Anstatt deine Schläge heftiger werden zu lassen, indem du mehr Kraft hineinlegst, kannst du auch die Situation verändern, indem dein Partner bei den ersten Schlägen noch vollständig bekleidet sein darf und sich im Laufe eures Spiels immer weiter ausziehen muss. Möglicherweise wird er dafür sogar dankbar sein, weil du ihn in den letzten Minuten bereits zum Schwitzen gebracht hast. Vielleicht empfindet er es auch als auf erregende Weise beschämend oder demütigend, sich vor dir ausziehen zu müssen, um danach weitere Schläge zu empfangen.
Wenn du mehrere Schlaginstrumente einsetzt, kannst du die Intensität eures Spiels auch steigern, indem du von den angenehmeren zu den fieseren Exemplaren übergehst. Während die Frage, welches Instrument »fies« und welches erträglicher ist, von den persönlichen Vorlieben deines Partners abhängt, gibt es hier auch eine Faustregel: Manche Schlaginstrumente erzeugen einen eher dumpfen Schmerz, den man leichter wegstecken kann. Das sind Instrumente aus weichem Material mit einer großen Fläche oder mehreren Riemen, also beispielsweise ein gepolstertes Paddle oder ein Flogger aus weichem Leder. Andere Instrumente rufen einen gemeinen, stechenden Schmerz hervor, zum Beispiel ein harter dünner Rohrstock oder eine einriemige Peitsche. Der dumpfe Schmerz wird in der Regel sehr viel besser ertragen.
Auch wenn eure Session heftiger wird, solltest du dich nicht so sehr davon mitreißen lassen, dass du vergisst, immer wieder nachzuschauen, wie es deinem Partner geht. Vor allem wenn ihr gerade erst mit solchen SM-Spielen anfangt, kann dieses Verhalten das Vertrauen deines Partners und seine Sicherheit, nicht wirklich in Gefahr zu sein, verstärken.
Du machst das Spiel für deinen Partner auch erträglicher, wenn du zwischen den Schlägen eine kleine Atempause einlegst und ihn mit sanfteren Berührungen verwöhnst. Vielleicht willst du auch mit deinen Fingerspitzen über seinen Rücken fahren, um ein lustvolles Kribbeln bei ihm zu erzeugen, oder angenehmes Material wie einen weichen Pelz über seine Haut gleiten lassen. Wenn seine Haut an manchen Stellen regelrecht glüht, magst du vielleicht auch mit einem Eiswürfel darüberfahren.
Das letzte Mal, dass du das Wohlergehen deines Partners überprüfst und ihm wieder liebevolle Berührungen zukommen lässt, ist, wenn das Spanking vorüber ist. Vermutlich braucht er dann besonders viel Zuwendung, weil er die körperliche und seelische Belastung, die er hinter sich gebracht hat, jetzt verarbeiten muss. Das bedeutet nicht, dass es ihm automatisch besonders schlecht gehen muss. Es kann sogar das Gegenteil der Fall sein und er befindet sich in einem euphorischen Hochgefühl. So oder so dürfte es sich aber um eine Grenzerfahrung halten, einen Ausnahmezustand, der mit den normalen Alltagsgefühlen wenig zu tun hat. Wenn ihr diesen Moment miteinander teilt, kann eine umso stärkere Verbindung zwischen euch entstehen.
Wie kannst du verhindern, dass du deinem Partner mehr Gewalt zufügst, als er verträgt?
Vielleicht hast du Angst, deinem Partner beim Spanking immer noch zuzusetzen, obwohl er die Grenze des für ihn gut Erträglichen eigentlich schon erreicht hat. Diese Sorge ist vernünftig. Zwar könnte man davon ausgehen, dass dein Partner sich schon meldet, wenn es ihm zu viel wird. Allerdings habt ihr vielleicht ein Rollenspiel vereinbart, zu dem es gehört, dass dein Partner sich deinen Schlägen zu entziehen versucht und »Nein, bitte nicht!« ruft. Schließlich kann es für unterwürfig veranlagte Menschen überaus erotisch sein, um Gnade zu betteln. Wie sollst du ahnen können, dass er das plötzlich ernst meint? Vielleicht hält er auch nur tapfer und mit zusammengebissenen Zähnen weiter aus, weil er meint, dass das zu seiner Rolle als Sklave gehört, weil er seine »Bestrafung« nicht abbrechen möchte oder weil er darauf vertraut, dass du schon selbst am besten einschätzen kannst, wann es genug ist. Die Gefahr ist dann groß, dass du ihn überbeanspruchst und er dir hinterher Vorwürfe dafür macht.
Was ihr benötigt, ist die Vereinbarung eines Signals, mit dem dein Partner unmissverständlich signalisieren kann, wie es ihm gerade geht. Ein solches Signal wird von erfahreneren Sadomasochisten als »Safeword« bezeichnet. Ein passendes Wort solltet ihr gemeinsam auswählen. Wenn ihr ein Rollenspiel miteinander spielt, sind schon mal sämtliche Wörter ungeeignet, die dabei ohnehin mitunter ausgerufen werden, also etwa »Aufhören!«. Dein Partner sollte aber in der Lage sein, sich das Wort zu merken und auch in einer extremen Belastungssituation verständlich auszusprechen. Wenn ihr daran denkt, habt ihr zwischen »Kühlerhaube« und »Teddybär« eine riesige Auswahl möglicher Wörter. Besonders häufig verwendete Safewords sind »Gnade!« – passt zur Situation, wird aber heutzutage kaum noch als Ausruf verwendet – sowie »Mayday!«.
Wenn dein Partner dieses Wort ausruft, solltest du seine Züchtigung augenblicklich abbrechen und dich um sein Wohlergehen kümmern. Andernfalls geschieht alles, was du danach tust, ohne die Einwilligung deines Partners und könnte zum Beispiel eine Körperverletzung oder sexuelle Nötigung darstellen. Es ist auch gut möglich, dass dein Partner ein unerwartetes Problem wahrgenommen hat, das deiner Aufmerksamkeit entgangen ist. Das alles sind gute Gründe, den Abbruch wirklich sofort zu vollziehen, statt zum Beispiel eine »Bestrafung« erst noch zu Ende bringen zu wollen.
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