Wild Claws (3). Im Visier der Haie. Max Held. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Max Held
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: Wild Claws
Жанр произведения: Детские приключения
Год издания: 0
isbn: 9783401808819
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Namen und die fehlenden Unterlagen.«

      »Zum Beispiel könnte der Besitzer alle Erkennungsmerkmale beseitigt haben, weil er kein Geld hat, um die Jacht zu heben. Und das müsste er. Schließlich darf er sie nicht einfach im Wasser liegen lassen.«

      »Aber ohne Namen wird es schwierig herauszufinden, wem sie gehört.«

      »Trotzdem sollten wir noch mal darüber nachdenken«, schlug Logan vor. »Bevor wir auf Miami Beach für lange Zeit verzichten müssen. Charlotte?«

      »Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es vermutlich nicht an«, sagte sie.

      Logan nickte. »Bin auch dabei. Und was machen wir jetzt mit dem Rest des Tages? Für heute ist mir die Lust aufs Schwimmen vergangen.«

      »Wir könnten zu Sweeney’s gehen«, schlug Jack vor. »Billard spielen.«

      »Klingt gut«, sagte Logan.

      »Dieser Sweeney ist doch hoffentlich schön weit weg vom Wasser?«, fragte Charlotte.

      Die drei Freunde lachten. Dann verließen sie das Café.

      *

      »Und? Was habt ihr getrieben?«, fragte Basil, als sich die drei Freunde um sechs Uhr am vereinbarten Treffpunkt einfanden.

      »Dies und das«, sagte Logan. »Hauptsächlich Billard gespielt.«

      »Ihr wart Billard spielen?«, fragte Basil überrascht. »Ich dachte, ihr wolltet schwimmen gehen.«

      »Waren wir ja auch«, erwiderte Jack. »Erst schwimmen, dann Billard.«

      »Kann ich voll verstehen«, sagte der Mann, der hinter Basil stand. »Ich habe früher auch immer Billard gespielt. Besonders dann, wenn die Erwachsenen wollten, dass ich was anderes mache.« Er zwinkerte den drei Freunden verschwörerisch zu.

      »Darf ich vorstellen.« Basil trat zur Seite. »David Thornton aus Charleston.«

      Der braun gebrannte, schlanke Mann reichte ihnen lächelnd die Hand. »Ich habe schon viel von euch gehört.«

      »Ach ja?«, fragte Jack. »Was denn?«

      »Ihr habt eine Schmugglerbande hochgehen lassen«, sagte Thornton. »Stand groß in der Zeitung. Und vorher habt ihr einen Chemieskandal aufgeklärt. Ich muss schon sagen: Ihr seid ganz schön tough. In eurem Alter habe ich noch mit Lego gespielt und keine Kriminellen gejagt.«

      »Das mit dem Lego glaube ich nicht«, sagte Logan und reichte Thornton die Hand. »Trotzdem danke für die Blumen.«

      »Über Sie haben wir auch schon einiges gehört«, sagte Jack. »Sie schwimmen mit Weißen Haien. Ohne Käfig.«

      »Stimmt«, sagte Thornton. »Aber das ist bei Weitem nicht so gefährlich wie das, was ihr macht. Schließlich sind Haie keine Kriminellen, sondern bloß Fische.« Er lachte laut und sein Humor hatte etwas so Befreiendes, dass die drei Freunde und Basil einfielen.

      Nachdem sie zwei Stunden später Devils Horn erreichten, verabschiedeten sich die drei Freunde voneinander.

      »Bis morgen«, sagte Logan.

      »Sieben Uhr am Landungssteg«, erwiderte Jack. »Pünktlich!«

      »Bin ich doch immer«, winkte Logan ab. Dann folgte er Basil und Thornton zur Station, während Jack und Charlotte zum Haus der Matthews schlenderten.

      »Der hat uns das mit dem Billard nicht abgenommen«, sagte Charlotte.

      »Wie kommst du darauf?«, fragte Jack. »Thornton hat doch extra gesagt, dass er das total verstehen kann.«

      »Aber er meinte es nicht so. Er war nicht ehrlich.«

      »Dann wollte er uns eben einen Gefallen tun.« Jack zuckte mit den Achseln. »Ist doch nett von ihm.«

      Charlotte antwortete nicht. Jack hielt sie an. »Dir steckt die Sache mit dem Tigerhai noch in den Knochen, oder? Mir auch. Aber für dich muss es doppelt gruselig gewesen sein. Du hast dir ja schon Sorgen gemacht, bevor wir ins Wasser gegangen sind.«

      Charlotte nickte. »Stimmt.«

      »Viele Menschen haben Angst vor Haien«, sagte Jack. »Das haben ihnen Filme und Bücher eingetrichtert. Aber du bist jemand, der normalerweise vor gar nichts Angst hat. Gibt es einen Grund, warum es ausgerechnet bei Haien anders ist?«

      »Den gibt es wirklich«, seufzte Charlotte. »Als ich acht Jahre alt war, hatte meine Mum mal wieder einen neuen Freund. An einem Sonntag machten wir einen Ausflug ans Meer, oben in New Haven. Ich hatte damals gerade das Goldabzeichen im Schwimmen gemacht und war mächtig stolz. Deshalb wollte ich unbedingt ins Wasser, aber meine Mum und ihr Freund wollten lieber knutschen. Deshalb ging ich alleine.«

      Charlotte schluckte. Es war nicht zu übersehen, dass es ihr schwerfiel, darüber zu reden. »Ich schwamm los, ohne nachzudenken. Als ich mich nach einer Weile umdrehte, war ich ziemlich weit vom Strand entfernt und bekam Angst, dass ich es nicht zurückschaffen könnte. Ich schrie und winkte, aber we-der meine Mum noch ihr Freund reagierten darauf. Und dann … plötzlich …« Charlotte durchfuhr ein Schauer. »Plötzlich streifte mich etwas an den Beinen. Und ich sah, wie sich eine Flosse entfernte.«

      »Und das war ein Hai?«, fragte Jack. »Kein Delfin?«

      »Ich bin sicher, dass es ein Hai war, denn er kehrte um und schwamm noch mal an mir vorbei, so nah, dass ich ihn durchs klare Wasser sehen konnte.«

      »Hat er dich angegriffen?«, fragte Jack.

      Charlotte schüttelte den Kopf. »Nein. Nachdem er mich das zweite Mal passiert hatte, tauchte er ab und war verschwunden. Ich schwamm so schnell wie möglich zurück zum Strand und erzählte meiner Mum und ihrem Freund alles. Aber der lachte nur und meinte, der Hai hätte wohl gerochen, dass ich kein gutes Futter abgeben würde.«

      »So ein Blödmann!«, schimpfte Jack.

      »Seitdem habe ich panische Angst vor Haien«, fuhr Charlotte fort. »Ich schwimme zwar für mein Leben gern, aber nicht im Meer. Da sitzt mir immer die Angst im Nacken.«

      »Verstehe ich total«, sagte Jack. »Nach so einem Erlebnis würde ich auch nie wieder ins Wasser gehen, egal ob Meer oder Badesee. Und trotzdem bist du mit uns rausgeschwommen.«

      »Weil ich mir den Spaß nicht verderben lassen will. Ich versuche, gegen die Angst anzugehen. Aber es fällt mir ziemlich schwer.«

      »Du bist das mutigste Mädchen, das ich kenne«, sagte Jack anerkennend und nahm Charlotte in den Arm.

      »Danke. Und jetzt habe ich Hunger. Meinst du, Candle hat was Leckeres gekocht?«

      »Bestimmt. Und du kannst sie ruhig Mum nennen, wenn du willst. Candle ist zwar auch okay. Aber über Mum würde sie sich sicher noch mehr freuen. Und sie ist ja auch deine Mum. Sie und Dad haben dich immerhin adoptiert.«

      Charlotte nickte. »Ich weiß. Und das finde ich auch total nett. Aber ich brauche noch ein bisschen.«

      »Ist okay.« Jack hakte sich bei Charlotte unter. »Schwesterherz.«

      Dann gingen sie nach Hause.

      »Hey, Mum, unser Besuch ist da!«, rief Logan, als er und David Thornton das Haus betraten. Er schnupperte. »Was ist denn das?«

      »Riecht nach Essen«, sagte Thornton. »Nach einem Braten.«

      Logan schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Meine Mum macht nie Braten.«

      »Heute schon«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Logan und Thornton drehten sich um. In der Tür zur Küche stand Sarah Davis. Sie trug einen engen Rock und eine luftige Bluse. Ihre langen