Darauf wusste Frederick nichts zu entgegnen. Wiederum war er fasziniert von ihrer Offenheit, von ihrem herrlich anzuschauenden Körper, und er ließ sie wissen, wie glücklich er über ihren Besuch war.
Lucie hockte im Schneidersitz auf dem Sofa, blickte auf ihn, sah auf die Kaffeetasse in ihrer Hand und meinte: »Du hast mir gefehlt – sehr sogar. Wir sollten das nächste Mal nicht allzu lange warten. Ich brenne für dich, möchte dich in mir spüren. Möchte deinen Körper auf mir liegen haben und deine Zunge wahrnehmen, wie sie mit meinem Geschlecht spielt.«
Erregt stöhnte Frederick auf, stellte die Kaffeetasse auf den Couchtisch, beugt sich über Lucie und küsste diese verlangend.
»Lucie, du bedeutest mir so viel«, hauchte er, »ich war nie ein Kostverächter, das nicht. Seit dem Tod meiner Frau habe ich viele Gespielinnen genießen dürfen, aber niemand war wie du! Bei dir empfinde ich seit Langem wieder so etwas wie echte Liebe und wahres Interesse an meiner Person. So etwas ist selten geworden bei mir. Du bist ein wahres Juwel, mein Engel.«
Lucie schluckte. Das hätte sie jetzt so nicht erwartet. Natürlich hatte sie ihren Professor scharf gemacht, wollte ihn – doch mit dieser Intensität? Nein, nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie dies erwartet.
Als Lucies rechte Hand Fredericks Gesicht zärtlich streichelte, nahm er ihre Handinnenfläche und küsste diese hingebungsvoll.
»Traumfrau!«, hauchte er ihr zärtlich ins Ohr. »Du hast mich mit deinen Avancen völlig aus der Fassung gebracht. Ein alternder Mann muss das erst mal verdauen!«
Da lacht Lucie hell auf. »Du und alt! Nun hör aber mal auf. Du bist doch nicht alt! Sechzig ist die neue Vierzig!«
»Na, dann bilde ich mir wohl meine kleinen Zipperlein alle nur ein«, lachte Frederick und grinste ebenfalls. »Nein, nein Lucie, das ist schon richtig, es ist eben nur eine Zahl! Was wir letztlich daraus machen, das ist unsere ganz eigene Definition der Dinge, verstehst du? Du kannst mit dreißig schon alt sein oder aber auch erst mit siebzig oder achtzig. Es kommt dabei nicht nur auf die Gene an, sondern auch darauf, wie du mit dem Leben umgehst. Das Leben ist endlich. Du musst es feiern, Lucie!«
Das hatte Lucie sehr beeindruckt, und sie spreizte erregt ihre Beine. »Dann lass es uns tun – das Leben feiern«, meinte sie und winkte Frederick mit dem Zeigefinger zu sich.
Sie hätte ewig so weitermachen können. Hätte ihre Hände über seinen Körper streifen lassen können. Lucie wand sich, sie stöhnte leise, sagte aber nichts.
Noch nicht. Jedes Saugen von Fredericks Lippen nahm Lucie als Lustgewinn wahr, und als sie nicht mehr warten wollte, wisperte sie Frederick zu: »Streichle mich, liebe mich, gib mir deinen Schwanz, damit ich ihn saugen kann.«
Frederick widmete sich Lucies Kitzler – und Lucie explodierte. Raste vor Lust, schrie und gebärdete sich wie eine Bestie. Fredericks Geschlecht bat um Einlass in ihr feuchtes Nest.
Lucie begann zu hecheln, denn Frederick hob Lucies Hüften an, drang dann in sie ein.
Lucies Saft lief bereits aus ihr heraus, und Frederick übergab ihr noch zusätzlich sein Sperma. Er brauchte nicht sehr lange dafür – war zu verzückt, zu hingerissen davon, wie Lucies Körper vor Wollust zuckte.
»Du bist ein so feiner Mensch«, sagte Lucie zu ihm und meinte: »Ich glaube, ich habe mich tatsächlich ein bisschen in dich verknallt.«
Frederick lachte, und beide betraten die Dusche, um sich gegenseitig einzugelen, sich das Haar zu waschen, welches so verschwitzt war. Es dauerte lange, bis sie sich beruhigten, und Frederick merkte, wie sein Herz gegen seinen Brustkorb donnerte. Poch, poch, poch, poch.
Herrlich jung fühlte er sich, herrlich angekommen. Er würde Lucie so schnell nicht wieder hergeben.
Frisch geduscht nahmen die beiden in Fredericks Wohnzimmer Platz. Beide waren sie in flauschige Bademäntel gehüllt.
Frederick ließ eine Klassik-CD laufen – Werke von Chopin und Schumann erklangen – sie passten gut zu der derzeitigen Stimmung der beiden.
Frederick entkorkte die Flasche Barolo, welche Lucie ihm mitgebracht hatte, und stieß mit ihr an. Er holte noch ein paar Käsehäppchen aus der Küche, und gemeinsam lauschten sie den Klängen eines Klavierkonzerts.
»Was trieb dich wirklich um, als du dich an mich herangemacht hast?«, fragte Frederick Lucie. »Wolltest du mich als eine Art Trophäe, oder so etwas? Was war es wirklich?«
Lucie beschloss, ihm die Wahrheit zu sagen, er hatte es verdient. Sie holte kurz Atem, dann sagte sie: »Es war wohl ein bisschen von allem, zuerst wollte ich dich einfach nur anmachen – schauen, wie weit ich gehen kann … Doch dann verselbstständigte sich alles, und jetzt kann ich nur sagen, ich mag dich tatsächlich, Frederick Ludwig.«
Frederick lachte.
»So in etwa habe ich mir das zu Beginn unserer Liaison schon gedacht. Auch ich muss gestehen, dass ich viel mehr für dich empfinde, als ich es wahrhaben wollte. Lass es uns miteinander versuchen, Lucie, bitte.«
Lucie konnte nur nicken. Und ob es nun an der stimmungsvollen Musik lag oder ihre Hormone verrückt spielten – plötzlich rannen ihr dicke Tränen die Wangen hinunter, und Frederick küsste sie zärtlich weg.
»Weine nicht, mein Engel«, hauchte er, »alles wird gut.«
***
All das ist nun über zwei Jahre her.
Noch heute spricht Lucie mit Frederick oft über die Anfänge ihrer Liebe und wie es letztlich zwischen ihnen gefunkt hat. Eigentlich habe sie ihn ja nur verführen wollen, jetzt ist Frederick der Mann ihrer Träume.
Die Liebe, welche als fragiles Etwas geboren wurde, ist zu einer starken, kräftigen Pflanze erblüht, die so manchem Windstoß trotzen wird.
Die geile Mutter meines Freundes
Einige Wochen war es nun schon wieder her, dass Birte ihren Sohn Leon besucht hatte, der mit seinem Studienkollegen Ben in einer Studentenbude wohnte. Beide waren zwanzig Jahre alt, und Birte hatte bereits wieder Sehnsucht nach ihrem Sprössling. Es wurde also mal wieder Zeit, ihm einen Besuch abzustatten.
Zu Beginn seines Studiums hatte sie es noch als ganz nett empfunden, dass sie mehr Zeit mit ihrem Ehemann Wolfgang verbringen konnte, doch seit dieser auf Montage ging, fühlte sie sich doch oft sehr allein. Aus diesem Grund stand sie auch öfter mal vor der Tür ihres Sohnes, und genauso regelmäßig war Leon nicht da, weil er entweder eine Vorlesung hatte oder irgendeinen anderen Termin vorgab.
Überbringen musste diese Nachrichten stets Ben, der von Leon geimpft wurde, ihm ja seine Mutter vom Hals zu halten.
Doch dieses Mal würde Birte anders vorgehen – sie würde ihren Besuch nicht vorher ankündigen. Sie hoffte so darauf, dass Leon dieses Mal da wäre, ansonsten würde sie auf ihn warten. Sie hatte nicht die Absicht, sich wieder vertrösten zu lassen.
Eine Zeit lang hatte Birte sogar angenommen, dass die beiden Jungs ein Verhältnis miteinander hatten, doch als sie bei ihrem letzten Besuch einen aufreizenden Damenslip und ein dazu passendes Höschen aufgefunden hatte – hegte sie keinen Argwohn mehr.
Überhaupt war Ben wirklich zuckersüß, so ganz anders als ihr Leon. Irgendwie … Sie konnte es gar nicht genau definieren, aber Leon war oftmals doch sehr plump.
Birte sagte sich jedoch, dass nicht jeder Mensch gleich sein konnte, man musste es nehmen, wie es kam.
Sie selbst war mit ihren mittlerweile einundvierzig Jahren eine junge, dynamische Mutter, hatte jeden Klamauk und Schabernack mitgemacht, und als Leon dann die Schule verlassen und ihr erklärt hatte, er wolle Jurist werden, da war sie nicht wenig stolz auf ihren Sohn gewesen.
Leons Vater war viel unterwegs, und so genoss Birte den Vorzug, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es für richtig befand.
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