Man sagt, wir könnten mehr von unseren Kindern lernen als sie von uns. So lass uns doch diese wunderbare Eigenschaft des Entdeckens und friedlichen Beobachtens neu erlernen. Schaue dich in deiner Welt um, sei neugierig.
Hier ist eine kleine Übung für deinen Alltag oder für den nächsten Spaziergang in der Natur: Halte kurz inne, schließe die Augen und atme ein paar Mal tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Nun öffne deine Augen wieder.
Welche Formen siehst du? Welche Farben fallen dir besonders auf? Was kannst du um dich herum alles (neu) entdecken? Höre auch einmal genau hin: Welche Geräusche fesseln deine Aufmerksamkeit, wenn du einmal ganz still wirst?
Spürst du schon, wie du im Hier und Jetzt ankommst? Wenn du deine Welt um dich herum bewusst und staunend mit den Augen und Ohren eines Kindes betrachtest, wird alles ganz friedlich. Deine Atmung und dein Puls verlangsamen sich ganz automatisch und du bist vollkommen in dem Moment angekommen.
Vollkommen im Hier und Jetzt.
Lisa Reichling, Coach und Yogalehrerin
UmgebenTag 14 | Fühlen
Umgeben.
Umgeben von Vielen
emporragend
geneigt
ein spielender Tanz
durch sanfte Winde
Umgeben.
Umgeben von Vielen
Blüte an Blüte
blauviolett
ein umschmeichelnder Tanz
durch sanfte Winde
Umgeben.
Umgeben von Vielen
dankend besucht
genährt
ein duftender Tanz
besucht von anderen Wesen
Umgeben.
Umgeben von Vielen
so zauberhaft verlierend
beruhigend sanft
Umgeben
umgeben von Vielen.
Karina Sass, Integraler Gesundheitscoach & Achtsamkeitstrainerin
Befreie dich!Tag 15 | Übung
Wie holst du dir Urlaub in deinen Alltag? Nach Urlaub können wir uns immer dann fühlen, wenn wir uns frei machen von Erwartungen an uns selbst. Mit diesem Selbstcoaching-Tool möchte ich dich dabei unterstützen. Denn damit machst du dir dein aktuelles Erwartungsnetz bewusst.
Nimm dir dafür ein Blatt Papier und schreibe deinen Namen in die Mitte. Zeichne ein Netz aus Erwartungen, die du spürst. Schreibe die Namen aller Personen oder Institutionen auf Post-it’s, die etwas von dir erwarten:
Dein*e Partner*in, für die*den du immer gutgelaunt sein möchtest, deine Kinder, für die du immer perfekt sein möchtest, dein*e Vorgesetzte*r, der*die immer Leistung verlangt, deine Kund*innen, die immer Unterstützung brauchen. Das Finanzamt, das die Steuererklärung erwartet, die Eltern, die wollen, dass du anrufst, die Freundin, die mindestens einmal die Woche mit dir ausgehen möchte. Wer oder was auch immer dir das Gefühl gibt, etwas von dir einzufordern: Schreibe es auf. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Platziere die Personen auf den Post-it’s nun um deinen Namen herum. Je näher du ein Post-it in der Papiermitte aufklebst, desto größer die Erwartungshaltung, die du spürst. Zeichne jetzt Verbindungen zu dir: Je dicker die Linie, desto belastender nimmst du die Erwartungshaltung wahr.
Lass dein fertiges Erwartungsnetz auf dich wirken. Und nun – du ahnst es schon – geht es in den Realitäts-Check. Überprüfe deine Verbindungen. Von welchen Erwartungen kannst du dich schon jetzt befreien? Was kannst du zeitnah umsetzen? Welche Erwartungen können aus dem Netz verschwinden? Welche Erwartungen sind unausgesprochen und vielleicht gar nicht real? Verabschiede dich von einzelnen Erwartungen, reduziere die Post-it’s oder platziere sie weiter weg von dir, löse ein paar Verbindungen – und schaffe dir damit deinen Urlaub. Eine Zeit ohne, oder zumindest mit weniger, Erwartungen an dich selbst.
Carolyn Litzbarski, Sozialpädagogin und Coach
Erledigt-Liste statt To-do-ListeTag 16 | Impuls
Wie häufig hetzen wir in unserem Alltag von A nach B. Zwischen all unseren To-dos noch schnell WhatsApp checken, bloß nicht vergessen, noch einkaufen zu gehen. Oh, und die Wäsche muss ja heute auch noch gewaschen werden…
STOPP! Mach mal eine Pause und atme tief durch. Ein und aus.
Viel zu häufig schauen wir auf all die Dinge, die noch anstehen, die uns fehlen und die unserer Meinung nach noch gemacht und erreicht werden müssen.
Ich lade dich ein, zur Abwechslung mal auf all die Dinge zu schauen, die schon da sind. Die jetzt schon da sind.
Anstatt eine To-do-Liste zu schreiben, mache doch heute mal eine Erledigt-Liste, die alles aufführt, was du bereits geschafft hast: Aufgestanden, Zähne geputzt, angezogen, zur Arbeit gefahren, Sport gemacht, Wäsche gewaschen und Freunde getroffen. Das alles hast du an deinem Tag geleistet, wow!
Führe dir auch bewusst vor Augen, was du in deinem Leben schon alles erreicht hast. Das ist so viel mehr als du jetzt gerade denkst.
Heute Abend kannst du bei einem Glas Wein oder Tee auf dein Leben und deine Erledigt-Liste blicken und einfach nur stolz auf dich sein.
Du leistest so viel mehr, als dir bewusst ist. Also fang zum Teufel nochmal damit an, dich selbst auch so zu behandeln.
Was mir selbst guttut und was ich dir von Herzen mit auf den Weg geben möchte: Sei gut zu dir, belohne dich, sprich liebevoll mit dir, gönne dir Auszeiten und tue häufiger das, was dein Herz erfüllt. Du darfst es dir selbst wert sein.
Sina Knoell, Coach und Inhaberin My Mind Studio
Ein Moment der StilleTag 17 | Fühlen
Ich gebe mich dir hin, weil du meinen Weg kennst.
Ich lausche dir, weil es nach Heimkommen klingt.
Ich vertraue dir, denn du bist aus der Stille heraus der lauteste Ruf, den mein Herz vernimmt und der meinen Verstand zum Schweigen bringt.
Ich danke dir, meine liebe Seele, dass du mir zeigst, wer ich wirklich bin.
Diese Worte sind an einem sommerlichen Morgen in meiner Küche aus mir herausgesprudelt. Ich saß allein am Küchentisch, ganz ruhig und mit mir verbunden. Diese Momente sind für mich sehr berührend und kraftvoll. Wie ein kleiner Kurzurlaub, ohne die Wohnung verlassen zu müssen.
Ich lade dich dazu ein, dir heute auch einen solchen Augenblick der Stille zu nehmen, um ganz bei dir anzukommen. Komme zur Ruhe und verbinde dich mit deiner inneren Weisheit. Lasse sie zu dir sprechen. Da ist so viel mehr in jedem von uns, als wir uns vorstellen können.
Conny Preuss, Life Coach
Bittersüßes GiftTag 18 | Fühlen
Du kamst schleichend in mein Leben. Nach und nach nahmst du meine Seele gefangen. Am Anfang hast du mich euphorisch gemacht. Du hast mich motiviert und mich gelehrt, diszipliniert und unangreifbar zu sein. Ich war besessen von dir: vom Hungern, Trainieren, vom Nichts-Fühlen und Nicht-Mich-Fühlen.
Du hast den Menschen, mit dem ich die meiste Zeit verbringe, gequält und fast verhungern lassen. Mich. Du hast mein gesamtes Umfeld vergiftet und mich von allen und allem isoliert. Du hast Besitz von mir ergriffen, mich manipuliert und ferngesteuert.
Am Anfang habe ich dich geliebt. Du hast mir Kontrolle geschenkt, Kontrolle über meine