des Kaisers, doch in Ems hatte man gute Beziehungen zu einem Vertrauten des Kaisers. Er wollte dafür sorgen, dass das Dokument in einem günstigen Moment und versehen mit einschlägigen Empfehlungen auf dem Tisch des Monarchen landen würde, Lohn für die kleine Nettigkeit 15 Millionen Dollar. Entscheiden in Zürich musste der Verwaltungsrat, so wurde auch ich aufgeboten und setzte brav meine Unterschrift aufs unschuldige Papier. Dann der Schreck. In Genf demonstrierten iranische Studenten gegen ihren Herrscher, dieser reiste empört ab, die Petrochemie musste warten und schon bald wurde der Schah gestürzt. Ich hätte vielleicht eine wohlhabende Frau werden können, doch nun blieb mir nicht einmal ein Honorar über Korruption in unserem Musterländchen (Bestechung von ausländischen Partnern war Geschäftsleuten damals durchaus erlaubt, sie konnten sogar als «nötige Ausgaben» von den Steuern abgezogen werden).
Das Bild aller Bilder
Oder: Wie ich als Fotografin kläglich versagte
Suzanne Speich