Digitalisierung & Change Management. Simone Janson. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Simone Janson
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Экономика
Год издания: 0
isbn: 9783965962460
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von Bewerbermanagementsystemen wichtig.”

      43 % suchen lieber in der Region

      Dabei haben die Mittelständler bei Bewerbern gar nicht mal so schlechte Karten. Denn wir sollen zwar auf dem Arbeitsmarkt mobil und flexibel sein, in der Realität wollen viele aber gar nicht weg aus ihrer Region. Eine Forsa-Umfrage zeigt nämlich, dass 43% der befragten Arbeitnehmer nicht bereit sind, für einen Job ihren Wohnort zu wechseln.

      Nahezu jeder Vierte (24%) würde immerhin innerhalb der eigenen Region (200 km) umziehen, nur 8% würden in ganz Deutschland den Wohnort wechseln. Für die überwältigende Mehrheit (75%) endet die Idee von uneingeschränkter Flexibilität damit spätestens an der deutschen Landesgrenze.

      Regionale Jobs finden

      Wie aber findet man regionale Jobs? Eine Möglichkeit sind regionale Job- und Recruiting-Messen: So stellen auf den bekanntesten Regionalmessen, der Personal Nord bzw. Personal Süd, die jedes Jahr im Frühling in Hamburg bzw. Stuttgart stattfinden, 4.000 bis 7.000 Unternehmen aus.

      Daneben bietet jede Region eine Vielzahl kleiner Veranstaltungen, die z.B. von Kammern und Wirtschaftsverbänden organisiert werden. Regionale Vernetzung ist also gefragt.

      Regionale Jobangebote in Jobbörsen

      Allerdings müssen in der Region, in der man bleiben möchte, auch genügend Jobs vorhanden sein: Die meisten Online-Jobbörsen bieten daher vermehrt regionale Suchmöglichkeiten, bei der man die Suche auf die Region genau eingrenzen kann.

      Die Jobsuchmaschine indeed.de etwa durchsucht das Internet weltweit nach Jobangeboten analysiert regelmäßig regionale Suchanfragen und stellt sie den Angeboten gegenüber. Sie gibt damit einen relativ detaillierten Überblick über den regionalen Arbeitsmarkt.

      Regionale Unternehmen bieten ungeahnte Karrierchancen

      Manchmal sind die Chancen, in der Region etwas zu finden, sogar besser: Viele mittelständische Unternehmen kämpfen gerade in entlegenen Regionen wie Schwarzwald, Emsland oder Franken mit ihrem Standortnachteil; sie werben daher zunehmend um die Gunst von Fachkräften und werfen dabei Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeitmodell oder sonstige Boni in die Waagschale.

      Wer also einen Job in seiner Region sucht, muss sich nur umschauen: Oft sind die Karrierechancen selbst außerhalb der großen Zentren genau so attraktiv – man muss sie nur finden. Denn: Der Dschungel an Stellenmärkten ist riesig und schier unüberwindlich. Wo findet man also den richtigen Job?

      Ein Dschungel von 1800 Jobbörsen

      Jobsuchende haben ein Problem: Es gibt in Deutschland etwa 1800 Online-Jobportale, dazu kommen die Stellenmärkte diverser Printmagazine.

      Und selbst wenn man nur die Online-Jobbörsen betrachtet, muss man unterscheiden: Jobbörse ist nicht gleich Jobbörse: Neben Generalisten, die alle Berufe und Tätigkeiten im Blick haben, gibt es auch Spezial- oder Nischenjobbörsen. Daneben stehen Jobsuchmaschinen, die das Internet nach Stellenanzeigen durchsuchen und aufbereiten.

      In der Nische sucht es sich am besten

      Laut einer Langzeit-Umfrage unter Stellensuchenden bringen Nischenjobbörsen und Suchmaschinen die besten Ergebnisse. Über 20.000 Nutzer hat das Online-Portal Crosswater Systems dafür seit Oktober 2008 befragt.

      Die Ergebnisse in den Spezial-Jobbörsen sind häufig passender, Jobsuchmaschinen liefern hingegen eine hohe Anzahl von Treffern. Beide Gruppen sind weniger bekannt als die großen Jobbörsen.

      Besser als die üblichen Verdächtigen…

      Es lohnt sich also für Bewerber, nicht nur die “üblichen Verdächtigen” zu durchforsten, sondern gezielt in fachlich oder regional spezialisierten Portalen zu stöbern oder in der Tageszeitung zu blättern.

      Denn auch für viele Unternehmen ist die Qualität der Bewerbungen entscheidend: Sie wollen unter einer Vielzahl von Kandidaten den passenden finden und ihre Stellenanzeigen entsprechend schalten.

      Gerade für mittelständische Unternehmen ist die Qualität von Bewerbungen wichtiger

      So zeigt der aktuelle Medialeistungstest der Personalmarketing-Agentur Westpress, dass gerade für höher qualifizierte Positionen Print- und Fachmedien für die Unternehmen bessere Ergebnisse erzielen. Folgt man Marcus K. Reif, Leiter Recruiting und Employer Branding bei Ernst und Young, sind Stellenanzeigen ohnehin bald überflüssig:

      Auf der Social Media Personalmarketing Conference in Hamm empfahl Reif Bewerbern und Unternehmen, stattdessen in einen ständigen Dialog miteinander zu treten. Jobsuchende, die rechtzeitig regional Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern aufbauen, könnten sich also viel Aufwand sparen.

      Digitalisierung läuft im Mittelstand nur schleppend

      Dennoch nutzen gerade KMU oft nicht alle Möglichkeiten, die ihnen die Digitalisierung bietet, wie Dr. Ole Mensching, Geschäftsführer der Hamburger Personalberatung Careerteam, aus Erfahrung weiß: “Gerade KMU fehlt oft eine klare digitale Vision oder ein professionelle Webpräsenz und sie kümmern sich zu wenig um schlechte Arbeitgeber-Bewertungen in Internet”.

      Auch bei der Mitarbeitersuche im Netz machten Mittelständler Fehler, so der Headhunter: “Viele suchen nur bei den üblichen Verdächtigen wie Xing, LinkedIn, Twitter, Facebook oder Google+, ignorieren aber Communities und Fachforen wie Github oder Stack Overflow, in denen sie gefragt Spezialisten finden könnten.”

      So können Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen

      Sein Tipp, um die Chancen des digitalen Recruiting optimal zu nutzen, lautet daher: Mit Spezialtools das Netz gründlich durchforsten, eigene Talentpools aufbauen und Kandidaten nicht mit vorgefertigten Standardschreiben frustrieren.

      Es zeigt sich: Wenn vor allem der Mittelstand nicht bald das Zaudern aufgibt und seine Chancen in der Digitalisierung erkennt, wird er sich international vor allem im Kampf um die besten Fachkräfte abhängen. Denn andernorts ist man hier schon um Einiges weiter.

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