Bount Reiniger - Mörderspiel. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Ужасы и Мистика
Год издания: 0
isbn: 9783745202724
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      Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

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      © dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

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      Hauptpersonen:

      Leslie Craven ist ein Mann, an dem nichts so ist wie es scheint.

      Joricia Nolan gerät in große Bedrängnis.

      Andy Carillo ist nach New York gekommen, um alte Rechnungen zu bezahlen.

      Toby Rogers hat ein paar Meinungsverschiedenheiten mit einem FBI-Beamten.

      Roger Delcourt trug auch noch andere Namen.

      Bount Reiniger löst den Fall.

      1

      "Er nennt sich Craven", sagte der dunkelhaarige Mann im braunen Kaschmir-Jackett, während sein Blick über die schlichte Einrichtung des Hotelzimmers ging. "Leslie Craven. Er arbeitet in einer literarischen Agentur, lebt allein, hat kaum Kontakte."

      Der andere Mann im Raum beugte sich gerade über das Waschbecken und schabte sich den letzten Rest Rasierschaum aus dem kantigen Gesicht und griff zum Handtuch. Dann kämmte er sich noch die schütteren hellblonden Haare nach hinten und wandte sich seinem Partner zu.

      "Sonst noch etwas?"

      "Du könntest dir wenigstens mal die Bilder ansehen, die ich gemacht habe."

      "Bitte!"

      Der Blonde sah sich die Bilder nur sehr flüchtig an und nickte dann.

      "Das scheint er zu sein", murmelte er.

      "Ich bin dafür, die Sache bald durchzuziehen", erwiderte der Mann im braunen Jackett.

      Davon schien der Blonde nicht sonderlich begeistert zu sein.

      "Die Sache darf auf keinen Fall schief gehen", meinte er. "Ich bin dafür, Craven noch ein bisschen zu beobachten."

      "Es gibt nichts mehr über ihn herauszufinden", erwiderte der andere gelassen. "Wir kennen seinen täglichen Lebensrhythmus, wir wissen, wann er aufsteht, wann er zur Arbeit geht, mit wem er in den letzten zwei Wochen telefoniert hat und in welchen Geschäften er regelmäßig einkauft!"

      Der Blonde verengte die Augen wenig, während er zu seinem offenen Koffer ging und sich ein frisches Hemd herausnahm. Nachdem er es angezogen und zugeknöpft hatte, holte er noch etwas anderes. Eine Pistole samt dazugehörigem Schulterholster. Als er sich die Waffe umgeschnallt hatte, fragte er: "Hast du schon einen Plan?"

      Der andere nickte. "Bis ins Detail", behauptete er.

      "Okay", murmelte der Blonde. "Dann schieß mal los!" Währenddessen nahm er die Waffe in die rechte Hand, griff mit der anderen noch einmal kurz in den Koffer und schob dann ein volles Magazin in den Pistolengriff.

      2

      Leslie Craven war ein hochgewachsener, hagerer Mann, dessen Alter schwer zu bestimmen war. Seine Haare waren noch so dicht, dass man nicht die Kopfhaut hindurchschimmern sah, obwohl er sie ziemlich kurz trug. Aber ein paar graue Strähnen waren nicht zu übersehen. Craven stand am Fenster des Großraumbüros und blickte nachdenklich hinab auf das Labyrinth der Straßenschluchten von New York City. Es war ein klarer Tag mit hervorragender Fernsicht.

      "Leslie! Träumst du?"

      Craven schien einen Moment lang wie weggetreten zu sein, dann drehte er sich herum und blickte in Carla Davis' meergrüne Augen.

      "Ein bisschen", erwiderte Craven mit einem matten Lächeln.

      Carla war mindestens einen Kopf kleiner, als Craven. Eine gutaussehende Mittdreißigerin mit genügend Sex-Appeal, um den kältesten Eisklotz zum Schmelzen zu bringen.

      Bei Craven war sie allerdings bislang mehr oder weniger erfolglos gewesen, obwohl sie nichts unversucht gelassen hatte. Aber zu mehr als einer Verabredung zum Essen in der ohnehin viel zu knappen Mittagspause sowie einem gemeinsamen Abend in einem Theater am Broadway war es nie gekommen.

      Carla legte die Stirn ein wenig in Falten. Etwas stimmte heute mit Craven nicht, das war ihr sofort klar.

      "Leslie, welche Laus ist dir denn heute über die Leber gelaufen!"

      Craven grinste. Aber das wirkte seltsam maskenhaft. "Mir geht es hervorragend, Carla. Danke."

      Damit war für ihn das Gespräch zu Ende. Für Carla jedoch noch nicht. "Du kannst es mir ruhig erzählen", meinte sie. Aber auf dem Ohr war Leslie Craven so gut wie taub.

      "Vielleicht werde ich ein paar Tage Urlaub machen", murmelte Craven dann abwesend.

      "Wohin geht es? Long Island vielleicht? Um diese Jahreszeit vielleicht gar nicht schlecht! Aber der Boss wird nicht sehr begeistert sein..."

      "Der Boss ist nie begeistert, wenn man Urlaub haben möchte", erwiderte Craven.

      "Ich soll dir übrigens sagen, dass du zu ihm kommen sollst, Leslie!"

      Craven zuckte die Achseln. Jetzt schien er auf einmal wieder ganz der Alte zu sein. Selbstsicher, überlegen und eine Spur zu unterkühlt, wie Carla fand.

      Der Boss, das war ein etwas zum Übergewicht neigender Mann namens Mark Franklin. Er war jemand, der sein Geschäft wie kein Zweiter verstand und die Franklin Literary Agency die Erfolgsleiter hinaufgeführt hatte.

      Als Craven Franklins Büro betrat, aß dieser gerade ein mitgebrachtes Sandwich. Solange Craven schon hier beschäftigt war, konnte