Es ist die Kunst des Menschen sich seiner Einzigartigkeit und Individualität bewusst zu werden, die sich in Lichtvollen und Schattenhaften manifestiert, zeigt und eine individualisierte Göttlichkeit in die Welt entlässt.
Denn der „unbeschreibbare Spielleiter und Lenker” erfährt sich in der Manifestation von Teilen des Ganzen.
Es ist ein „Selbst-Betrug“ zu meinen, Wahrheiten lassen sich im Außen finden. Das Außen ist lediglich die Reflektion des Inneren. „Wie oben so unten; wie unten so oben; wie der Geist so der Körper“ lehren uns die alten Weisheitstraditionen.
Wahrhaftigkeit hingegen ist nur innen zu finden, gleichwohl schmerzhaft, denn sie begegnet unverblümt auch den dunklen Anteilen des Menschen selbst.
Doch nur wer Schatten erkennt und wahrnimmt, erfährt auch die Begegnung mit dem Licht und damit der Göttlichkeit des Lebens.
Mut, Kraft, Ausdauer, Hinfallen und Aufstehen kennzeichnen den Weg des Suchenden, der sich häufig fast zwangsläufig am Rand der Verzweiflung bewegt.
Geht er den Weg weiter, findet er irgendwann eine Wahrheit, die schwer zu beschreiben ist. Es ist die Liebe, der wohl „Grenzen-loseste” Zustand, der seit Jahrtausenden versucht wird zu beschreiben und sich wohl nur im Unbeschreibbaren, jedoch erfahrbaren Empfinden im Menschen zu zeigen und zu entfalten vermag.
Tiefsee
In der Tiefe des Lebensmeeres „ent-deckt” der Mensch schier unfassbare, bislang unbekannte, gleichwohl beeindruckende Welten des menschlichen Seins.
Einem Taucher gleich erfährt er -fasziniert durch Eindrücke seiner Sinne- ebenso die Gefahren seines Tauchganges, denn seine Faszination überlagert seine innewohnende, natürliche Vorsicht, führt zu dünner Luft und birgt in sich das Ertrinken.
Er erfährt und erlebt die Begrenztheit des Menschseins ebenso wie dessen Grenzlosigkeit und lernt Demut und Achtsamkeit für den nächsten Tauchgang in die Welten der tiefen Gewässer.
Denn alles im Leben hat zwei Seiten und fordert die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung des Menschen.
Ab-Lenkung
Warum hastet der Mensch oftmals von Augenblick zu Augenblick?
Hin zu neuem Reiz und ohne Geduld.
Nicht lesend was ihn erreicht, nicht lauschend was sein Ohr wahrnimmt. Nicht ruhend mit seinen Augen auf dem was er sieht. Kein wirken lassen. So scheint es mir.
Er ist ein Getriebener im Strom der „Ab-Lenkung” und verfolgt ein Ziel: Sich selbst nicht begegnen zu wollen.
Doch ohne ein Rendezvous mit sich selbst bleibt er ein Geknechteter und Gefangener dessen, was er für schmerzhaft wahrnimmt und erlebt.
Nichts
Sage mir Mensch, was hält sie zusammen, diese Welt?
Wenn du nicht greifst, nicht siehst?
Wenn jegliche Logik versagt und kapituliert?
Sage mir, ob da ein Nichts ist. Und ob das Nichts wirklich nichts ist.
Überzeuge mich vom Nichts, das nicht existent ist. Doch das wirst du nicht können.
Denn ebenso wie du mir sagst, dass Nichts ist nicht sage ich dir, dass es lebt … das Nichts.
Schau in die Dunkelheit der Sternennacht, lasse deine Augen ohne festen Blick sein, sehe das Nichts. Und dir wird klar, dass dieses Nichts, diese Dunkelheit schier endlos erscheint. Töricht zu meinen, es ist nicht …
…, dass Nichts.
Ich sehe das Nichts durch die Augen des Empfindens, im Impuls meines Herzens. Eine flüsternde Vibration außerhalb des Wortes, in mir sich auftun, dass mir beweist, dort ist sie die Antwort … im Nichts zu finden, im nicht fixierten Blick, von innen nach außen in die grenzenlose Weite.
Das Nichts IST, atmet, lebt und haucht seinen Atem in Körper dieser Welt. Belebt sie, lenkt und organisiert.
Alles Leben dieser Welt.
Kerzenlicht
Ach, wie sich die Flamme windet,
sanft am Kerzendocht empor.
Ob sie wohl ihre Ziele findet?
Neugierig sitz ich davor.
In der Welt des Unsichtbaren,
dort, ihr Schein mag enden.
Ich betrachte dieses Spiele,
neugierig mit meinem Blick.
Denk mir, es mir sehr gefiele,
wenn ich Teil wäre vom Geschick.
Teil des Lichtes, Teil der Spitze,
die sich zart nach oben reckt.
Spüre, dass ich all das ja besitze,
Kerzenlicht in mir doch steckt.
Schließ die Augen, fühl mein Herz,
seh in mir das Lichtlein brennen.
reckt sich ebenso aufwärts,
deshalb brauch' ich gar nicht rennen.
In die Welt, die außen sich,
meinen Augen zeigt.
Denn in mir scheint dieses Licht,
welches hoch nach oben steigt.
Zauber ihrer Augen
Wenn ich ihr begegne, dem anderen Wesen,
führt mich mein Blick so häufig doch,
fast, als wenn’s immer schon gewesen,
tief in ihre Seele und auch noch,
inmitten ihres reinen Herzens.
Ich spüre sie frei von menschlichen Schmerzen.
Nehme ihre Scheu mit Freude wahr.
Ihre Sanftheit öffnet sich mir,
ihre Seele so klar.
Ein Zauber der mich lange hält.
Zu verweilen am Orte wo's mir so gefällt.
Eine Magie liegt in ihren Augen,
die mein Herz macht still.
Kann all das kaum glauben.
Das ist´s was ich will.
Dies weibliche Wesen,
so sanft und voll Güte,
fast scheint's sie wurde auserlesen.
Eine wohl göttliche Blüte.
So bet' ich gen Himmel,
am End' doch zu Gott.
Dass wir haben Mut, zu gehen den Weg.
Zu schreiten sehr achtsam und keineswegs flott.
Auf einem gemeinsamen Lebenssteg.
Schatten
Liebend im wahren Kern.
Gestrandet im Vergessen.
Schatten- und Maskenhaft,
lebend in der Verdrängung der anderen Medaillenseite.
Dem Schatten.
Ablehnend, versteckend, keine Höhle ist tief genug.
Er lässt sich nicht zerstören.
Irrig die Annahme ihn loswerden zu wollen.
Heilung