Papa, wie sieht der Mond von hinten aus?. Gerd Samson. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gerd Samson
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Биографии и Мемуары
Год издания: 0
isbn: 9783347039681
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noch etwas, daß wir uns heute noch nicht vorstellen können – es sei denn, ein neuer Einstein wird geboren und erklärt es uns.

      Ich lese gerade das Buch von Stevens Hawking:

      „Kurze Antworten auf große Fragen“

      Brillanter Physiker, revolutionärer Kosmologe, Naturwissenschaftliches Genie, unerschütterlicher Optimist. Nobelpreise werden leider nicht posthum vergeben.

      Ich fürchte ich bin schon nach den ersten Seiten hoffnungslos verwirrt und überfordert. Trotzdem werde ich noch nicht kapitulieren. Ich habe die zweifelhafte Hoffnung, daß vielleicht doch etwas hängen bleibt. Es gibt aber auch Dinge, über die spreche ich noch nicht mal mit mir selbst, da ich nicht immer meiner Meinung bin. Zum Beispiel in der Beurteilung über die Schöpfung des Universums. Was liegt hinter dem Rand der Welt? Was beginnt an der Stelle, an der unsere Welt zu Ende ist?

      Braucht der Mensch eigentlich so ein großes Universum?

      Wenn ja, warum?

      Von Wem? Für wen dieser Größenwahn

      Gigantismus konnte die Dinosaurier auch nicht retten.

      Eine unwiederbringlich schöne Zeit mit und auf dem Boot!!

       Danke Felicia

       Du ewig Glückliche

       Sea Cloud

      Höhepunkte unserer Segelerlebnisse waren die vielen Reisen, auf dem schönsten, eindrucksvollsten Segelschiff der Welt, rund um die Welt, auf fast allen Meeren. Ein Viermaster aus dem Jahr 1931, mit einer schillernden Vergangenheit.

      Die Sea Cloud.

      Sie hat 30 Segel mit 3000 Quadratmetern Segelfläche. Der Hauptmastes über Deck ist 54,20 Meter hoch. Die alte Lady ist 109,50 Meter lang und hat 59 Kabinen und 60 Mann Besatzung. Wie hatten bei all unseren vielen Segeltörns grundsätzlich Kabine Nr. 23. Felicia hatte nur eine Kabine für vier Leute. Es war immer eine große Freude und ein herzliches Hallo, wenn wir alte Bekannte und Freunde wieder getroffen haben. Die Stammgäste der Sea Cloud waren wie eine große, wundervolle Maritime Familie.

      Julia war, nach dem toll bestandenem Abitur, sie hatte dann zunächst Tourismus von der Pike auf gelernt, für ein halbes Jahr Crewmitglied auf der Sea Cloud. Sie besegelt und bereiste in dieser Zeit auch die ganze Welt, immer auf den Spuren von Mama und Papa, und sie kann bestimmt unsere Begeisterung erinnerungsträchtig teilen.

       Hallo Simon

       ohn KADAKA-ADCA TOO-RI-AAA

       I heard I heard the old man say

       John KanakanakaTooriaaa

       Today today`s a holiday

       John Kanakanaka Tooriaaa

       Today today`s a holiday

       Julia

       We work tomorrow but not today

       Julia

       Too Ri Aaaeeeee………

       Tooo……..

       Das Shanty Lied begleitete die Sea Cloud auf alle Weltmeeren.

      Auf den Weg zur Offiziersmesse, ich hatte mich verlaufen und bin zufällig an einem Kleiderhaken, der einsam an der Wand hin, vorbei gekommen. Auf dem Schild stand:

      „Nur für Offiziere“.

      Darunter hatte einer gekritzelt:

      „ Auch für Mäntel zugelassen.“

      Gerne habe ich an Deck alleine auf der Bank vor dem Ruderstand der Sea Cloud verbracht und auf das weite Meer geschaut und von Felicia geträumt. Wie so oft in der Karibik bei warmen, lauen Wetter. Dort wurden dann immer die Fenster geöffnet, so, dass ich alle Gespräche aus dem Ruderstand mit bekommen konnte, ebenso selbstverständlich den Funkverkehr. Als wir spät am Abend den Hafen der Karibik Insel Antigua anlaufen wollten, entwickelte sich folgendes Gespräch:

      1 Offizier Sea Cloud:

      „Bitte verändern sie ihren Kurs 15 Grad nach Süden“

      Der Antiguaner:

      „Warum?“

      1 Offizier Sea Cloud:

      „Um eine Kollision zu vermeiden.“

      Der Antiguaner:

      „Bitte verändern sie ihren Kurs 15 Grad nach Süden.“

      1 Offizier Sea Cloud:

      „Warum“

      Der Antiguaner:

      „Um eine Kollision zu vermeiden.“

      1 Offizier Sea Cloud:

      „ Wir sind ein Segelschiff und stehen unter Segeln.“

      Der Antiguaner:

      „Wir sind ein Leuchtturm Sir, Over !“

      Unser Haus am Dümmer See haben meine Frau Gaby und ich konzipiert und eigenhändig gebaut, ausgebaut und mit allen Installationen versehen.

      Das große runde Fenster aus meinem geliebten Turnkinderzimmer, nach dem Umbau unseres alten Wohnhauses, hat dort eine neue Bestimmung bekommen. So blieben mir meine Jugenderinnerungen, auch im Haus am See, immer weiter im ehrenvollem Gedächtnis. Ja, wir haben dort viele herrliche Sommer an den Wochenenden und in den Schulferien, mit den Kindern Carolin und Julia und unseren tollen Segelfreunden, verbracht. Die Kinder haben auf dem Weg zum Hafen Himmelschlösschen, Buschwindröschen und Sumpfdotterblumen bestaunt. Sie haben beobachtet wie sich die Schilfgrasklingen im Wind duellierten. Im Herbst, dann steht die Sonne tief und die Segelmasten werfen lange Schatten, buddelten die Eichhörnchen immer den Sommer ein. Sie verscharrten ihre Nüsse von unserem Nussbaum, den wir im Garten extra angepflanzt hatten. Die Boote wurden dann Winterfest gemacht und aus den See bugsiert. Die südwärts ziehenden Vögel schrieben in den Himmel:

      „Des Sommer ist vorbei!“

      Im Winter wirbelten Rabenschwärme wie verbranntes Laub aus unserem Kamin in der Luft. Wildgänse eskortierten erste winterliche Schneeflocken. Sie sehen dann aus wie Regentropfen im Hermelinen. Und der Mond watete durch die Nacht und webte Silberfäden in die Felder. In der Dämmerung tanzten die Bäume Ballett und die Pappeln erinnerten an eine Reihe angespitzter Bleistifte. Die Äste dienten den Spatzen als Turnhalle. Man braucht keine Lieblingsjahreszeit, aber Herbst wird es nur weil vorher Frühling war. Es genügt, sich an den Unterschieden zwischen ihnen zu erfreuen und beglücken.

      Bei den vielen Regatten die wir gesegelt sind, gab es häufig nur einen Trostpreis und viel Trost in Form vom „Malteser“. What shells. Daran war nicht mein Freund Prof. Ebo Böhle schuld, mein Vorschotmann, der eigentlich immer die Ruhe behielt, auch bei der steifsten Brise.

      Alleine der Start, wenn die gesamte Regattaflotte wie eine Weiße Wolke auf den Startwind wartete, und die Segel sich dann nach dem Startschuss, in der auffrischenden Brise in die Brust warfen, war ein full power Erlebnis.

      Freude schreibt man so:

       F R E U D E

       Majestät

      Unvergessen ist auch meine Zeit als „Majestät“, Schützenkönig der Bünder Schützengesellschaft. Ein Karnevalsprinz am Rhein, wie mein Patenonkel aus Bonn, ist etwas ganz anderes. Da wird mit Kamelle gefeuert und mit etwas Glück hast du auch getroffen. Eine Garde mit Pappkameraden hatte ich nicht, dafür eine junge, hübsche Königin. Ich bin bekanntlich halb Rheinländer und halb Bünder Westfale und darum nur halb jeck.

      Ein