Tägliche Erneuerung. Ole Hallesby. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ole Hallesby
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Религия: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783869548296
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      10. März

       Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Da sie vernahm, dass er zu Tische saß in des Pharisäers Haus, kam sie ... trat sie hinzu zu seinen Füßen und weinte.

       Lukas 7,37-38

      Simon war einer der wenigen Pharisäer, die sich zu Jesus hingezogen fühlten. Er war persönlich mit ihm bekannt geworden. Und nun hatte er Jesus und seine Apostel zu sich eingeladen, auch seine eigenen Freunde. Simon war noch im Zweifel über Jesus. Und nun hatte er sicherlich gehofft, dass er und seine zweifelnden Freunde in dieser Sache Klarheit finden könnten. Da wurde mit einem Mal Simons ganze Gesellschaft gestört. Ein Straßenmädchen der Stadt trat ein. Dass zu seiner Gesellschaft auch Zuschauer kamen, war in den östlichen Ländern damals nichts Besonderes. Darum unternahm Simon auch nichts, um sie hinauszuweisen. Aber sie berührte Jesus und machte ihn dadurch unrein. Das war Simon peinlich. Und er sagte zu sich selber: Wenn der ein Prophet wäre, so hätte er sie gleich durchschaut. Aber dennoch war das noch nicht das Schlimmste. Jesus verteidigte das Straßenmädchen auch noch. Und dann wurde es noch schlimmer, diese Verteidigung wurde ein Angriff auf Simon. Er sagte: Du gabst mir kein Wasser zum Füßewaschen, keinen Kuss, kein Öl. Du gabst mir Höflichkeit, doch keine Liebe. Die Frau dagegen hat meine Füße mit ihren Tränen gewaschen und mit ihrem Haar getrocknet. Sie küsste nicht meine Wangen, sondern meine Füße, sie salbte nicht mein Haupt, sondern meine Füße. Wie gut ist das für alle Sünder zu hören, die über ihre Sünden weinen und dann durch alle Hindernisse hindurch brechen, hin zu Jesu Füßen. Was macht es, liebe Freunde, wenn Menschen spotten und kritisieren, so lange Jesus uns verteidigt?

      11. März

       Du gabst mir kein Wasser für meine Füße, diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit ihren Haaren getrocknet.

       Lukas 7,44

      Es war das Herz, nach dem Jesus sah, bei beiden, bei der Frau und bei Simon. Auch bei dir sieht er nach dem Herzen. Was sieht er da? Willst du wissen, was Jesus von deinem innersten Herzenszustand hält? Wir haben alle Freunde und Bekannte. Wir treffen sie auf der Straße, grüßen, bleiben stehen und reden miteinander. Das scheint uns freundlich, und dann sagen wir Tschüss. Und dann denken wir nicht mehr aneinander, bis wir später einmal wieder an einer Straßenecke aufeinanderstoßen. Das sind unsere Bekannten. Bei unseren Freunden ist es nicht so gewiss, dass wir sie öfter treffen, aber wir telefonieren miteinander oder schreiben uns. An sie denken wir täglich. Gott hat viele Bekannte. Sie legen Wert darauf, ihm einen kleinen Besuch am Sonntagvormittag abzustatten, auch sonst einmal, wenn sie gerade Zeit haben. Aber sobald der Besuch vorüber ist, denken sie nicht mehr an Gott, bevor sie am nächsten Sonntag wieder zur Kirche gehen. Mit Gottes Freunden ist das anders. Allerdings stehen sie niemals gut da. In der Regel sind sie arm und gering. Oft wissen sie für sich keinen anderen Rat als die Frau im Haus des Simon, sie weinen. Sie weinen wie jene über ihre Sünden. Aber dass sie Jesu Freunde sind, zeigt sich deutlich vor Gott und den Menschen. Sie können ohne Jesus nicht leben. Mit all ihren Sünden, mit all ihrer Not, machen sie sich auf, hin zu Jesu Füßen. Schließlich half Jesus auch dem Simon, er half ihm, sich selber zu sehen - und Jesus zu sehen. Damit war er vor die Wahl gestellt: Wollte er nur Jesu Bekannter sein oder sein Freund?

      12. März

       Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

       Hebräer 10,35

      Es gibt viele Gotteskinder, die haben ihr Vertrauen weggeworfen. Vielleicht bist du eines von ihnen. Du hast nur noch wenige Erinnerungen an jene Tage, an denen ein heiliges Vertrauen deine Seele stärkte, so dass du des Lebens kleine und große Prüfungen nicht nur mit Ruhe und Selbstbeherrschung, sondern auch mit einem tiefen Frieden in der Seele tragen konntest. Wie verlorst du dein Vertrauen? Von Josaphat steht geschrieben: „Sein Herz blieb vertrauensvoll auf des Herrn Wege.“ Ja, nur auf Gottes Wegen wird unser Vertrauen bewahrt. Aber wir verlassen des Herrn Wege mehr oder weniger jeden Tag. Wie kann da auch nur ein einziger unter uns das Vertrauen bewahren? Doch es ist nicht die Sünde, die uns das Vertrauen nimmt. Es ist das, was wir tun, nachdem wir gesündigt haben. Wenn wir unsere Sünden entschuldigen und noch schmücken, dann verlieren wir das Vertrauen. Da sind wir mit ihnen in ein geheimes Bündnis geschlittert und wir wagen uns nicht mehr, Gott offen in die Augen zu sehen. Viele Gläubige gibt es heute, die gehen mit niedergeschlagenen Augen, weil sie mit ihrer Fleischeslust Frieden geschlossen haben. Sie kämpfen nicht mehr redlich. Andere haben ihrer Eitelkeit, ihrer Bequemlichkeit oder Menschenfurcht nachgegeben und angefangen, sich der Welt gleichzustellen. Andere verloren ihr Vertrauen des Geldes wegen. Und verschwindet das Vertrauen, kommen die Kümmernisse herein. Zum Kreuz wagst du nicht mehr zu sehen, denn da begegnet dir Jesu trauriger und prüfender Blick. So versuchst du dich selbst zu trösten und das Beste zu hoffen. Besonders hoffst du darauf, dass es später besser wird. Du weißt wohl, dass du nur durch eine klare Entscheidung gerettet werden kannst.

      13. März

       Wer Ärgernis gibt einem dieser Kleinen, die an mich glauben, dem wäre besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in des Meeres Tiefe ersäuft würde.

       Matthäus 18,6

      Ich glaube kaum, dass Jesus jemals sonst solch scharfe Worte gebraucht hat wie die, die wir gerade lesen. Es ist die Verantwortung für Kinder, die er uns einschärfen will. Er sagt, dass es für einen Menschen besser wäre, ums Leben zu kommen, als die Gelegenheit zu finden, ein Kind zu verführen. Das Wort gilt uns allen, nicht nur Vater und Mutter, auch Geschwistern, Freunden, Verwandten. Möchte es uns doch allen durch Mark und Bein gehen, dass wir alle unsere Verantwortung für die Kleinen erkennen. Hüte dich, die Kleinen zur Sünde zu verlocken! Aber das Wort heute spricht besonders zu Vater und Mutter. Niemand kann dem Kind so viel helfen, wie die Eltern, aber ebenso kann niemand sie so verführen. Wir können dabei an die vielen Eltern denken, die ihren Kindern nie von Jesus erzählen, sie nie die Hände falten und beten lehren und die sie nie zum Kindergottesdienst bringen, ja ihnen den sogar verbieten, selbst wenn sie gerne dabei wären. Manche hören von klein auf, dass die Eltern fluchen oder Gottes Namen missbrauchen, dass sie lügen oder unanständige Worte gebrauchen. Und werden Kinder durch Gottes Gnade herausgeholt aus dem Sündenleben, in das ihre Eltern sie einführten, begegnet ihnen oft Widerstand und Verfolgung im eigenen Heim. Du, Vater und Mutter, die ihr ohne Gott lebt, hört heute Jesu ernste Worte an euch! Ihr verderbt nicht nur die eigene Seele, sondern auch die eurer Kinder, die ihr doch liebt. Erinnert euch an das Wort vom Mühlstein und lasst euch erlösen!

      14. März

       Diese Art kann durch nichts ausgetrieben werden als durch Beten und Fasten.

       Markus 9,29

      Die Jünger hatten versucht, den bösen Geist auszutreiben, vermochten es aber nicht, obwohl ihnen Jesus die Vollmacht dazu gegeben hatte. Aber wir? Die meisten von uns hätten den bösen Geist auch nicht hinausbekommen, obwohl Jesus auch uns die Macht dazu gab. Sieh die Eigenliebe, wie sie verdirbt - nicht nur unser tägliches Leben, sondern uns auch in die christliche Arbeit hinein verfolgt! Siehe die Ehrsucht, die Prunksucht und die Effekthascherei, die der Verkündigung die Kraft raubt und die christliche Gemeinschaft entleert, ja, oft sie sogar schädlich macht. Sieh das nach außen gewandte Wesen, das oft mit den Mühen der Zeit oder den vielen christlichen Aufgaben entschuldigt wird. Um die Wirksamkeit generell, zumal um die mehr oder minder mangelhafte Wirksamkeit der anderen, kann in Gesprächen interessant und stundenlang diskutiert werden. Von dem inneren verborgenen Leben in Gott wird auch gesprochen, aber oft nur, um überhaupt etwas zu diskutieren. Es wird vom Zeitgeist geredet, vom Unglauben, Zweifel und dem Geist der Freidenkerei. Und doch kann keiner dieser bösen Geister dem Evangelium mehr Widerstand bieten und dem Herzen Jesu so schmerzen, wie der Geist der Ohnmacht unter den Jüngern. Diese Art fährt