Undichtigkeiten. Robin Hut. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Robin Hut
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные стихи
Год издания: 0
isbn: 9783749745722
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sich hier im Geheimen tat,

      da weiß ich mir auch keinen Rat.

      Vielleicht packt mich das Grauen,

      muss ich dich jetzt anschauen.

      Zum Glück sehe ich keine Spur

      von meines Hundes Mopsfrisur.

       Wirbeltier

      Auf dem Kopf bin ich ein Wirbeltier,

      dann muss ich zum Frisör.

      Hab wieder dann die Haare schön,

      auf dass ich dich betör'.

       Leibdiener

      Hätte ich doch einen Leibdiener,

      der nur für mich da ist.

      So wie bei meinen Vorvätern

      damals in alten Zeiten.

      Der mir schon mal den Wagen holt

      und der Harry heißt.

      Der all die unangenehmen Dinge erledigt,

      vor denen ich mich seit Jahren drücke.

      Der vor dem Lesen meine Zeitung bügelt

      nach alter englischer Butlersitte.

      Der mir am Samstag das Bad einlässt

      und dazu den Whisky serviert.

      Oder besser noch eine Leibdienerin,

      die nur meinem Leib dient.

       Zahnpasta

      Meine Freundin heißt Beate,

      sie putzt die Zähne mit Colgate.

      Und wer Cousine Gerda kennt,

      der weiß, sie nimmt nur Blend-a-dent.

      Ganz anders ist's bei Frau Sabine,

      sie kauft seit Jahren Sensodyne,

      denn sie hat sensible Zähne,

      ganz wichtig, dass ich es erwähne.

      Ob Elmex oder Aronal,

      hier hat man stets die Qual der Wahl.

      Und wer auf große Dinger steht,

      greift gern und oft zu Theramed.

      Das Zähneputzen wird zum Fest,

      folgt man dem Rat von Doktor Best.

      Den Lustgewinn am höchsten seh'

      ich, mach ich es mit Oral-B,

      obwohl mir mein Dentist empfahl:

      Versuchen Sie's mal mit Signal.

      Die Zahnpasta ist echter Kack,

      schützt sie dich nicht vor bösem Plaque.

      Häng'n in den Zähnen noch die Würste,

      hilft wirklich nur die Wurzelbürste.

      Riecht's nach Bakterien, ist's zu spät,

      dann hilft auch nicht mehr Blendamed.

       Hüttenzauber

      Nachts zähl ich mehr als tausend Schafe.

      Unruhig wälz ich mich umher.

      Ich wünsche mir, ich könnte schlafen,

      doch es kommt der Alp nur näher.

      Ich möcht' so gerne wieder schreiben!

      Mir fällt schon lange nichts mehr ein.

      Dann würde ich nicht länger leiden

      und könnte wieder Dichter sein.

      Mir fehlt die zündende Idee.

      Weiß nicht, wie's weitergehen soll.

      Ganz dringend fehlt mir ein Kaffee,

      dann fühle ich mich wieder toll.

      Es fehlt ganz einfach mir der Kick.

      Langweilig rauscht vorbei das Leben.

      Vielleicht genügt ein schneller Fick?

      Oder braucht es vielmehr ein Beben?

      So kann es gar nicht weitergehen.

      Ich löse mich noch völlig auf.

      Oh lieber Gott erhör mein Flehen

      oder bist du genauso drauf?

      Ich zittre, mir ist furchtbar kalt.

      Die innere Kälte bringt mich um.

      Bestimmt werde ich nicht sehr alt,

      es droht schon das Delirium.

      Kehr doch zurück, du meine Muse!

      Gib Kreativität zurück!

      Lass mich an deinem Busen schmusen

      und bring mir wieder neues Glück!

       Traumhaft

      Ich träumte nachts so vor mich hin,

      dass ich in 'nem Gefängnis bin.

      Der Wärter klappert mit dem Schlüssel

      und bringt mir endlich meine Schüssel.

      Ich wache auf - völlig geschafft

      und denke: War das nicht "Traumhaft"?

      Body Talk

       Der Unaussprechliche

      Sagt man, ich muss nochmal "wohin",

      verspricht man sich dort Lustgewinn.

      Führt man gewissen Druck im Po,

      heißt das, man sollte bald aufs Klo.

      Nach fünf, sechs Bier und 'ner Bulette

      muss man gewiss auf die Toilette.

      Nach viel Kaffee und manchem Törtchen

      erleichtert man sich auf dem Örtchen.

      Und muss der Pups einmal hinaus,

      dann geht es schnellstens ins Scheißhaus.

      Am besten liest sich jede Zeitung

      in Ruh' in der Fliesenabteilung.

      Ist eins der Bierlein dann zu viel,

      die Tropfsteinhöhle ist das Ziel.

      Tut einem schon die Blase weh,

      muss er doch schnellstens aufs WC.

      Schamhaft verschweigt man den Abort,

      denn unaussprechlich ist der Ort.

       Allergie

      Über mir, da liegt ein Fluch:

      Ich brauche stets ein Nasentuch.

      Es juckt - und dieses ist kein Scherz -

      meist von der Stirne nasenwärts.

      Geh ich im Sommer auf die Wiesen,

      muss ich immer wieder niesen.

      Und im Herbst, ganz mit Verlaub,

      quält im Hause mich der Staub.

      Jedes Jahr - bisher sind's zehn -

      kommt ein neues Allergen.

      Und diese bleiben mir auch treu.

      Ist eines weg, kommt