jedermann sichtbar, ans Ufer der Donau. Zumindest versuche ich das Teil aufzustellen. Vorsichtig spanne ich die Stangen in die Halterungen ein. Das defekte Stück lässt sich anstandslos biegen und montieren. Trotz aller Vorsicht bricht mit einem lauten Knall eine zweite Zeltstange. Ich bin schockiert. Jetzt habe ich definitiv ein Problem. Das einzige Reparaturröhrchen ist bereits verbaut. Deshalb umwickle ich die ausgefranste neue Bruchstelle grosszügig mit dem zähen Gewebeband. Zu meinem Erstaunen hält diese Fraktur und ich kann mich vor dem Wolkenbruch ins lädierte Zelt retten. So koche ich mir ganz entspannt das Essen. Zum Apéro gönne ich mir einen Früchtetee, dazu verdrücke ich eine halbe Dose gerösteter Salznüsse. Als Hauptgang kredenze ich mir eine Ladung Käsespätzle und ein paar Vitamine liefert mir eine rohe Karotte. Mit vollem Bauch liege ich völlig relaxt auf der dünnen Matte. Ich lasse den Tag Revue passieren, als mich plötzlich ein hässliches Geräusch aus meinen Tagträumen reisst. Mit einem scharfen Knall verabschiedet sich das nächste Gestänge. Fassungslos starre ich auf das schuldige und total zerborstene Teil. Eigentlich ist das gar nicht möglich, es windet nicht einmal. Ja nichts mehr anfassen, denke ich leicht frustriert! Ich hoffe inständig, dass es mein Wetterschutz bis zum nächsten Morgen schafft und verkrieche mich mit Sorgenfalten in den Schlafsack.