sie wiederzusehen.“

      Luke lachte fast laut auf, als Ed sie von oben bis unten betrachtete. Er raufte Gunners Haar, auch wenn das Gunner gar nicht gefiel – er war inzwischen doch viel zu alt dafür.

      „Madam President, das hier ist mein Sohn, Gunner.“

      Sie schüttelte seine Hand und setzte einen Blick auf, der sagte: Ich bin die Präsidentin und lerne gerade nur irgendein kleines Kind kennen. „Gunner, schön, dich kennenzulernen. Wie gefällt dir die Party?“

      „Ist ganz okay“, sagte er. Seine Wangen wurden knallrot und er blickte sie kaum an. Er war immer noch schüchtern.

      „Sind deine Kleinen auch hier?“, fragte Luke Ed und wechselte das Thema.

      Ed zuckte mit den Achseln und lächelte. „Oh ja, sie laufen hier irgendwo rum.“

      Eine Frau tauchte plötzlich neben ihnen auf. Sie war groß, blond und sehr einnehmend. Sie trug einen roten Anzug und hochhackige Schuhe. Erstaunlicher noch als ihr Outfit war, dass sie sich direkt an Luke wandte und die Präsidentin der Vereinigten Staaten vollkommen ignorierte.

      Sie hielt ein Smartphone in seine Richtung, als wäre es ein Mikrofon.

      „Agent Stone, mein Name ist Tera Wright und ich arbeite für WFNK, den Nummer Eins Radiosender in D.C.“

      Luke lachte bei ihrer Vorstellung fast auf. „Hi, Tera“, sagte er. Er erwartete, dass sie ihn nach der Neueröffnung des Special Response Teams fragen würde und ihrer Aufgabe, den Terrorismus sowohl im In- als auch im Ausland zu bekämpfen. Natürlich würde er ihr nur zu gerne davon erzählen.

      „Wie kann ich Ihnen helfen?“

      „Nun“, fing Tera an, „wie ich sehe, ist die Präsidentin hier bei der großartigen Eröffnung Ihrer Agentur.“

      Luke nickte. „Natürlich ist sie das. Ich denke, dass die Präsidentin weiß, wie wich–“

      Die Frau fiel ihm ins Wort. „Könnten Sie mir wohl eine Frage beantworten?“

      „Natürlich.“

      „Stimmen die Gerüchte?“

      „Ähm, mir ist nicht ganz klar, welche –“

      „Sie sind schon seit einigen Wochen im Umlauf“, informierte ihn Tera Wright.

      „Gerüchte worüber?“, fragte Luke. Er blickte sich um, wie jemand, der am Ertrinken war und panisch nach einem Seil suchte.

      Tera Wright hob die Hände, als wollte sie sagen „Schluss mit Lustig.“ „Lassen Sie es mich anders ausdrücken“, sagte sie stattdessen. „Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Präsidentin Hopkins beschreiben?“

      Luke blickte Susan an. Sie ließ sich allerdings nichts anmerken. Sie war ein alter Hase in diesem Geschäft. Sie wurde weder rot, noch sah sie besonders schuldig aus. Sie hob nur eine Augenbraue und starrte die Reporterin verwirrt an, als hätte sie keine Ahnung, wovon sie da redete.

      Luke atmete durch. „Nun ja, ich würde sagen, dass Präsidentin Hopkins meine Chefin ist.“

      „Mehr nicht?“, bohrte die Reporterin nach.

      „Mehr nicht“, sagte Luke. „Sie ist meine Oberbefehlshaberin.“

      Er blickte erneut zu Susan und erwartete, dass sie nun etwas sagen würde, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Stattdessen war Susans Stabschefin jetzt hier, Kat Lopez. Sie hatte einen körperbetonten blauen Nadelstreifenanzug an. Kat war immer noch dünn, auch wenn ihr Gesicht längst nicht mehr so jugendhaft war, wie noch vor einigen Jahren, als sie den Job angenommen hatte. Drei Jahre Stress hatten ihre Wirkung deutlich gezeigt.

      Sie flüsterte leise in Susans Ohr.

      Susans Gesicht verdüsterte sich, während sie ihr zuhörte. Schließlich nickte sie. Was auch immer sie erfahren hatte, es waren keine guten Neuigkeiten.

      Sie blickte sich um.

      „Gentlemen“, sagte sie. „Ich muss mich leider entschuldigen.“

      KAPITEL FÜNF

      18:15 Uhr Eastern Standard Time

      Das Lagezentrum

      Das Weiße Haus, Washington, D.C.

      „Amy“, sagte Kurt. „Zeig uns den Libanon und Israel. Zoom auf die Blaue Linie.“

      Auf dem übergroßen Bildschirm hinter ihm tauchte eine Karte auf. Eine Sekunde später zeigten auch die kleineren Bildschirme, die in die Wand eingelassen waren, das gleiche Bild. Auf der Karte waren zwei Territorien zu sehen, die von einer dicken, blauen Linie getrennt waren. Links von der Landmasse befand sich ein blassblauer Bereich, der das Mittelmeer kennzeichnete.

      Susan kannte diese Gegend gut genug, dass sie eigentlich auf diese Erdkundelektion verzichten konnte. Sie war frustriert – sie war bereits seit einer Stunde im Weißen Haus. Es hatte ungewohnt lange gedauert, dieses Meeting zu organisieren.

      „Ich werde mich kurzfassen, wenn alle damit einverstanden sind“, sagte Kurt. „Ich schätze, dass alle Anwesenden soweit auf dem Laufenden sind, dass sie bereits wissen, dass es vor knapp zwei Stunden einen Schlagabtausch an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gegeben hat.

      „Die Blaue Linie, die man hier sieht, ist die Grenze, die 1982 zwischen dem Libanon und Israel vereinbart wurde und hinter die Israel seine Truppen nach dem Krieg und der anschließenden Besetzung zurückgezogen hat. Eine bisher unbekannte Anzahl Hisbollah-Kämpfer hat eine israelische Patrouille auf der Straße angegriffen, die entlang der Blauen Linie führt. Die Patrouille bestand aus acht Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Bis auf eine Soldatin wurden sie alle getötet.“

      Ein Foto einer dunkelhaarigen jungen Dame erschien auf den Bildschirmen. Es sah aus wie ein Foto, was für ein Schuljahrbuch aufgenommen worden war, oder für eine Art Preisverleihung. Das Mädchen lächelte fröhlich. Sie strahlte förmlich.

      „Daria Shalit“, stellte Kurt vor. „Neunzehn Jahre alt und am Anfang ihres zweiten Jahres im Pflichtwehrdienst für die IDF.“

      „Ganz schön hübsch“, sagte jemand.

      Kurt reagierte nicht. Er seufzte schwer.

      „Glauben Sie mir, Israel