der Wunsch, die totale göttliche Liebe zu erleben. Diese nach innen und nach außen wirkende Sehnsucht liegt jedoch in dem Urverlangen nach dem Einssein mit sich selbst begründet. Diese innere Sehnsucht treibt uns dazu an, auf innere bzw. äußere Reisen bzw. in andere feinstoffliche Welten zu gehen, um diese verlorengegangenen Seelenanteile wieder zu finden und zu integrieren. Jene Seelenanteile, die sich in der derzeitigen materiellen Körperform manifestiert haben, suchen förmlich jene Seelenanteile, die abgespalten sind. Das führt im realen Leben dazu, dass es einen immer wegtreibt, man nie ganz da ist, vor sich hinträumt und nicht ganz im Körper und im Leben ist. Es fehlt an den nötigen Impulsen, etwas Eigenes liebevoll hervorzubringen und sichtbar zu erschaffen. Ist die Verbindung zu allen Seelenanteilen hergestellt, läuft es rund. In diesem Einssein mit sich selbst erwacht eine riesengroße ursprüngliche göttliche Liebe, ein tiefer Frieden in sich selbst. Eine ursprüngliche bedingungslose Liebe, die eine Gnade Gottes ist und in großer Dankbarkeit leiblich spürbar wird. Eine Liebe, die das „Ur“ angemessen teilt und andere nicht damit überschüttert oder erdrückt. Eine Liebe Gottes, die auch in jeder anderen Wesensform ihren eigenen Ausdruck hat. Was für eine Anmaßung wäre es da, über andere zu urteilen und zu werten, ihnen Ratschläge zu geben und sie ihren eigenen Erkenntnisweg nicht selbst gehen zu lassen. Maßen wir uns da nicht an, dass der andere eine göttliche Fehlproduktion wäre und wir uns selbstüberschätzend über das Göttliche stellen? Durch diese leiblich erfahrene göttliche Liebe in menschlicher Form entstehen Klarheit und Individualität, natürliche Abgrenzung und Selbstschutz, die sich u.a. in einem intakten Immunsystem und damit in einem fließenden Austausch zwischen Öffnen und Schließen der Körperoberfläche und einer fließenden Kommunikationsfähigkeit zwischen innen und außen zeigen kann. Ein florierendes individuelles Körpersystem, das eins ist mit sich selbst und einfach essentiell und individuell läuft. Es läuft einfach rund und schließt alles mit ein.
1 Vgl. Meier-Seethaler, Carola: „Ursprünge und Befreiungen: Eine dissidente Kulturtheorie“, Zürich 1988, 185
2 Pthahotep, zit. n. Virey, P.: „Études sur le Papyrus Prisse“, in Briffault, Bd. 1, 384
3 Zit. n. Jeremias, Alfred: „Die Weltanschauung der Sumerer“ in: Der Alte Orient, Bd.27, Heft 4, Leipzig 1929, 27
4 Vgl. Duesberg, Michael: „Die Zerstörung der Welt: Zeitbombe Patriarchat“, Hamburg 2016
5 Haich, Elisabeth: „Einweihung“, Aquamarin-Verlag 2017, 331