Zum Überleben: Ein Gedicht. Anke Kemper. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anke Kemper
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные стихи
Год издания: 0
isbn: 9783347097735
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      Im schlimmsten Falle ruiniert

      Feiern jedoch Menschen coroniert

      Starten sie diszipliniert, desinfiziert

      Trinken sie Corona noch dazu

      Sind alle dann auf Du und Du

      Lassen ihre Masken fallen

      Bei 1,5 Promille nähern sie sich allen

      Sind sie zu 100% dann coroniert

      Sind sie danach auch infiziert

      Oder das Eigenschaftswort: coronisch

      z.B. medizinisch heißt leicht coronisch

      man hat 'ne Krankheit, die nicht chronisch

      der Hals kratzt ohne Grund

      ansonsten fühlt man sich gesund

      oder örtlich heißt coronisch

      das mein ich nicht ironisch

      Coronisch ist ein leerer Ort

      Mit leeren Straßen,

      Wo Menschen sich nicht sehen lassen

      Oder coronisch – zeitlich heißt

      Ein Zeitraum

      Dessen Länge ist nicht zu fassen

      Ein Zustand, den sicher alle hassen

      Wie ihr seht

      Schnell füllt sich so das Alphabet

      Und wenn ihr neue Corona-Wörter kennt – ihr Lieben:

      Macht schnell!

      Der Duden 2020 ist noch nicht geschrieben….

       23.05.2020 Dichtigkeit

      Jeden Tag präsentier' ich ein Gedicht

      Stellt sich die Frage: Ist die Frau ganz dicht?

      Die Worte dringen aus meinen Poren

      Hab' ich die Dichtigkeit verloren?

      Überall scheinen sie hervorzuquellen

      Geboren an diversen Stellen

      Bevor sie in den Stift reinschnellen

      Es spritzt in jede Richtung

      Brauch' ich eine Dichtung?

      Wenn ich ein echter Dichter bin,

      Müsste dichter ich dann sein?

      Oh nein!

      Ich bin ja eine Dichterin

      Dann haut der Dichter-Reim nicht hin

      Und die letzte Frage ist nicht dumm

      Ist die Dichterin ganz dicht,

      Bleibt sie dann wirklich stumm?

      Ganz sicher bin ich nicht

      Steckt die Antwort im

      GE-DICHT??

       24.05.2020 Wunderwelt

      Das Gelb einer Banane

      Das Rot der Tomate

      Ein Honig, der schön klebt

      Lachen, das belebt

      Mit einem Finger nur berührt

      Dass es der ganze Körper spürt

      Das rechte Wort zur rechten Zeit

      Blumen auf dem Lieblingskleid

      Es gibt so viel Kleines

      Was schön ist und perfekt

      Das der Mensch im Alltagsrummel

      Leider nicht entdeckt

      Von Grönemeyer wird es Sekundenglück genannt

      Na, welches Glück hast du heute schon erkannt?

      Noch nichts, dann ist jetzt Zeit

      Und sieh, hör, fühl

      Und sei bereit

      Die kleinen Wunder zu entdecken,

      Die sich um dich rum verstecken

       25.05.2020 Enkel - Mutprobe

      Mein Opa, das ist nicht gelogen,

      das war ein ganz ein wilder Mann

      Ja, ich hab' ihn schon gesehen

      Er kommt mit dem Motorrad an

      Nein, mit Corona macht das doch jeder,

      Die fühlen sich sicher mit Helm und Leder

      Nein, mein Opa, der ist früher

      Ins Stadion gegangen

      Dicht an dicht – mit Tausenden, die sangen

      Oh Gott, echt? Die haben da gesungen?

      Wie gefährlich, hat es denn schön geklungen?

      Nein, nur laut, die haben so gebrüllt

      Da kannst Du fast sehen,

      wie sich die Welt mit Tröpfchen füllt

      Aber meine Oma, auch die war ganz schlimm

      Die war ein einem Kirchenchor gar drin

      Im Ernst – ein Chor?

      Ich dachte, singen darf man nur allein

      In einem geschloss'nen Kämmerlein

      Oder Solo und virtuell

      Angemeldet bei der Ordnungsamtsstell'

      Ja, ich weiß, Hammer diese Alten!

      Was die sich haben getraut!

      Singen mit vielen und auch laut!

      Ich würd' es ja mal probieren,

      doch das Risiko ist zu groß

      das ist gefährlich –

      Nein lieber nicht

      Singen – wenn die Eltern uns erwischen

      Ist die Hölle los!

      Na, wie wäre es heute mal mit singen ??

       25.05.2020 Flubbelfleisch (für die Mittwochspuppen)

      Kennt ihr es viel und weich?

      Ich rede gerad' vom Flubbelfleisch

      Ihr jungen Menschen verschließt eure Ohren

      Noch seid ihr nicht soweit

      Doch wir sind verloren

      Ihr Jungen, Euch wird es Angst bereiten

      So war es schon zu allen Zeiten

      Ihr betrachtet angewidert es von Fernen

      Flubbelfleisch – man muss es lieben lernen

      Ihr habt es sicher schon gewusst

      Mein Flubbelfleisch ist im Schwerpunkt

      Meine Brust

      An meinen Brüsten war früher etwas los

      Sie waren schon immer ganz schön groß

      Doch auch sehr prall anzufassen

      Doch Zeit lehrte mich dies loszulassen

      Heute fasse ich in sie hinein

      Und graben die Finger sich dort rein

      In ein Weich

      Von unendlicher Nachgiebigkeit

      Wenn ich liege fallen sie weit

      Schwupp, nach links und rechts

      Wenn