Wie sehr stimmst du diesem Statement zu?
Mentaltraining und Persönlichkeitstraining bringen eine große Verantwortung und eine gewisse Komplexität mit sich.
Wenn wir den Spielern*Spielerinnen eine Frage stellen und die Antwort sehr vage formuliert ist, lassen wir diese nicht stehen, sondern betiteln sie als Kreisligaaussage. Wir helfen ihnen dadurch spielerisch, die eigene Reflektionsfähigkeit auf die “Weltmeister-Ebene” zu heben, also sie zu Weltmeisteraussagen zu bringen. Sagt ein*e Spieler*in beispielsweise: “Ich habe gut geschossen”, steht der*die Trainer*in in der Verantwortung diese Aussage so nicht stehen zu lassen. Dem*Der Spieler*in muss klar sein: “Was explizit sind meine Stärken?” Somit muss der*die Spieler*in sich in diesem Beispiel selbst hinterfragen, in welcher Situation er*sie mit welchem Fuß wie genau geschossen hat? War es ein Fernschuss? Rechter oder linker Fuß? Vollspann, Innenseite oder Außenseite? War es ein 1: 1 gegen den*die Torspieler*in oder haben noch weitere Spieler*innen gestört? Nur wenn der*die Spieler*in genau weiß, was er*sie gut gemacht hat, lernt er*sie sich selbst und seine Stärken kennen. Das Ziel der Selbstreflexion ist einerseits, notwendige Verhaltensänderungen vorzunehmen. Andererseits schließt es auch die Fähigkeit ein, vorauszuahnen, wie sich eine bestimmte Handlung auswirkt. Es geht darum, nicht nur fremdbestimmt zu reagieren, sondern selbst agieren zu können. Die Reflexion dient hier als Basis. Erst wenn Kreisligaaussagen in Weltmeisteraussagen verwandelt werden, kann ein stabiles Selbstbewusstsein entwickelt und letztendlich das Verhalten dementsprechend angepasst werden. Es ist erstaunlich, wie schwer es Kindern fällt, sich selbst zu reflektieren. Gleichzeitig ist es verblüffend, wie schnell sich die ersten Verbesserungen bemerkbar machen, wenn das Reflektieren aktiv in das Training integriert wird.
Wie sehr stimmst du diesem Statement zu?
Ist in der persönlichen und sozialen Weiterentwicklung, in der Trainingsgestaltung der Trainer*innen noch Luft nach oben?
Aufbau Trainingshandbuch
Home of Goals kategorisiert das Training in fünf verschiedene Kompetenzfelder. Persönliche, soziale, taktische, technische und physische Kompetenzen. Dabei ist es entscheidend, die Verbindung zwischen den einzelnen Feldern zu erkennen und diese zu verstehen. Das bedeutet, dass bestimmte soziale und persönliche Kompetenzen besser mit technischen, taktischen oder physischen Kompetenzen kombinierbar sind als andere. Erkennt ein*e Trainer*in, dass es seinem*ihrem Team an Selbstvertrauen mangelt, ist es wenig zielführend, das Verhalten gegen den Ball zu trainieren. Vielmehr sollte der Fokus darauf gelegt werden, so viele Erfolgserlebnisse wie möglich zu kreieren, wie beispielsweise durch das Herbeiführen von Torerfolgen. Im Folgenden wird der Aufbau der Trainingsübungen geschildert. Jede Übung wird zu Beginn in Material, Spieleranzahl, Schwierigkeitsgrad und Art der Übung zusammengefasst. So erhältst du einen Überblick. Was benötigst Du als Trainer*in, um diese Übung ausführen zu können? Welches Ziel verfolgt diese Übung? Oder zu welchem Zeitpunkt ist diese am besten in das Training integrierbar?
Material Zu jeder Übung werden die benötigten Materialien aufgelistet, damit der*die Trainer*in eine leicht verständliche Übersicht darüber erhält, was für das Gelingen des Trainings benötigt wird.
Spieleranzahl Die Angabe der Spieleranzahl ist lediglich eine Empfehlung. Für einige Übungen wird eine Mindestanzahl an Spieler*innen benötigt. Allerdings sollen die Übungen auch nur Anreize dafür schaffen neue Übungen, passend zur im Training anwesenden Spieleranzahl, zu kreieren.
Schwierigkeitsgrad Der Schwierigkeitsgrad hilft dabei, die passenden Übungen für das Leistungsniveau der jeweiligen Mannschaft zu bestimmen.
Art der Übung Die einzelnen Übungen sind in Special Games, Warm-Up-Übungen, Übungsformen und Spielformen kategorisiert. Dabei machen die Special Games nicht nur einen großen Spaß, sondern dienen dazu, eine neue Thematik spielerisch einzuleiten. Sie sind meist Übungen, die auf den ersten Blick nichts mit Fußball zu tun haben. In der Reflexion wird allerdings klar, welchen Zweck sie erfüllen. In den Warm-Up-Übungen werden, dem Namen entsprechend, Übungen bereitgestellt, die in das Aufwärm-Programm integriert werden können. Die Warm-Up-Übungen sind klassische Trainingsformen, die vor allem zur Hinführung des Hauptteils eingesetzt werden. Die Übungsformen eignen sich sehr gut zum Erlernen von spezifischen Fähigkeiten. Sie sind geprägt von einer hohen Wiederholungszahl, sodass der*die Trainer*in die Ausführung optimal beobachten und korrigieren kann. Der letzte Block sind die Spielformen. In spielerischen Elementen werden die einzelnen Kompetenzfelder noch mehr erlebt. Sie simulieren gleichzeitig spielnahe Situationen. Spielformen sind vom Wettbewerbscharakter geprägt, gerade deshalb sind diese bei Spielern*Spielerinnen sehr beliebt. Es werden meistens mehrere Kompetenzen trainiert, wodurch Spielformen eine gewisse Komplexität mit sich bringen. Genau deshalb bekommen die Spielformen eine immer bedeutsamere Rolle, sodass viele Trainer*innen im Training vermehrt auf sie setzen. In Spielformen werden mehrere technische, taktische und physische Kompetenzen trainiert. Das gleich gilt auch für die persönlichen und sozialen Kompetenzen. Hierbei ist es wichtig, durch Steuerungsinstrumente und Regeln den gewünschten Fokus zu legen.
Kompetenzfelder
Soziale Kompetenzen
Respekt & Toleranz
Teamfähigkeit & Kooperation
Empathie
Vertrauen
Dankbarkeit
Solidarität & Hilfsbereitschaft
Verantwortung für Mitmenschen
Kommunikation
Mitmenschen motivieren
Persönliche Kompetenzen
Selbstbewusstsein
Selbstvertrauen
Selbstreflektion
Motivation (Ziele)
Eigenverantwortung
Disziplin & Selbstkontrolle
Durchsetzungsvermögen
Umgang mit Drucksituationen
Kreativität
Konzentration
Technische Kompetenzen
Pässe kurze Distanz
Pässe lange Distanz Flugbälle
Flanken
Abschluss
Erster Kontakt
Dribbling
Finten
Jonglieren
Kopfballspiel
Fangen
Fausten
Werfen
Taktische Kompetenzen