Humor aus dem Leben. Astrid Helmers. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Astrid Helmers
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783347156968
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bald!“

      „Das haben alle schon mal gesagt! Mir ist schwindelig und zum Kotzen übel!“

      Nach einer weiteren geschlagenen Stunde kommt eine zweite Schwester.

      „Guten Tag, um was geht es bei Ihnen?“

      „Es geht mir sehr schlecht, ich habe hohes Fieber!“

      „Okay, wir benötigen Ihr Versicherungskärtchen!“

      „Wann kommt der Arzt bitte, mir geht es sehr, sehr schlecht!“

      „Ich bin nur für den administrativen Teil verantwortlich! Haben Sie noch eine Zusatzversicherung?“

      „Schwester, wann kommt ein Arzt? Bitte, ich kann kaum noch atmen!“

      „Haben Sie noch eine Zusatzversicherung? Beantworten Sie bitte meine Frage!“

      „Ja, hier bitte schön! Wann kommt endlich ein Arzt?“

      „Es ist heute sehr viel los!“, sagt die Schwester und weg war sie.

      „Das kann nicht wahr sein! Wenn das so weiter geht, krepiere ich hier und keiner kümmert sich um mich ! Was ist denn das für ein Saftladen?“

      „Halt durch, mein Schatz, ich geh mal rüber zur Aufnahme und frag nach!“

      Karin ging zur Aufnahme, vor dem sich eine lange Schlange gebildet hatte. „Oh, mein Gott! Das wird ja lange dauern!“, sagte sie leise.

      „Entschuldigen Sie bitte, ich gehe nur schnell meinen Gatten informieren, dass es länger dauert! Ich komme gleich wieder in die Schlange zurück!“ Karin eilt, um Harald zu informieren.

      „War noch keiner bei Dir und hat sich noch niemand um Dich gekümmert?“

      „Leider nicht, Karin! Mir geht es immer, immer schlechter!“

      „Halt durch, mein Schatz! Ich wollte Dir nur sagen, bei der Aufnahme warten mindestens zehn Personen!“

      Karin rannte zurück zur Aufnahme, doch die Schlange war nicht kleiner geworden. Die Letzten in der Schlange schauten vorwurfsvoll.

      „Keine Sorge, die Dame war bereits da!“, sagt mein Nachbar.

      Nach einer weiteren halben Stunde war Karin endlich an der Aufnahme angekommen. Auf ihre Frage, wann endlich ein Arzt kommt, bekam sie die lapidare Antwort:

      „Sie brauchen noch etwas Geduld, wir können auch keinen Arzt aus dem Hut zaubern, es ist heute viel los!“ „Bitte, sagen Sie mir, wie lange noch, mein Gatte hat hohes Fieber!“ Karin war es zum Heulen zumute.

      Eine geschlagene Stunde war nichts passiert und dann plötzlich ließ sich eine junge Ärztin blicken. „Haben Sie die Fragebögen unterschrieben? Wo haben Sie Schmerzen? Hatten Sie einen Unfall?“

      „Frau Doktor, ich hatte keinen Unfall, ich habe einfach hohes Fieber!“

      „Wo haben Sie Schmerzen?“

      „Überall, der ganze Körper schmerzt!“

      „Wo genau, bitte?“

      „Überall!“

      „Es ist kein Notfall! Abgesehen davon, haben wir momentan überhaupt keine freien Betten, wir können Sie nirgendwo unterbringen!“

      „Wie bitte? Ich habe große Schmerzen, mein Schädel platzt und ich habe hohes Fieber, bitte!“, sagt Harald verzweifelt.

      „Es geht einfach nicht!“, sagt die junge Ärztin schroff und will gehen.

      „Bitte, Frau Doktor, Frau Doktor, bitte! Sie können doch meinen Gatten in diesem Zustand nicht wegschicken!“

      „Wer sagt das denn?“

      „In diesem Zustand? Mit hohem Fieber und Schmerzen?“ Karin ist entsetzt.

      „Sie sind einfach kein Notfall! Sie müssen hier weg! Punkt!“

      „Frau Doktor, bitte!“

      Doch die Ärztin war bereits verschwunden!

      „Frau Doktor „Punkt“, bitte!“, schrie Karin der Ärztin nach und fing an zu weinen. In ihrer Verzweiflung hatte sie das Schild mit dem Namen der Ärztin nicht gesehen und nannte die Ärztin deshalb einfach „Frau Doktor Punkt“.

      Harald schaute der Ärztin regungslos, entsetzt und verzweifelt nach. Dann sagte er leise:

      „Und jetzt?“

      „Ich weiß es nicht, Harald! Was können wir noch tun? Ich verzweifle! Soll ich nochmals zur Aufnahme gehen?“

      „Probier es Karin, ich habe keine Kraft mehr! Kannst Du mir ein Glas Wasser bringen? Bitte!“

      „Ja, Harald, mach ich! Halt durch, wir müssen eine Lösung finden!“

      „Nur, ich sehe keine Möglichkeit, Karin!“

      Karin brachte Günter ein Glas Wasser und reihte sich erneut in die Schlange bei der Aufnahme ein. Die Schlange schien unendlich und es ging nur sehr langsam vorwärts. Karin weinte leise. Sie konnte nicht verstehen, wieso ein Patient mit hohem Fieber und großen Schmerzen einfach abgewiesen werden kann. Doch sie wollte nicht aufgeben, sie muss hartnäckig die Angelegenheit erledigen, sie wollte solange in der Notaufnahme bleiben, bis ihnen geholfen wird. Karin machte sich große Sorgen um ihren kranken Gatten und immer wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen.

      Ihre Tasche war bereits voll mit nassen Taschentüchern. Plötzlich klopfte ihr jemand auf die Schulter. Karin drehte sich erschrocken um.

      „Hallo, Frau Karin! Was ist denn los mit Ihnen, warum weinen Sie?“ Es war Schwester Gerlinde, eine ehemalige Nachbarin.

      „Ach, Schwester Gerlinde! Was machen Sie denn hier im Krankenhaus?“

      „Ich arbeite hier seit mehreren Jahren! Was ist denn los? Warum weinen Sie?“

      „Mein Gatte liegt mit hohem Fieber und Schmerzen auf dem Flur und keiner kümmert sich um ihn, besser gesagt, keiner will sich um ihn kümmern!“

      „War der Arzt schon bei ihm?“

      „Ja, Frau „Doktor Punkt“ war bereits da, hat ihn aber nach Hause geschickt!“

      „Welche „Frau Doktor Punkt“? Ich kenne keine „Frau Doktor Punkt“!“

      „Ich weiß ihren Namen nicht, doch sie sagte, mein Gatte wäre kein Notfall und wir sollten nach Hause gehen! Punkt!“

      „Ach so! Ich verstehe! Hatte die Ärztin kein Namensschild?“

      „Leider nicht! Oder vielleicht doch, ich weiß es nicht! Vielleicht habe ich es auch vor lauter Tränen nicht gesehen?“

      „Wo ist eigentlich ihr Gatte, Frau Karin?“

      „Der sitzt dort auf einem Stuhl und kann sich kaum noch auf den Beinen halten!“

      „Kommen Sie, schnell! Ich erledige das, Frau Karin!“

      Schwester Gerlinde nahm Karin am Arm und sie eilten zu Harald.

      „Ich bin Schwester Gerlinde, können Sie mich erkennen? Ich hol gleich den Notarzt, bleiben Sie ganz ruhig, es scheint Sie ganz arg erwischt zu haben! Ich komme sofort wieder!“

      Fünf Minuten später kam Schwester Gerlinde mit dem Notarzt im Schlepptau. Harald wurde gründlich untersucht und sofort in der Notaufnahme untergebracht. Der Arzt diagnostizierte eine schwere, lebensbedrohliche Lungenembolie. Schwester Gerlinde hatte ihm das Leben gerettet.

      Schwester Gerlinde kümmerte sich rührend um ihren besonderen Patienten!

      Frau „Doktor Punkt“ ließ sich nicht wieder blicken! Zumindest hatte sie sich über den behandelnden Arzt entschuldigt! Doch Harald und Karin blieb sie für immer in Erinnerung! Ihre Sorglosigkeit hätte schwere Folgen haben können.

      Karin und Harald erholten sich vom Krankenhausstress!

      Zwei