Rache trug ein in Stück gerissenes Hemd, auf der noch ihr Name zu lesen war: es wurde mit weisser Kreide geschrieben, umgeben mit rot von ihren Opfern.
Die zwei Killer hörten sofort die Anwesenheit der zwei Menschen und versteckten sich in der Dunkelheit ohne ein Wort zu sagen, ohne einen einzigen Moment des Zögerns. Sie kannten unsere Angst, sie waren in der Lage sie zu fühlen und rochen in der Luft jeden Geruch, die Unsicherheit. Sie wussten bereits, dass es zwei guten und verirrten Seelen gab, die die Orientierung verloren hatten.
Ich und das andere Ich waren froh zusammen zu sein, aber genau dieses Gefühl verriet uns, in dem Sinne, dass wir anfangs die alten Ruinen mit den vergammelten und dekadenten Zinnen mit Ehrfurcht durchforscht hatten, aber dann, vielleicht, wurden wir von der Begeisterung lockerer und waren weiter gegangen, aber ohne eine Karte. Viele Male hatten wir uns in Sackgassen wiedergefunden und am Schluss, nachdem wir mehrere Male im Kreis liefen, hatten wir erkannt, dass wir uns verlaufen hatten.
Wir wussten nicht mehr, wie wir zurückgehen konnten und somit mussten wir versuchen, rauszukommen. Die Ruinen waren immer weniger beschädigt und viel kompakter, so wie wir in einen verhältnismässig neueren Flügel eingetreten waren. Die Mauern waren dicht, grau und feucht, das Wasser rann aus der Decke und erschuf mehrere Wasserpfützen auf den Boden.
In diesem Irrgang waren grosse, halbleere Räume, grau, feucht und dunkel. Manchmal deponierte sich das Kondenswasser an der Wand, manchmal jedoch formte sich nur ein feiner Nebel weitab von uns. Neugierig versuchten wir herauszufinden, was dieser Nebel verursachte und warum wir uns so unheimlich beobachtet fühlten.
In diesem mysteriösen Labyrinth drangen zwei entgegengesetzte Gefühle in unseren Seelen ein. Ehrfurcht und die Lust zu erkunden.
Der Erkundungswille von neuen Gebieten ist ein Schub, der man vor allem während der Pubertät spürt und irgendwie waren wir wieder Jugendlichen, leider für uns an neuen Erforschungen knorzend.
Unsere Gefühle waren widerstreitend aber wir wussten, dass obwohl die Gefahr unmittelbar war, waren wir Menschen und mussten essen. Es waren harte Zeiten, aber wir hatten noch Vorräten aus Trockenfleisch, weil als das andere Ich ausserhalb der Ruinen war, hatte sie gejagt und Beeren gesammelt.
Wir zogen uns in einer kleinen Ecke zurück, um diese karge Mahlzeit zu kauen, die in meinen Augen nicht anderes als köstlich sein konnte. Unsere Zähne funktionierten wie Klingen, die alles zerschneiden und unsere Speise verschwand schnell. Wir reinigten die Zone und fuhren mit unserer Pilgerfahrt fort, in der Hoffnung, keine bösen Begegnungen zu machen. Während der Reise, haben wir wieder angefangen grauenhafte, gezeichnete Bilder zu sehen, Schriften, die uns bewegen wollten, weg zu gehen, zu fliehen, aber wo konnten wir fliehen?
Wo konnten wir einen Unterschlupf finden? Wie konnten wir aus diesem Irrgang entfliehen?
Wir fuhren weiter und glücklicherweise fanden wir Waffen und Munition; wir nahmen sie da wir dachten, dass diese uns zukünftig nützlich sein könnten.
Wir fanden auch eine Art von zerstörtem Feldlager vor. Es sah so aus, dass es angegriffen und dass die Leichen weggeschleppt worden waren: man sah deutlich die Blutspuren, die vom Schleppen der Körper verursacht wurden, jedoch fanden wir keinen von den Opfern.
Wir sammelte alle möglichen Waffen auf und auch das kleine Erste-Hilfe-Kasten: wir wussten nicht, was uns noch erwartete und aus diesem Grund wollten wir uns vorbereiten. Wenn sie diese zwei einsamen Frauen töten wollten, tja, dann mussten sie sich anstrengen.
Wir waren bewaffnet und mit der Hoffnung, die zu retten, die angegriffen wurden, bewegten wir uns vorwärts und folgten den Blutspuren. Allerdings fingen wir bald an, das Schlimmste für die Unglückseligen zu befürchten: sie mussten viel Blut verloren haben und ihr Ende war entweder bereits gekommen oder war sehr nahe.
Wir folgten den Blutspuren entlang des grossen Raumes, dann wechselten wir zu einem engeren und dunkleren Ort. Nur ein paar Fackeln erhellten die Strasse, aber wir hatten bereits unsere Strecke gewählt und gaben uns gegenseitig Halt.
Vom schmalen Gang aus präsentierte sich ein weitreichender Gang mit sehr hohen Decken vor uns, das in der Mitte ein weiterer, grosser, zugemauerter Raum enthielt. In diesem Moment sahen wir den Eingang nicht und das war unser Glück, weil angezogen von unserem Geruch, kamen die Monster heraus um uns zu suchen, ohne exakt zu wissen, wo wir uns befänden und wir konnten uns sofort hinter einem Felsen verstecken.
Sie waren grauenhaft und dreckig, von Blut befleckt. Einfach entsetzlich. Sie waren am Streiten, ich wusste es, weil sie sich seltsame Strahlen und Feuerbälle anschossen, die sich an ihre Körper erschlugen; wenn sie getroffen wurden, beklagten sie sich mit tiefsinnige und schreckliche Schreie.
Es waren nicht verständliche Schreie für uns, aber ich nahm an, sie hätte angefangen zu streiten und sich gegenseitig böse Streiche zu spiele, weil sie wahrscheinlich für zu lange Zeit alleine waren und sich langweilten.
Der Kampf fuhr fort und sie fingen an, nicht mehr die Luft zu riechen, aber nur untereinander mit immer mehr Leidenschaft zu streiten. Vielleicht hatten sie das Interesse an uns verloren.
Sie waren gerade dabei, sich untereinander zu verletzen: es war der Moment um anzugreifen und etwaigen Überlebenden zu suchen. Wir konnte sie noch retten oder versuchen es zu machen, dachte ich hoffnungsvoll. Allerdings gab es keine grosse Hoffnung, aber wenn sie vor kurzem angegriffen worden wären, hätte uns vielleicht der Erste-Hilfe-Kasten helfen können.
Wir entschieden uns somit, die Monster aus dem Hinterhalt zu überfallen und auf ihre Wunden zu zielen; um sie zu schwächen, wenn nicht zu töten.
Ich stellte mir deutlich unser Engagement vor, unser stilles Vorrücken.
Wir fingen eine Sekunde bevor sie uns entdeckten zu schiessen an. Unsere Geschosse, trotz ihrer kolossalen Grösse, waren schmerzhaft. Wir liessen auf sie all das ab, was wir konnten, aber dann endete alles schief.
Ich sah das Ende, ich sah es in den dunklen Augen der Frau, die tödlich verletzt wurde und genau gleich wie ich war; ich konnte mit ihren Augen sehen und fühlte wie sich das Leben langsam von ihr trennte. Ich musste jedoch gehen. Sie verstand, dass ich fliehen musste und in ihren Augen sah ich die Vergebung und das Verständnis. Meine Flucht war verstanden, rechtfertigt worden.
In den fortfolgenden Tagen hätte ich den ganzen Schmerz dieser Kreatur, die von sehr weit weg kam und die ich nie mehr wiedersehen würde, geträumt und gespürt, mein eigenes Abbild, das von einer anderen Dimension stammt. Ich hätte den eiskalten Aufprall gespürt, das vom glühenden Wirbel generiert wurde, das mich aufsaugte, ich hätte den Kontakt mit dem kalten, rudimentären Boden gespürt, ich hätte nach oben geschaut, mit der Kenntnis, dass es in dieser Welt keine Hoffnung mehr gab.
Trotz allem waren die Monster noch am Leben und konnten mich verletzen: ich musste meine soeben gefundene Abenteuer-Gefährtin zurücklassen.
Um zu versuchen sie zu töten, setzte sie sich selbst in Brand, indem sie die übrigen Geschosse in Luft jagte. Dies verursachte den Monstern ein riesiger Schmerz, die aus Wut, Frustration und Schmerz zu schreien, stöhnen und brüllen anfingen. Ich hatte sie mit den Augenwinkeln auf die Knien gesehen und innerlich hoffte ich, dass ich sie los war.
Ich überquerte den breiten Flur und fand mich in dem Raum wieder, wo die Verdammung und die Rache die Gefangenen folterten und sie an irgendeine Göttlichkeit der Unterwelt opferten.
Verschiedene Körper waren geschächtet und umgekehrt erhängt worden, damit das Blut abtropfen konnte und auf gleicher Weise das Leben. Es war grauenerregend und dramatisch, die schlimmste Szene, die ich jemals gesehen hatte.
Ich hatte Gänsehaut und Tränen in den Augen; ein noch nicht gekannter Terror umspülte mein Körper. Ich zitterte vor jeder kleinster Gefahr und vor jede optische Täuschung von den Fackeln lief mir ein Schaudern den Rücken runter. Ich wiederholte mir, dass ich die moralische Pflicht hätte, die Personen in Not beizustehen, das