Bestandsliste
Das erste Tool ist eine Bestandsliste.
Bevor Du anfängst, eine wichtige Anmerkung: Ich empfehle Dir, die Bestandsliste und auch alle weiteren Übungen mit der Hand zu schreiben, denn Studien haben ergeben, dass durch das Schreiben mit der Hand die Regionen im Hirn aktiviert werden, die fürdas Denken, für die Sprache und für Erinnerungen zuständig sind. Diese Regionen werden beim Tippen auf dem Computer, Tablet oder Mobiltelefon weitestgehend lahmgelegt. Das bedeutet, Handgeschriebenes unterstützt den Denkprozess und prägt sich schneller und besser ein.
Wenn Du bereit bist, dann nimm Dir ein DIN-A4-Papier4, lege es hochkant vor Dir ab und ziehe in der Mitte einen geraden Strich, sodass zwei Spalten entstehen. Oben ziehst Du einen waagerechten Strich, sodass Du die beiden Spalten mit Überschriften versehen kannst.
Auf die linke Seite schreibst Du als Überschrift „Was mich stört, nervt, ärgert… ”. Dabei ist es egal, aus welchem Lebensbereich der Störfaktor kommt. Fühl Dich eingeladen, alles, was Dir spontan einfällt, auf die Liste zu schreiben und wenn ein Blatt nicht reicht, dann nimm ein weiteres dazu. Die Liste darf wachsen und sich entwickeln und selbst, wenn sich im Laufe des weiteren Prozesses noch Dinge ergeben, die Dich stören, dann schreibe Sie einfach später dazu.
In die rechte Spalte notierst Du als Überschrift „Ergebnis” und schreibst zu jedem Punkt auf, wie das gewünschte Resultat aussieht, wenn der Punkt gelöst ist, oder sich verbessert hat. Wie soll das Ergebnis aussehen, wenn der Zustand nicht mehr vorhanden ist? Achte bei der Formulierung des Ergebnisses bitte darauf, dass Du es positiv formulierst, also zum Beispiel „ich will eine Anstellung in einer anderen Firma” statt „ich will da nicht mehr arbeiten”.
Vielleicht lässt Du die Liste auch einfach einen Tag oder zwei deutlich sichtbar in Deiner Wohnung liegen. Sei Dir sicher, dass sich Dein Unterbewusstsein mit den Fragestellungen beschäftigt und Dir im Laufe des Tages noch weitere Punkte einfallen.
Es spielt zunächst überhaupt keine Rolle, ob Du schon eine Idee hast, wie die Verbesserung oder Veränderung ermöglicht werden kann oder ob sie überhaupt umsetzbar ist. Setze Dir für die Spalte „Ergebnis” keine Grenzen! Erlaube Dir, wirklich groß und vor allem auch ein bisschen verrückt zu denken. Lass Deiner Phantasie und Deinen Träumen freien Lauf.
Jede VERÄNDERUNG beginnt mit dem DENKEN!
Diese Bestandsaufnahme wird Dir Dein Potential zur Veränderung aufzeigen.
Lebensrad
Das zweite Tool, das ich Dir gerne vorstellen möchte, ist das Lebensrad. Es wird als beliebtes Coaching Tool eingesetzt, um die Lebensbereiche zu entdecken, die in Deinem Leben möglicherweise eine zu kleine oder vielleicht auch eine zu große Rolle spielen.
Es ist wichtig, dass die unterschiedlichen Bereiche in unserem Leben, also zum Beispiel Gesundheit, Karriere, Partnerschaft usw. in Balance sind. Manchmal ist es jedoch so, dass wir uns auf einen Lebensbereich sehr stark konzentrieren, zum Beispiel unsere Karriere. Arbeitest Du nun beispielsweise zehn bis zwölf Stunden am Tag, merkst Du dabei vielleicht gar nicht, wie sehr andere Lebensbereiche zurückstehen. Anstatt Balance aller Lebensbereiche ergibt sich so schnell eine Schieflage. Das Lebensrad hilft Dir dabei, genau diese „Schieflage” deutlich zu erkennen. Was Du zusätzlich zur Vorlage für das Lebensrad noch benötigst, sind zwei Stifte unterschiedlicher Farbe, zum Beispiel Rot für den Ist-Zustand und Grün für den Ziel-Zustand. Wähle die Farben nach Deinem Geschmack.
Das Lebensrad besteht aus zehn konzentrischen Kreisen von 10 % bis 100 % in 10er-Schritten von innen nach außen durchnummeriert und wird in 12 Teile aufgeteilt wie ein Kuchen. Jedes dieser Zwölftel steht für einen Lebensbereich5.
Über „Öffnen“ kannst Du die Vorlage öffnen und ausdrucken
Aus den folgenden Bereichen suchst Du Dir nun zwölf Bereiche Deiner Wahl aus und schreibst diese jeweils an ein Zwölftelstück:
• Gesundheit
• Karriere / Beruf
• Beziehung / Partnerschaft
• Freizeit
• Finanzen
• Kreativität
• Sport / Fitness
• Ernährung
• Ziele
• emotionales Wohlbefinden
• persönliches Glück
• Familie/Freunde
• Wohnsituation
• persönliche Entwicklung
• …
Vielleicht fallen Dir auch selbst noch Bereiche ein, die Du gerne betrachten möchtest. Dann nimm diese gerne dazu.
Für Deine Standortbestimmung legst Du nun fest, wie zufrieden Du mit dem jeweiligen Lebensbereich bist. 10 % (also innerer Ring) bedeutet gar nicht zufrieden, 100 % (also äußerer Ring) bedeutet sehr zufrieden. Bitte ehrlich bleiben und nicht flunkern!
Die folgenden Fragen können Dich dabei unterstützen, den richtigen Wert für die Bestandsaufnahme - also den Ist-Zustand - zu finden:
• Wie zufrieden bin ich gerade mit diesem Bereich?
• Wünsche ich mir in diesem Bereich eine Veränderung, oder kann es so bleiben wie es ist?
• Wie viel Zeit oder Aufmerksamkeit verwende ich in oder mit diesem Bereich? Ist das ausreichend? Zu viel oder zu wenig?
• Wie viel Energie und Herzblut stecken in diesem Bereich? Ist das genug? Zu viel oder zu wenig?
• Wie intensiv lebe ich diesen Bereich? Ist das ausreichend? Zu viel oder zu wenig?
Betrachten wir als Beispiel den Bereich Karriere / Beruf:
Du verbringst zehn bis zwölf Stunden am Tag mit Deiner Arbeit. Der Druck durch Deinen Chef ist groß, die Arbeit macht so wirklich keinen Spaß mehr. Das Herzblut, das Du früher in Deinen Job gesteckt hast, hat nachgelassen. Du bist unzufrieden. Also nimmt dieser Lebensbereich einen hohen Grad an Zeit in Anspruch mit relativ kleiner Zufriedenheit. Der Grad der Zufriedenheit liegt vielleicht bei 20 %.
Wenn Du den prozentualen Anteil Deiner Zufriedenheit für den jeweiligen Bereich herausgefunden hast, dann trage ihn auf der Linie ein. Hast Du alle Punkte für alle Deine Lebensbereiche gefunden, dann verbinde diese miteinander. So entsteht vermutlich ein Vieleck, in dem Bereiche eher zu wenig berücksichtigt sind, oder zu viel.
Jedenfalls kommt dabei vermutlich ein (Lebens-)Rad heraus, das nicht wirklich rund läuft. Stattdessen hat es Ecken und Kanten, tatsächlich nicht verkehrt, jedoch eben nicht bei einem Rad…
Für die Festlegung des Ziel-Zustandes nimmst Du am besten eine andere Farbe.
Auch hier wieder ein paar Fragen, die Dich dabei unterstützen, den Ziel-Zustand festzulegen, um auch hier wieder eine Zahl zwischen 10 % und 100 % zu bestimmen, die Du ebenfalls in die Vorlage einträgst.
• In welchem Bereich möchte ich mehr oder weniger Zeit investieren?
• In welchem Bereich möchte ich eine Veränderung herbeiführen (zunächst ist es unerheblich wie die Veränderung aussehen soll)?
• In welchem Bereich möchte ich mehr oder weniger Energie investieren?
• In welchem Bereich sind meine Bedürfnisse unerfüllt?
Bleiben wir bei dem Beispiel Karriere / Beruf: Vielleicht ist ein logischer Gedanke, dass Du einer Arbeit nachgehen möchtest, die Dich zufriedener macht, die Du mit Herzblut ausführen kannst, in die Du all Deine Energie stecken kannst