Bestimmt haben Sie auch manchmal Ängste. Und diese Ängste haben Macht über Sie. Diese Ängste drängen Sie. Diese Ängste bestimmen Ihre Gefühlswelt, beeinflussen Ihre Entscheidungen.
Wenn Sie nun plötzlich klarer sehen, statt von den Ängsten blind gelebt zu werden. Wenn Sie plötzlich wahrnehmen können, was da mit Ihnen passiert. Wenn Sie plötzlich wie beobachten können, eine höhere Warte einnehmen können, die Ihnen das Geschehen aus einer anderen Sichtweise zeigt, dann können Sie sicher sein, dass das ewige Bewusstseinsfeld, das ich Gott nenne, Sie ein Stück weit aus dem Gedanken- und Gefühlssumpf herausgehoben und in sich aufgenommen hat, auf dass Sie das Ausgeliefertsein mit Bewusstheit und Erkenntnis ersetzen können.
Nehmen Sie dieses Geschehen bewusst wahr, und Sie nehmen Gott bewusst wahr. Sie empfinden sich dann nicht mehr als das hilflose, leidende Ego, sondern als Kind des Bewusstseins, das Ihnen ermöglicht, beobachtend über dem Ego zu stehen und sich frei zu fühlen. So werden Sie dankbar und finden ein neues Vertrauen.
Schluss mit dem bösen Gott
Sollten Sie Mühe mit dem Begriff „Gott“ haben, ist das verständlich. Kaum ein anderer Begriff wie „Gott“ ist von den Mächtigen dieser Welt so fatal missbraucht worden, dass viele Menschen mit diesem Begriff nur noch Negatives verbinden können und sofort abwehren, wenn sie das Wort nur hören. Sie meinen damit aber nicht den Gott, den ich mit ewigem Bewusstsein verbinde, der unser Selbst und unvorstellbare Liebe ist, sondern den selbst geschaffenen bösen Gott, den persönlichen Herrscher-Gott, der den Mächtigen und ihren Institutionen für ihren Machtmissbrauch dienen musste. Darum verwende ich oft auch nicht oder nicht nur das Wort Gott, sondern ersetze oder umschreibe den Begriff „Gott“ mit dem Zusatz „Bewusstsein“, oder „ewiges Bewusstsein“. Diese Umschreibungen sind treffend für den wahren, realen Gott, für unseren Schöpfer und für den geistigen Kern, der uns alle im Innersten zusammenhält, denn das Wesen unseres wahren Selbst ist Bewusstsein.
Gedankenverwicklungen
Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt: Sie möchten gerne aufbauend und positiv sein und stattdessen bedrängen Sie negative Gedanken. Wie kommt das und wo kommen auch nur alle diese negativen Gedanken her?
Gedanken sind Energien. Immer wieder gedachte Gedanken bilden ein Gedankenfeld/Energiefeld. Solche zuerst einmal individuellen Gedankenfelder verbinden sich im Geistigen mit anderen Gedankenfeldern zu immer größeren, kollektiven Gedankenfeldern, so dass letztlich die vielen Gedanken, die wir Menschen laufend denken – und gedacht haben – in großen, kollektiven Gedankenfeldern gespeichert sind, die dann wieder auf uns Menschen einwirken. Und weil wir Menschen nicht nur aufbauende und positive Gedanken denken, sondern vermutlich noch weit mehr negative, gibt es große individuelle und kollektive negative Gedankenfelder, die durch uns Menschen leben wollen.
Denken Sie z.B. nur an die vielen Machtkämpfe, die von Menschen im kleinen und im großen Rahmen mit zum Teil viel materieller und psychischer Gewalt ausgefochten werden. Natürlich hinterlassen solche Machtkämpfe bei den Geschädigten Narben und Wunden, die dann massive Ängste, Enttäuschungen, Sorgen, Nöte und Rache-, Neid- und Hassgedanken bewirken, die bestehende oder neue individuelle und kollektive Gedankenfelder erzeugen und nähren.
Die tragende Kraft hinter allen diesen positiven wie negativen Gedankenfeldern sind natürlich immer Menschen, die diese individuellen und kollektiven Gedankenfelder nähren und bestärken oder durch Einsicht und Erkenntnis wieder abbauen und auflösen.
Dass es Gedanken und Gedankenballungen, gleich Gefühle, gibt, ist ja nichts Negatives und auch nicht, dass die Gedanken Gedankenfelder bilden, im Gegenteil, sie sind unser Leben. Wir sind Gedanken und Gedankenballungen, gleich Gefühle. Selbst unser materieller Körper ist ein Gedanken- und Gefühlskörper - wenn auch ein stark verdichteter.
Die göttliche Urschöpfung ist eine Gedankenschöpfung, ein sich immer weiter ausdehnendes Ur-Gedankenfeld, dessen Träger die göttliche Ordnung, der göttliche Wille, die göttliche Weisheit, der göttliche Ernst und die göttliche Güte, Liebe und Barmherzigkeit sind. Und das macht den Unterschied zu den Gedankenfeldern aus, von denen ich zu Beginn gesprochen habe: Ihr Schöpfer ist nicht das vollkommene göttliche Bewusstsein, sondern der unvollkommene Eigenwille: das eigenwillige Wollen, das eigenwillige Herrschen, das selber Gott-Sein-Wollen.
Wenn wir darum ein aufbauendes, positives Leben führen möchten, müssen wir uns bemühen, wieder zum göttlichen Bewusstsein zu finden und die eigenwilligen Entsprechungen, die Resonanzen mit den Gedankenverwicklungen, den eigenwilligen Gedankenenergiefeldern, wieder entwickeln. Das deutsche Wort „ent-wickeln“ sagt uns ganz deutlich, was wir zu tun haben: Das Verwickelte wieder entwickeln.
Darum kommen oft, wenn wir aufbauende und positive Gedanken denken wollen, genau gegenteilige, negative Gedanken. Wenn wir zu negativen Gedanken keine Resonanz, keine Entsprechung haben, dann fällt es uns nicht schwer, sie loszulassen, sie wie (dunkle) Wolken einfach nur zu betrachten und zu warten, bis sie vorüber gezogen sind. Anders aber, wenn wir mit ihnen in Resonanz gehen. Dann beschäftigen und belasten sie uns und ziehen uns in sich hinein.
Dann sollten wir die Hilfe und Führung des Bewusstseins erbitten, damit wir den schwarzen Punkt aus der Entfernung betrachten können, um unsere Verwicklung in diese Negativfelder wieder zu entwickeln, gleich die Resonanz zu lösen, um wieder in der göttlichen Harmonie, in der göttlichen Leichtigkeit des Seins leben zu dürfen und geborgen zu sein.
Von innen her leben
Die moderne Welt hat für alles eine äußere Lösung bereit. Wie wir täglich unsere Zeit verbringen sollen, regelt die Arbeitswelt. Haben wir Kummer, so gibt es dafür Psychologen, Psychiater und Seelsorger. Sind wir krank, gibt es dafür Ärzte und die pharmazeutische Industrie, die für unseren Körper Pillen, Pülverchen, Tröpfchen oder eine Spritze haben. Bei Fragen gibt es Google und unzählige Fachkräfte in allen Gebieten.
Fragen wir nach dem Sinn des Lebens oder was uns glücklich macht, so gibt es auch hierfür Fachleute, die uns führen. Ist uns langweilig, so haben wir dagegen einen Fernseher und eine gut funktionierende Unterhaltungsindustrie. Diverseste Medien geben uns täglich vor, womit wir uns beschäftigen sollen und wie wir zu denken haben. Was wir gut und was wir schlecht finden sollen, was uns gut tut und was nicht und was wir wie zu bewerten haben. Wen wir mögen und wen wir verurteilen und was wir kaufen sollen.
Was dabei auf der Strecke bleibt, sind wir selbst, unser Wesen, unsere Selbstbestimmung, und somit unser Leben. Denn wenn wir wirklich leben und nicht nur funktionieren, leben wir aus uns selbst heraus.
Trotzdem sind wir Menschen meist froh um diesen äußeren Halt, weil uns der Halt im Inneren fehlt. Wir sind innerlich orientierungslos. Es dominieren dort Ängste, Unsicherheiten, Triebe, unerfüllte Wünsche, Chaotisches, die Folgen selbst geschaffener, wirrer Gedanken- und Gefühlskomplexe. Diese geben uns keinen Halt, denn ihr Wesen ist es, von unserer Energie zu leben. Sie sind der Schleier, der uns von unserem wahren Wesen trennt, der Schleier, von dem letztlich alle Religionen berichten, der Schleier, den die moderne Psychologie unser Unterbewusstsein nennt.
Von diesem Schleier müssen wir uns mit Hilfe unseres Herzens befreien, indem wir unseren Anteil daran lösen, indem wir unsere eigene Verwicklung darin wieder entwickeln. Solange dieser Schleier nicht gelöst ist, dürfen wir im Grunde genommen froh sein um eine äußerlich reglementierte Welt, denn sie gibt uns die Ordnung für ein Zusammenleben, die uns im Inneren fehlt.
Wie schaffen wir diese Entwicklung? Nicht mit dem Kopf, sondern mit unserem Herzen. Denn dort haben wir einen Zugang zum ewigen Bewusstsein, zu Gott. Dort fließt die Lebensquelle, von der Jesus der Frau am Jakobsbrunnen sinngemäß gesagt hat, dass sie den Durst auf ewig stillt. Und diese Lebensquelle, das ewige Bewusstsein, schenkt uns die Orientierung, die wir brauchen, um uns von dem selbst geschaffenen Gedanken- und Gefühlsschleier zu befreien.
Dann fangen wir an zu leben! Dann finden wir zur Leichtigkeit des Seins, in der unser wahres Wesen ewig lebt. Und je mehr Menschen sich entwickeln, umso mehr verändert sich unsere Erde zum Guten und erlöst uns