Vom Abschied meines besten Freundes. Ann-Rebecka Madsen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ann-Rebecka Madsen
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Биология
Год издания: 0
isbn: 9783749783229
Скачать книгу
du zuletzt mich hast gefragt.

      Drum lass ein gutes Wort das letzte sein,

      bedenk, das letzte könnt‘s für immer sein!“

      – Autor unbekannt

      #3Months #EndOfLife #Tag91OhneDich #Funi

      17. April 2016

      — dankt Gott

      Die Trauer annehmen und mit der Zeit in Dankbarkeit zu verwandeln, ist eine große Aufgabe. Es gibt Menschen, die beten für die Dinge, die wir für selbstverständlich halten. Ganz gleich, was im letzten Jahr passiert ist.

      Der Schmerz kommt und geht, als hätte er ein eigenes Leben. Man kann ihn ablehnen oder annehmen. Man kann verzweifeln oder versuchen, zu wachsen und irgendwann Frieden zu finden. Dankbarkeit ändert die Sichtweise auf alles. Obwohl es heute schwierig ist, über den Schmerz hinauszusehen, kann ein Zurückblicken in Erinnerung morgen trösten. Nur wer dankbar ist, kann auch glücklich sein.

      „Glücklich allein ist das Herz, das liebt.“ – Goethe

      #122Tage #Funi #InLovingMemory

      17. Mai 2016

      — nachdenklich

      Auf ein Wort.

      Warum schafft man sich ein Haustier an?

      Ein Hund oder eine Katze? Ein Hund zum Schutz vor Dieben, eine Katze zum Schutz vor Mäusen. Und beide als Freunde. Vielleicht auch zum Schutz vor Einsamkeit.

      Aber sind wir nicht auch ihnen Schutz schuldig? Wir haben sie in unser Leben geholt, ohne sie zu fragen (Wie denn auch?). Aber wir sollten ihnen dann auch einen Platz in diesem Leben einräumen. Mit Schutz vor Kälte. Schutz vor Hunger und Durst. Schutz vor Einsamkeit.

      Doch wie oft begegnen mir Tiere, die diesen Schutz nicht erfahren? (Von Kindern mal ganz zu schweigen!) Die Katzen, die draußen frieren, obwohl der Lieblingsplatz die flauschige Decke auf Deinem Sofa ist. An Deiner Seite. Der Hund, der den ganzen Tag im Garten bellt, weil er doch nur etwas Zuwendung möchte. Deine Hand, die wohlwollend streichelt. Oder das Pferd, das sich in der Box das Langhaar scheuert. Dabei braucht es doch nur etwas Bewegung. Mit Dir zusammen über Stock und Stein.

      Aber zum Glück gibt es da noch die anderen Menschen, die jeden Tag schon vor dem ersten morgendlichen Kaffee einen perfekt abgestimmten Wunschpunsch anrühren. Ein Wunschpunsch, den der alte Hund braucht, damit sein Körper möglichst lange machen kann, was der Kopf noch immer verlangt. Die Menschen, die den Ekzemer auch nach vielen Jahren treusorgend pflegen und ihn mit Herzchenaugen ansehen. Die Menschen, die den Kaninchen ein großes Gehege bauen und es komplett versorgen, damit ihre Kinder sich an den Tieren erfreuen können. Und dadurch vielleicht irgendwann lernen, was Verantwortung bedeutet.

      Ich hoffe, dieser Beitrag erreicht die richtigen Leute. Die, die ihre Katzen weggeben, weil sie zu viel werden. Die den Hund den ganzen Tag bellen lassen, obwohl er schon fast heiser wird. Die Menschen, dessen Pony mit nur einem Hauch Liebe so viel zufriedener sein könnte. Ich hoffe, der Beitrag erreicht überhaupt irgendwen. Die Menschen, die da sind, wenn das Tier lästig wird. Er soll wenigstens ein Dankeschön sein, an die, die es besser machen wollen.

      (Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs, aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig. – Sprüche 12, Vers 10)

      #Funi #152Days #ThankYou #Reflections

      17. Juni 2016

      — bewegt

      Mein geliebtes Pferd ist heute vor genau sechs Monaten gestorben und ja, es hat mich verändert. Es hat mein Leben verändert. Jetzt ist alles anders, auch wenn es (noch) nicht sichtbar ist.

      Ihn auf diese Weise zu verlieren war einer der größten Schocks, die ich mir jemals hätte vorstellen können. Unser letzter gemeinsamer Tag war so dramatisch. Das hätte ich nie erwartet.

      Aber wer weiß, wofür es gut ist?

      Ich war immer ein starker Mensch und nach einiger Zeit wurde mir klar, dass sein Verlust auch etwas dagelassen hat. Das Gefühl, gesegnet gewesen zu sein. Ich sollte dankbar sein für unsere gemeinsame Zeit. Das bin ich auch. Und dies bringt mich dazu, das Leben noch mehr zu lieben. Egal was ist! Funi war sicher sowas wie ein Geschenk des Himmels. Eine Nachricht: LIFE IS ALWAYS WORTH LIVING!

      Es scheint immer noch überwältigend, aber die Zukunft kommt zum Glück von Augenblick zu Augenblick. Und ich bat Gott, mir zu helfen, die schwierigsten Augenblicke zu überleben. Er half mir.

      An dich, der du dieses Buch liest, ich bin froh, dass du am Leben bist, auch wenn wir uns (noch) nicht kennengelernt haben. (Ich hoffe, du bist es auch.) Egal, wie du dich heute, in dieser Woche oder in diesem Monat fühlst, versuche, positiv zu bleiben (das kann ab und zu schwierig sein). Versuche, Stärke in den nicht so guten Dingen zu finden, die passieren. Wenn ich das kann, kannst du das auch! Finde etwas Positives. Etwas Kostbares. Schau dich um und sei glücklich und dankbar für das, was wir alle heutzutage haben. Was wir hatten. Und haben werden. Es besteht kein Grund (länger) traurig zu sein. Oder unglücklich. Das muss ich einfach sagen.

      #KeepCalm #LifeGoesOn #ALittleReminder

      PS. Falls es dir noch niemand gesagt hat, beachte bitte diese offizielle Mitteilung, dass DU FANTASTISCH bist.

      PPS. Wenn du dies liest, hast du dein gesamtes Leben bis zu diesem Zeitpunkt überlebt. Du hast Traumata, Herzschmerz, Verwüstung und die verschiedenen Lebensphasen überstanden.

      …und hier bist du. Du rockst! Du bist unglaublich.

      #183Days #YouAreAwesome #JustMyTwoCents

      17. Juli 2016

      — kaputt

      Leg du auf meine Lebensgeige

      die Hände an des Schicksals Statt, –

      dass ich vergesse, was für feige

      Töne jede Saite hat.

      Lehr mich ein Lied. Ein Lied das zage

      wie Glückserinnerung beginnt.

      Ein Lied für meine Feiertage,

      die ohne alle Hymne sind.

      – Rainer Maria Rilke

      #Sky #213Tage

      17. August 2016

      — nachdenklich

      Die Leute wundern sich, warum ich Fremden so viele Komplimente mache. Ich bin nicht fake und ich suche nicht nach Menschen, die mich mögen. Aber wenn ich an jemandem vorbeikomme und etwas an dieser Person mag, sage ich es. „Oh, ich liebe diese Schuhe!“ Oder „Tolles Haar!“ Oder „Wow, deine Augen sind wunderschön!“ … Warum? Weil das Leben hart ist und diese Welt ein miserabler Ort sein kann und die Menschen gemein sind.

      Du weißt nie, was diese paar Wörter jemandem bedeuten können. Du weißt nie, welche Hölle die Menschen durchmachen und wenn du Positivität in das Universum bringst, wirst du selbst ein glücklicherer Mensch. Es ist schwer, selbst nett zu sein und sich gleichzeitig mies zu fühlen. Es wird von außen nach innen zurückstrahlen. Willkürliche Komplimente werden dein Leben verändern – und vielleicht auch das eines anderen.

      Gestern sind Sky und ich ausgeritten, links durch das kleine Dorf, mit Blick auf die goldblinzelnde Abendsonne. Eine Frau am Wegesrand machte ihren Rasenmäher aus, schon als sie uns von Weitem kommen sah. Aus Rücksicht auf das Pferd. Daraufhin hatten wir eine nette, kurze Unterhaltung. Sie war keine Reiterin, kenne das aber von ihren Hunden.

      Am Tag zuvor fuhr